Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnet die Bahnhofsviertelnacht in Frankfurt am Main, Teil 3

 

Stephan M. Hübner

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Vielleicht ist das schon eine Generationenfrage, ob unser Titel als Anspielung auf den witzigen, wehmütigen, erfolgreichen Film von Stephen Frears aus dem Jahr 1985 MEIN WUNDERBARER WASCHSALON überhaupt erkannt wird. Wichtig ist es nicht, denn den wunderbaren Waschsalon in der Moselstraße 17, den Ayindo Napoe aus Togo von früh um 6 bis nachts um 23 Uhr öffnet, den macht die Polytechnische Gesellschaft zum literarischen Salon. Die Redaktion.

 

 

 

Menschen aus dem Bahnhofsviertel – Menschen für das Bahnhofsviertel:

 

Zur Bahnhofsviertelnacht 2014 zieht die Stiftung Polytechnische Gesellschaft für einen Abend von der Untermainanlage in die Wash World in der Moselstraße 17. Dort, mitten im Herzen des Viertels, lernen die Besucher Menschen kennen, die von der Stiftung gefördert werden und wurden, die sich ehrenamtlich für die Stiftung engagieren oder im Hintergrund die Projekte der Stiftung organisieren. Moderator Stephan M. Hübner erwartet folgende Gäste:

19:15 Uhr Jannis Plastargias

Der Autor, Kulturschaffende und Blogger war von 2012 bis 2014 StadtteilHistoriker der Stiftung. Er forschte über die Rote Zelle Schwul (RotZSchwul), eine 1971 gegründete Gruppe der Frankfurter Schwulenbewegung. Die StadtteilHistoriker tragen als engagierte Laien zur Rekonstruktion der Frankfurter Stadtgeschichte bei: Im Rahmen eines anderthalbjährigen Stipendiums erforschen sie ehrenamtlich frei gewählte Themen der Frankfurter Stadt- und Stadtteilgeschichte. Ihr Stipendium umfasst fachliche Begleitung, finanzielle Förderung und eine Berichterstattung durch den Medienpartner Frankfurter Neue Presse. Die Bewerbungsfrist für die neue Runde endet am 11. September 2014 (Informationen unter www.stadtteilhistoriker.de).

Übrigens: Zwischen den Gesprächsrunden liest Jannis Plastargias um 19.30 Uhr und 21:30 h selbst verfasste Kurzgeschichten – darunter die Erzählung Mein wunderbarer Waschsalon, die in der Wash World spielt. Zum Termin um 20:30 wird die Autorin Sophie von Maltzahn aus Ihrem Roman "Grenzwerte 1928" lesen.

 

 

20:00 Uhr Farid Adam und Rahamatou Alassani

Farid und seine Mutter Rahamatou, sein Vater und seine Schwester kommen aus Togo, leben im Bahnhofsviertel und waren bis 2014 Stipendiaten im Diesterweg-Stipendium für Kinder und ihre Eltern. Dieses ist das erste Familien-Bildungsstipendium Deutschlands. Es begleitet Kinder mit gutem Leistungspotenzial aber förderbedürftigen Deutschkenntnissen gemeinsam mit ihren Eltern auf dem Weg zur weiterführenden Schule. Benannt nach dem „Vater der Volksschule“, Adolph Diesterweg, bietet es über zwei Jahre Akademietage für Kinder und Eltern, Exkursionen zu Bildungsorten in Frankfurt und Umgebung, Kindertreffs zur Deutschförderung, Informationen über aktuelle Bildungsthemen und mehr. Mithilfe von Partnern wurde es in weiteren deutschen Städten aufgebaut.

21:00 Uhr Oliver Beddies

Die aufregendste Zeit des Jahres liegt gerade hinter ihm: Oliver Beddies leitet den DeutschSommer der Stiftung. In den ersten drei Wochen der Sommerferien bieten die „Ferien, die schlau machen“ alljährlich spielerische Sprachförderung für rund 150 Frankfurter Drittklässler – unter anderem von der Karmeliter- und der Weißfrauenschule im Bahnhofsviertel. Kinder mit förderbedürftigen Deutschkenntnissen ziehen dann in Jugendherbergen der Frankfurter Umgebung und erleben dort eine abwechslungsreiche Mischung aus Deutsch- und Theaterunterricht sowie ein sprachbasiertes Freizeitprogramm. So werden Sprachbewusstsein, Lesekompetenz und soziale Fähigkeiten nachhaltig gefördert.

22:00 Uhr Sarah Oelsner

Sarah Oelsner promoviert am Georg Speyer Haus in der Krebsforschung und wird dafür als MainCampus-Stipendiatin von der Stiftung gefördert. Ehrenamtlich engagiert sie sich im Stiftungsprojekt „Junge Forscher – wer wir sind und was wir tun“, das Drittklässlern einen ersten Blick in die Welt der Wissenschaft gewährt. Dabei vermittelt sie unter anderem Schülern der Karmeliterschule, an welchen Themen Naturwissenschaftler arbeiten und was Forschungsinstitute leisten. Gemeinsam mit anderen Nachwuchsforschern gestaltet sie Unterrichtsstunden in der Schule und ermöglicht den Kindern, mit Experimenten dem eigenen Forscherdrang nachzugehen. Als Höhepunkt erhalten die Schüler Einblicke in die Labore der Profiforscher.

INFO:

DieStiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main wurde Ende 2005 mit einem Kapital von 397 Millionen Euro gegründet. Als Tochter der Polytechnischen Gesellschaft von 1816 arbeitet sie operativ und fördernd vor allem in folgenden Bereichen: Familienbildung und Prävention, Sprachbildung, kulturelle Bildung, Hinführung zu Naturwissenschaft und Technik sowie Förderung des Bürgerengagements. Die Stiftung konzentriert ihre Förderung auf Frankfurt am Main und leitet ihre Tätigkeit aus der polytechnischen, sich aus der deutschen Aufklärung speisenden, Tradition ab. Deshalb prägen Bildung und Verantwortung im umfassenden Sinne den Inhalt der Stiftungstätigkeit.

 

 

Foto:

Der OB zwischen dem abends lesenden Jannis Plastargias und dem, der im Namen der Polytechnische Gesellschaft das alles möglich machte © Stadt Frankfurt, Stefan Maurer