eintracht frauen eintrachtMit dem FC Barcelona empfangen die Eintracht Frauen im zweiten Champions-League-Gruppenspiel den amtierenden Titelträger im Deutsche Bank Park

Hartwig Handball

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es war ein verdienter Sieg, vor allem aber ein historischer Sieg: Mit einem 2:1 auf dem Kunstrasen im verregneten und kalten Malmö beim FC Rosengård feierten die Eintracht Frauen vor einer Woche ihren ersten Sieg in der Champions-League-Gruppenphase. Am Samstag galt der Fokus dann schon wieder der Bundesliga, wo das Team von Niko Arnautis ebenfalls mit einem letztlich ungefährdeten 2:0-Sieg über Nürnberg nachlegen konnte. Doch wieder blieb nicht lange Zeit zum Feiern, Torschützin Laura Freigang sagte direkt nach Abpfiff: „Jetzt gehen alle Augen auf Barcelona.“ Denn am Mittwoch, 22. November, 21 Uhr (live auf DAZN), wartet im Deutsche Bank Park die wahrscheinlich größte sportliche Herausforderung, die es im europäischen Vereinsfußball gibt.

Als amtierender Champions-League-Sieger und Spanischer Meister wird der FC Barcelona nach Frankfurt reisen, mit dabei ist neben zahlreichen Weltmeisterinnen auch die frisch mit dem Ballon d’Or ausgezeichnete Aitana Bonmatí. Und trotzdem zeigt sich in der Historie: Deutsche Teams scheinen nicht gerade die Lieblingsgegner des Teams von Jonatan Giráldez zu sein.

Zwischenstation Gruppenphase

Die Statistik nach Abpfiff zeigte am Ende ein deutlicheres Ergebnis als die Anzeigetafel in Malmö: 23:5 Torschüsse und 60 Prozent Ballbesitz erspielten sich die Adlerträgerinnen gegen den FC Rosengård, Tanja Pawollek stellte mit knapp 86 Prozent gewonnenen Zweikämpfen den zweithöchsten Wert aller UWCL-Spielerinnen an diesem Spieltag auf. Tatsächlich sehr ähnlich sehen die Zahlen des FC Barcelona nach dessen Auftaktspiel gegen SL Benfica aus: Aus 21:5-Torschüssen machte der Spanische Meister allerdings einen dominanten 5:0-Heimsieg. 67 Prozent ihrer Großchancen verwerteten die Katalaninnen und zeigen damit: Neben spielerischer Klasse stimmt auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Hervorstechen konnten die großen Gesichter: Aitana Bonmatí und Alexia Putellas erzielten jeweils einen Doppelpack, die ehemalige Wolfsburgerin Caroline Graham Hansen bereitete gleich vier Tore vor. Der einzige Wermutstropfen aus FCB-Sicht: Putellas musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden und fehlte am vergangenen Wochenende auch beim 5:0-Sieg im El Clásico gegen Real Madrid.

In der Startelf gegen Lissabon konnte Cheftrainer Jonatan Giráldez ausnahmslos auf Nationalspielerinnen setzen, darunter auch Europameisterin Keira Walsh, ihre Teamkollegin in der Nationalmannschaft Lucy Bronze kam von der Bank – ein Kader, der deutlich macht: Die Gruppenphase soll für den FC Barcelona wie zuletzt nur die Zwischenstation sein auf dem Weg Richtung Bilbao, wo in dieser Saison das Finale stattfinden wird. In der 2021/22 eingeführten Gruppenphase gewann Barça 12 von 13 Spielen – kein anderes Team kommt in der Gruppenphase auf so viele Siege. Mit der Schweizer Nationalmannschaft machten Nadine Riesen und Géraldine Reuteler zuletzt schon Bekanntschaft mit einigen Barcelona-Spielerinnen im spanischen Trikot: Für die Schweiz gab es eine deutliche 1:7-Pleite.


„Erlebt man nicht häufig in seiner Karriere“

Wenn der FCB dann doch einmal international ins Straucheln geraten ist, dann gegen deutsche Teams. Barça verlor nur zwei der letzten elf Champions-League-Auswärtsspiele: Im April 2022 gab es ein 0:2 beim VfL Wolfsburg, im Dezember 2022 ein 1:3 beim FC Bayern. Seit Saisonbeginn 2018/19 schoss man in 47 Spielen zudem 143 Tore und blieb nur zwei Mal torlos: im August 2020 (0:1) und im April 2022 (0:2) beide Male gegen den VfL Wolfsburg.

Bei Laura Freigang könnte vor dem Duell David gegen Goliath die Vorfreude nicht größer sein: „Das ist ein Ereignis, das man nicht häufig in seiner Karriere erlebt. Das ist uns allen bewusst. Es wird etwas ganz Besonderes für alle, die dabei sind, auf dem Rasen, neben dem Platz, auf der Tribüne. Wir werden das absolut genießen.“ Cheftrainer Niko Arnautis setzt zudem auf die besondere Atmosphäre im Deutsche Bank Park und die Unterstützung von den Rängen: „Wir werden es dem FC Barcelona nicht einfach machen wollen. Wenn die Fans uns nach vorne peitschen, können wir noch den ein oder anderen Prozentpunkt mehr aus uns herausholen. Dieses Spiel hat sich der gesamte Verein, das ganze Team verdient, wir werden es genießen und gleichzeitig alles reinlegen, was wir haben, um vielleicht auch eine Überraschung zu schaffen.“


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Quelle: Eintracht Frankfurt