Frucht der „Vielfalt“: Öffentlicher Judenhass in Frankfurt

 

Wolfgang Hübner

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es ist fotografisch dokumentiert, niemand wird es leugnen können: Auf einem handbeschriebenen Plakat steht „Ihr Juden seid Bestien“. Und auf einem anderen Plakat ist zu lesen: „Nieder mit dem satanistischen Zio-Staat“. Wo das zu sehen war? Nicht in Kairo, Amman, Tripolis oder in Pakistan - sondern gestern in der deutschen Stadt Frankfurt am Main.

 

 

Also dort, wo bald wieder eine Gedenkstätte für die in die Vernichtungslager der Nazis deportierten einheimischen Juden eröffnen wird. Gezeigt wurden diese Plakate und noch etliche andere mit aggressiven Parolen gegen den Staat Israel und die Juden auf einer Demonstration mitten auf der Haupteinkaufstraße Zeil am Samstag, 12. Juli 2014.

 

Dieser regnerische Sommertag wird in der Stadtgeschichte vermerkt werden müssen als der Tag, an dem erstmals nach dem Ende des Nationalsozialismus offen und öffentlich nicht nur israelkritische, sondern judenfeindliche Parolen in der für ihre Toleranz und Weltoffenheit sich selbst so rühmenden Stadt Frankfurt verbreitet wurden. Es waren allerdings keine blonden Rechtsextremisten in Springerstiefeln und auch keine deutschstämmigen Salonantisemiten, die das taten, sondern zweifelsfrei und in weit überwiegender Zahl Söhne und Töchter der Einwanderer aus jenem Kulturkreis, dessen Religion Islam laut der grünen „Vielfalt“-Dezernentin Eskandari-Grünberg - und ihr gewiss nicht allein – bekanntlich zu Deutschland gehören soll.

 

Es waren am Samstag auf der Zeil Söhne und Töchter von Einwanderern, die meist in Frankfurt die Schule besucht haben oder das noch tun, die hier zum Teil studieren, in der Ausbildung sind, arbeiten oder auch von Sozialgeldern leben. Es sind also junge Menschen, die, wie es so schön heißt, hier gebildet und sozialisiert worden sind. Gewiss wurden sie auch längst über Antisemitismus und Judenverfolgung informiert. Und sie sind in aller Regel deutsche Staatsbürger oder können das mit Leichtigkeit werden. Aber diese Söhne und Töchter der Stadt Frankfurt sind nicht nur anderen Wurzeln und Mentalitäten der Herkunft verhaftet, sondern auch einer Religion, die umfassende weltlich-politische Ansprüche stellt und Anders- oder Ungläubige diskriminiert.

 

Selbstverständlich soll es möglich sein, auch in Deutschland und in Frankfurt gegen das durchaus fragwürdige Vorgehen des Staates Israel in den besetzen Gebieten und in Gaza zu demonstrieren. Das muss aber schon wegen der besonderen deutschen Situation in einer Art und Weise geschehen, die absolut frei ist von judenfeindlichen Tönen. In einem Land, in dem selbst verbaler Antisemitismus zu Haftstrafen führen kann, darf es keine Sonderrechte für den Judenhass von Moslems geben. Wer diesem Hass ungehindert frönen will, hat etliche Staaten zur Auswahl, wo das problemlos möglich ist.

 

Es gibt noch ein anderes Bild von dem Geschehen auf der Zeil: Darauf zu sehen sind viele Männer, die sich mitten am zentralen Rathenauplatz auf den Knien vor Allah und seinem Propheten Mohammed gen Mekka verneigen. Diese Geste hat mit Israel und den Juden wenig, aber mit der Demonstration religiösen Andersseins und des demonstrativen Vorzeigens eigener neuer Macht viel zu tun. Die auch nur oberflächliche Kenntnis der Bevölkerungsentwicklung in Frankfurt lässt keinen anderen Schluss zu, dass solche Bekundungen öffentlich und offen künftig öfter zu beobachten sein werden. Und das ist für die nichtislamischen Deutschen in Frankfurt eine bedrohliche  Botschaft, die derjenigen des Hasses Israel und die Juden nur noch einige Zeit nachstehen wird.

 

An Warnzeichen für diese Entwicklung hat es gerade in den letzten Wochen, aber auch schon lange davor nicht gefehlt. Doch die Ideologen und Profiteure der multikulturellen „Vielfalt“ sind viel zu sehr in ihrem Illusionsgebilde vom „friedlichen Zusammenleben“, allseitiger „Toleranz“ und einer angeblichen „Islamphobie“ befangen, um die Signale zu verstehen. Schlimmer noch: Sie können diese Warnzeichen schon deshalb nicht wahrnehmen, geschweige daraus Konsequenzen ziehen, weil sie dann nämlich ihr Scheitern eingestehen müssten. Doch seit Samstag, 12. Juli 2014, weiß jeder, der sich klaren Verstand und Blick auf die Realitäten bewahrt hat: Eine „Vielfalt“, die die Bilder von der Zeil und vom Rathenauplatz möglich macht, verspricht gesellschaftliche Erschütterungen mit unabsehbaren Folgen.

 

Fotos: Wolfgang Hübner