Chile-Flamingos im Frankfurter Zoo von Fuchs getötet
Helga Faber und pia
Franfurt am Main (Weltexpresso) - Die in den Nächten vom 20. auf den 22. März getöteten Chile-Flamingos sind eindeutig einem Fuchs zum Opfer gefallen. Dies ergaben die Untersuchungen im Hessischen Landeslabor in Gießen. Zoodirektor Manfred Niekisch ist froh, dass er sich von Anfang an nicht auf die mutmaßliche Messer-Attacke festgelegt hat.
In Frankfurt war nämlich gemutmaßt worden, daß ein übler Tierquäler die Flamingos ermordet hätte. Deshalb verstehen wir gut die Worte des Zoodirektors Niekisch: „Bei aller Betroffenheit und Trauer über den Verlust der Tiere sind wir erleichtert, dass wir es hier nicht mit einem Tierquäler zu tun haben. Die Tiere vor einem Fuchs zu schützen, ist eine lösbare Aufgabe, ein menschlicher Täter wäre sehr viel unkalkulierbarer.“
Der Ausdruck „schlauer Fuchs“ hat eben doch seine Gründe. Denn es ist nicht zu glauben, wie geschickt diese Tiere hier vorgegangen sind. Die Geschicklichkeit eines geborenen Jägers wie dem Fuchs darf man auch in der Großstadt nicht unterschätzen. Dies erklärt auch, warum weder der reguläre Wachdienst des Zoos, noch die Polizei, die den Zoo in der zweiten Tatnacht überwachte, einen erneuten Angriff auf die Flamingos verhindern konnte.
In der zweiten Hälfte der Nacht auf den 22. März wurde von der Polizei dann allerdings ein Tier auf der Außenanlage des Nashornhauses beobachtet. In den frühen Morgenstunden konnte dieses Tier – diesmal an der Flamingo-Lagune – erneut gesichtet und eindeutig als Fuchs identifiziert werden. Die Polizei griff sofort ein und verjagte den Fuchs, der zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits sechs Tiere reißen konnte. Ohne die Intervention der Polizei wäre der Schaden aber möglicher Weise noch größer gewesen.
Laut dem Obduktionsbericht weisen alle getöteten Tiere spezifische Bissverletzungen auf. Manche der Vögel zeigen Verletzungen, die sie sich bei der Flucht zugezogen haben. In der nächsten Zeit werden die Flamingos nachts in ihr Innenquartier gesperrt. Außerdem wurden Lebendfallen für den Fuchs im Zoo plaziert. Dauerhafte Sicherungsmaßnahmen, wie etwa ein Elektrozaun, sollen folgen. Zoodirektor Niekisch dankt dem Polizeirevier 5 sowie dem Hessischen Landeslabor in Gießen für die schnelle Hilfe und die gute Kooperation.