Wanderausstellung des Hessischen Hauptstaatsarchivs zum Auschwitzprozeß und seinen Folgen
Roman Herzig
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Hessische Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden hat den 50. Gedenktag des Frankfurter Auschwitzprozeß zum Anlass genommen die justizielle Aufarbeitung von NS-Verbrechen in Hessen zu präsentieren. Minister Boris Rhein eröffnet heute um 18 Uhr in den Römerhallen die Wanderausstellung und spricht ein Grußwort.
Am 20. Dezember 1963 begann im Frankfurter Römer der erste Frankfurter Auschwitzprozeß. Rückblickend war dieser Prozess ein Einschnitt bei der juristischen Bestrafung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen in Deutschland. Das Hessische Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden präsentiert in der Wanderausstellung mit dem Titel „Die historische Wahrheit kund und zu wissen tun“ – einem Zitat des legendären Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer - die justizielle Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Hessen - anhand eines reichhaltigen Dokumenten-, Bild- und Audiomaterials in einer Wanderausstellung.
Derzeit ist im Jüdischen Museum die Ausstellung FRITZ BAUER .DER STAATSANWALT zu sehen, die auch als maßgeblichen Teil den Auschwitzprozeß zeigt und das Geschick, mit dem Fritz Bauer diesen Prozeß nach Frankfurt holte, wo mit den Farbwerken Hoechst und den IG-Farben diejenigen Firmen saßen, die das Vernichtungsgas Zyklon B in die Konzentrationslagern lieferten. Der Auschwitzprozeß ist dabei nur die Spitze des Eisbergs, denn es gab weitere Prozesse. Die von den Staatsarchiven verwahrten Akten zu den NS-Verfahren in Hessen umfassen thematisch die gesamte Bandbreite nationalsozialistischer Gewaltverbrechen.
Die Ausstellung nimmt die vielgestaltige juristische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in den Blick und präsentiert sie erstmals einer breiten Öffentlichkeit.
Im Anschluss an die Eröffnung findet eine Podiumsrunde statt, in der Experten die historische Entwicklung der Strafverfolgung bei NS Verbrechen diskutieren.
INFO:
Montag, den 14. Juli 2014, um 18:00 Uhr,
Frankfurter Römer, Römerhalle,
Römerberg 27, 60311 Frankfurt.
Die Wanderausstellung ist dann nur noch bis zum 31. Juli 2014 im Frankfurter Römer zu sehen und macht anschließend bis 2015 in zahlreichen anderen hessischen Städten Halt.