Hessischer Fußballverbund räumt Medikamentenmißbrauch ein
Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) -Der Hessische Fußballverband (HFV) hat eingeräumt, dass der Missbrauch von Medikamenten im Amateurfußball verbreitet ist. Auf Anfrage von hr-iNFO, dem Informationsradio des Hessischen Rundfunks, teilte der HFV mit: „Der Verband ist sich bewusst, dass der Missbrauch von Medikamenten, insbesondere von Schmerzmitteln, zur Steigerung der Leistungsfähigkeit auch im Amateurfußball vorhanden ist.“
Der Verband räumt hier „Handlungsbedarf“ ein. Zur Zeit beschränkten sich die Aktivitäten des Verbands darauf, „dass auf die Problematik in der Trainerausbildung und der Talentförderungen hingewiesen wird“, schreibt der HFV.
hr-iNFO hatte bei Recherchen zum Thema Doping im Fußball Belege dafür gefunden, daß im Bereich des Amateurfußballs insbesondere Arzneimittel zur Leistungssteigerung genutzt werden. Bei einer hr-iNFO-Expertendiskussion zum Thema bestätigte Amateurtrainer Christian Klein vom VfR Mannheim, dass „die Spieler Schmerzmittel wie Kaugummi verteilen“. Dies geschehe „hinter dem Rücken“ des betreuenden Personals.
Der Gebrauch von Schmerzmitteln fällt in eine Grauzone: Die Medikamente stehen zwar nicht auf der Dopingliste, sind aber vor allem wegen möglicher Gesundheitsschäden umstritten.
INFO:
Die Serie zum Thema „Das Spiel mit der Pille – Fußball im Dopingtest“ im Programm von hr-iNFO noch bis Mittwoch, 28. Mai.
Alle Informationen zum Thema unter www.hr-inforadio.de.