muralsartfrankfurtLegale Wände für die Graffiti-Szene in der Frankfurter Innenstadt: Eine Kooperation des Deutschen Architekturmuseums mit Ort3

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Open Walls” ist ein Projekt des Deutschen Architekturmuseums und der Arbeitsgruppe für urbane Interventionen Ort3 in Zusammenarbeit mit dem Graffiti-Künstler und Kunstpädagogen Philipp Wegner. Dazu werden 50 Meter an beweglichen Wand-Module „Array&Spray” entwickelt, die an verschiedenen Orten in der Innenstadt aufgestellt werden können. Damit soll das Angebot für legale Wände für die Graffiti-Szene in Frankfurt steigen und neue öffentliche Orte für die Graffiti-Szene erschlossen werden. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

Das Programm

Eröffnet wird das Projekt mit einer öffentlichkeitswirksamen Inszenierung der Wände im abgesperrten Straßenabschnitt auf dem Mainkai in Höhe des Römers am Freitag, 9. August, um 18 Uhr mit einem kostenlosen Workshop mit Lisi Shisi & City Ghost (Anmeldung per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Teilnahme ab 16 Jahren). Am Samstag, 10. August, findet ab 14 Uhr eine Graffiti-Jam statt, an der bekannte Namen der Frankfurter Szene teilnehmen werden. Am Montag, 11. August, werden ab 13 Uhr die Wandmodule während eines „Freien Sprühens” – unter pädagogischer Begleitung von Philipp Wegener – für die Öffentlichkeit freigegeben.

Nach der Veranstaltung werden die Wände auf den Campus Bockenheim überführt. Dort sollen sie dauerhaft Installiert werden und als „Legale Wände” öffentlich zur Verfügung stehen. Dazu wird auch ein „Rulebook” entwickelt, das die Werte des Graffiti und die Nutzungsordnung enthält. Die Wände sind für eine Nutzung auf drei Jahre ausgelegt.


Zum Hintergrund

„Open Walls” schließt an das Projekt „Konsti Live Art” aus diesem Mai an, das von Ort3 im Auftrag der Stabsstelle Stadtmarketing durchgeführt wurde. Dabei wurden die zwölf Handläufe auf dem Plateau der Konstablerwache von Graffiti-Künstlern und Amateure bemalt. Dieses Projekt wurde gemeinsam mit dem DAM und Philipp Wegner in einem Vernetzungstreffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Szene evaluiert, um die Integration zwischen Stadt und Szene weiter zu vertiefen und möglichst bedarfsgerechte architektonische Elemente zu schaffen.

Mit der Überführung auf den Campus Bockenheim stellen sie auch einen weiteren Schritt dar, das Areal langfristig mit neuen Konzepten kulturell zu beleben.


Die Module

Kernstück des Projekts sind die von Ort3 entwickelten Wandmodule. Durch seine modulare Bauweise bietet das System eine einfache Lösung zur Aufstellung flexibler und kreativer Arbeitsräume im öffentlichen Raum. Das Leinwandsystem ist so konzipiert, dass es flexibel und variabel aufstellbar ist. Die einzelnen Wände können in unterschiedlichen Konfigurationen angeordnet werden. Je nach Standort und Nutzung werden die Module entsprechend angeordnet. Sie können linear, als Winkel, im Zickzack, als Insel oder Cluster aufgebaut werden. Das System ist ideal für Workshops, Festivals, Kunstevents und temporäre Ausstellungen im Freien oder auch in Innenräumen. So laden sie zu verschiedenen sozialen Interaktionen ein, bieten Möglichkeit zum Rückzug und Öffentlichkeit zugleich.


Die Projektpartner

Das DAM startet mit „Open Walls” als Teil des Programms „Jugend im Stadtraum” in Kooperation mit der Initative „Mitte Frankfurt” die Suche nach legalen Wänden in der Innenstadt.

Ort3 ist eine interdisziplinäre Projektgruppe aus Architekten, Konzertveranstalterinnen, Grafikerinnen und Künstlern. Planung und Realisation des Projekts liegt bei Marc Hofmann, Ivan Litwitschenko, Flavio Freudenberger und Claudius Ziehensack. Die redaktionelle Arbeit übernimmt Luca Ganz.

Gefördert wird das Projekt vom Stadtmarketing der Stadt Frankfurt, der Initiative „Mitte Frankfurt” und dem Deutschen Architekturmuseum. Partner für die Graffiti-Jams und Workshops ist der Montana-Store Frankfurt. Freundliche Unterstützung erhält das Projekt zudem von den „Freunden Frankfurts”.

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