Klimawandelaktionsplan (KWAP) definiert für städtische Verwaltung Frankfurts Aufgaben und Vorgehen in Krisensituationen
Günther Winckel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Tagelange Hitze mit gesundheitlicher Belastung für viele Menschen, Dürre, dann wieder vollgelaufene Keller durch plötzlichen Starkregen: Die Klimakrise ist auch in Frankfurt längst angekommen. Auf welche Weise Ämter, Stabstellen, Referate der Stadt zum Schutz der Bevölkerung, Natur und sensibler Infrastruktur bei ungewöhnlichen Ereignissen koordiniert zusammenarbeiten, dabei unterstützt sie jetzt der „Klimawandelaktionsplan“ (KWAP).
Der KWAP fasst zusätzlich zu dem vom Bund geforderten Hitzeaktionsplan für Maßnahmen bei außergewöhnlichen Wetterereignissen alle konkreten Sofortmaßnahmen für kritische klimatische Phasen in Frankfurt zusammen und koordiniert so Abläufe. „Als eine der ersten Großstädte hat Frankfurt mit dem KWAP nun einen internen ‚Fahrplan‘ für unsere Ämter zur akuten Intervention im Krisenfall“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Dieser sichere einen zügigen Ablauf notwendiger Maßnahmen, etwa bei außergewöhnlichen Wettersituationen, bei ungewöhnlicher Hitze und den möglichen Folgen wie Waldbrand, betont Heilig und führt weiter aus: „Wir müssen alles tun, um den menschengemachten Klimawandel beherrschbar zu machen. Gleichzeitig müssen wir zum Schutz der Bevölkerung, der Natur und unserer Infrastruktur vorsorgen, damit die Auswirkungen des Klimawandels, die nicht mehr verhindert werden können, möglichst wenig Schaden anrichten.“
Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl ergänzt: „Wir sind uns häufig gar nicht bewusst, in welchem Ausmaß der Klimawandel Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Nicht nur Sonne und Hitze belasten uns, auch von Tieren und Pflanzen gehen Gesundheitsgefahren aus.“ Der KWAP regele daher sogar die Abläufe zwischen den Ämtern, wenn auf einem Spielplatz ein Baum von dem gesundheitsgefährdenden Eichenprozessionsspinner befallen ist. „Der Klimawandel ist aktuell eine der größten Herausforderungen für die Gesundheit der Menschen. Genau hier setzt der Klimawandelaktionsplan an. Schutz vor den Folgen der Klimakrise ist immer auch Schutz der Gesundheit“, betont Voitl.
Der Klimawandelaktionsplan umfasst Maßnahmen der Stadt zur sofortigen Reaktion auf Extremwetterereignisse inklusive deren zeitlich direkter Vorbereitung. Mit Hilfe des KWAP können Akteurinnen und Akteure sowie Akteursgruppen der Stadt, wie etwa Katastrophenschutz, Gesundheit, Umwelt, Verkehr oder Sozialbereich, direkt auf Klimaereignisse reagieren. Die Maßnahmen sind an die spezifischen örtlichen und vor allem klimatischen Gegebenheiten in Frankfurt angepasst und werden fortlaufend ergänzt und aktualisiert.
Grundlage des Frankfurter Klimawandelaktionsplanes sind Handlungsempfehlungen des Umweltbundesamtes zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen an Städte und Kommunen. Dieser wurde in Frankfurt erweitert und umfasst nun alle relevanten Bereiche des Klimawandels. Der KWAP wurde von einer verwaltungsinternen Koordinierungsgruppe Klimawandel entwickelt. Beteiligt daran waren das federführende Klimareferat, das Umweltamt, das Grünflächenamt und das Gesundheitsamt, darüber hinaus aber auch städtische Betriebe.
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v.l.n.r.: Florian Grün von der Branddirektion, Dr. Anette Christ vom Gesundheitsamt, Rosemarie Heilig, Dezerentin für Klima, Umwelt und Frauen, Hans-Georg Dannert, Leiter des Klimareferats, Tina Baumann, Leiterin der Abteilung StadtForst und Lara-Maria Mohr vom Klimareferat) stellen den Klimawandelaktionsplan vor
© Stadt Frankfurt am Main, Foto: Wiebke Reimann
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Quelle: Stadt Frankfurt
Hitze, Starkregen, Eichenprozessionsspinner: Gut vorbereitet dank klarer Abläufe
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