TAG DES OFFENEN DENKMALS wird im Industriepark Höchst eröffnet

 

Gerhard Wiedemann

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Samstag, den 13.9.2014, um 16 Uhr eröffnet Boris Rhein, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, den „Tag des offenen Denkmals“ im Behrensbau im Industriepark Höchst. Prof. Dr. Klaus Jan Philipp von der Universität Stuttgart führt mit dem Vortrag „Farbenrausch und Farbverzicht in der Architektur“ in das diesjährige Thema ein.

 

 

Nach der Eröffnung durch den Minister, gibt es ein offizielles Programm, bei dem auffällt, daß ausschließlich Männer es bestreiten. Immerhin sechs Männer! Jürgen Vormann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Infraserv Höchst, wird die Gäste begrüßen. Grußworte sprechen Stadtrat Felix Semmelroth und Thomas Wurzel, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Den Festvortrag hält Klaus Jan Philipp, Leiter des Instituts für Architekturgeschichte an der Universität Stuttgart, zum Thema „Farbenrausch und Farbverzicht in der Architektur“. Gerd Weiß, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, spricht zum Thema „Alles andere als farblos – die Hessische Denkmallandschaft“.

 

Wer sich über einen Industriepark Höchst wundert, der kennt die Geschichte dieser Stätte nicht. Denn, was die Farbwerke Hoechst einst für die Stadt Frankfurt und die deutsche chemische Industrie bedeutet haben, ist heute kein Thema mehr, sollte aber geschichtlich tradiert werden. Es ist ja nach dem Aufkaufen der Farbwerke und dann deren endgültigem Ende als Farbenfabrik, sprich chemischer industrieller Stätte, der Begriff Farbwerke Hoechst nur noch in Verbindung mit deren unseligsten Produktion die Rede: dem Zyklon B, das von Frankfurt aus in die Konzentrationslager Richtung Osten geschickt wurde und dort als Gas für die Ermordung von Millionen Menschen verwendet wurde.

 

An diesem grauenhaften Verbrechen war dann das einzig Gute, daß der Hessische Staatsanwalt Fritz Bauer den Ausschwitzprozeß mit der Produktion und Verschickung von Zyklon B hier nach Frankfurt holen konnte, da Auschwitz dann in Polen, also im Ausland lag und Frankfurt eintreten konnte. Dieser Prozeß verrückte das politische Klima wenigstens ein wenig in Richtung Aufklärung der NS-Taten. Aber wie gesagt, die Farbwerke Hoechst standen seit ihrer Gründung erst einmal für etwas anderes: für den Aufschwung durch tausende von Arbeitsplätzen, zu denen die Arbeiter von weither anreisten, die Farbwerker, die Fulder sind noch heute ein Begriff. Ein Begriff ist auch der Behrensbau , der damals ein aufstrebender Architekt war, der zwar nie Architektur studiert hatte, aber eine Reihe von herausragenden Architekturdenkmälern geschaffen hat.

Das Motto des Tages des offenen Denkmals 2014, „Farbe“, wurde am 8. September vorgestellt. Sie können das erneut nachlesen, wenn sie auf die unten angegebene Webseite gehen. Sie finden dort alles Notwendige zu den Orten und Themen und Öffnungszeiten. Für Frankfurt gibt es eine eigene Internetinformation.

 

INFO:

 

Zudem werden im Industriepark Höchst Führungen durch das Gebäude, ein Film über den Behrensbau und Musik angeboten. Die Veranstaltung ist kostenfrei und nur für Personen über 14 Jahren. Eine

Anmeldung ist erforderlich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 069-305-3519. Für den Einlass in den Industriepark Höchst wird ein gültiger Personalausweis

oder Reisepass benötigt. Mehr Informationen finden Sie unter www.denkmalpflege-hessen.de

 

Weitere Informationen dazu unter https://wissenschaft.hessen.de/presse/pressemitteilung/tag-des-offenen-denkmals . Informationen zu den geöffneten Denkmälern in Hessen und zum Programm der Initiative Hörmal im Denkmal gibt es unter http://www.denkmalpflege-hessen.de , die geöffneten Denkmäler in Frankfurt sind auch unter http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar[_id_inhalt]=25299662 aufgelistet.