
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Donnerstag, 20. Februar, hat die elfjährige Sumatra-Tigerin Cinta Jungtiere zur Welt gebracht. Die Kleinen sind für die Tierpflegerinnen und Tierpfleger bislang nur über einen Monitor, der Kamerabilder aus der Wurfbox zeigt, zu beobachten. Sie wirken gesund und werden von ihrer Mutter gut versorgt. Um den Tieren Ruhe zu gönnen, ist der Katzendschungel vorübergehend geschlossen.
Bereits im Juni 2023 war die Freude groß als die beiden Frankfurter Sumatra-Tiger Cinta und Emas zum ersten Mal Nachwuchs hatten. Selbstverständlich war das nicht, denn es handelt sich bei den beiden bereits um ältere Tiere. Erst im Oktober waren die jungen Tiger Raja und Rimba aus dem Katzendschungel ausgezogen, um im Zuge des Zuchtprogramms in andere Zoos umzuziehen.
„Dass es so schnell nach dem Auszug der beiden Jungen nochmals mit Nachwuchs geklappt hat, ist bemerkenswert und hat sicher nicht zuletzt damit zu tun, dass sich das Tiger-Paar sehr gut versteht und in seiner Umgebung wohl fühlt“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Ich freue mich – auch für das Tierpflege-Team – über die erfolgreiche Nachzucht bei der bedrohten Tierart und hoffe, dass die beiden Tiger gesund heranwachsen werden“, sagt Hartwig.
Zoodirektorin Dr. Christina Geiger erklärt: „Wie es bei Tigern üblich ist, hat sich die Mutter zur Geburt an einen geschützten Ort zurückgezogen. Hier im Zoo ist das die sogenannte Wurfbox. Dort verbringen die Kleinen die ersten Lebenswochen. Mit Ausflügen ins Gehege ist erst im April zu rechnen. So lange müssen wir uns auch mit der Bestimmung der Geschlechter der beiden Jungtiere gedulden. Was wir aber schon sagen können: Cinta und Emas sind äußerst entspannt und gehen ganz ruhig und routiniert mit der Situation um. Schon beim ersten Nachwuchs haben sich die beiden als gute und geduldige Eltern erwiesen. Um der Familie möglichst viel Ruhe zu geben, haben wir uns dafür entschieden, den Katzendschungel in den nächsten Wochen geschlossen zu halten. Dafür bitten wir um Verständnis. Die Tiere des Katzendschungels können aber auf ihren Außenanlagen beobachtet werden.“
Auf den Kamerabildern aus der Wurfbox ist zu erkennen, dass Cinta am Vormittag des 20. Februars drei Jungtiere zur Welt gebracht hat. Das zuletzt Geborene wirkte allerdings leblos. „Cinta hat sich für das dritte Junge durchaus interessiert und es immer wieder abgeleckt. In der Nacht, nachdem es keine Lebenszeichen von sich gegeben hat, hat sie es allerdings aufgefressen. Das ist ein ganz natürliches und auch sinnvolles Verhalten, das bei vielen Tieren zu beobachten ist“, erklärt Zookurator Dr. Johannes Köhler. „Das Entfernen des toten Körpers aus der Wurfbox dient der Hygiene. Außerdem könnte sein Geruch in der Natur Feinde anlocken“, sagt Köhler weiter.
Für die Zoopopulation der Sumatra-Tiger ist der Nachwuchs ein Glücksfall, denn vor allem Cinta steht im Ranking der Zuchtempfehlungen sehr weit oben. Weil sie erst zum zweiten Mal Nachwuchs hat, ist ihre Abstammungslinie unterrepräsentiert. Ihre Kinder werden dabei helfen, die genetische Vielfalt der Sumatra-Tiger in menschlicher Obhut zu erhalten.
Die auf Sumatra lebende Tigerunterart ist äußerst selten. Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von maximal 400 Tieren aus, die aktuell noch in ihrer angestammten Heimat leben. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit 1998 auf Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der Biodiversität leben viele gefährdete Arten wie Tiger, Orang-Utans und Elefanten. Mit Einnahmen aus dem freiwilligen Naturschutz-Euro unterstützt der Zoo unter anderem die Arbeit der ZGF auf Sumatra.
Foto:
Sumatra-Tiger Cinta mit Jungtieren in der Wurfbox
©Zoo Frankfurt
Info:
Quelle: Zoo Frankfurt