Eintracht Frankfurt besiegt souverän den Sportclub Paderborn mit 4:0
Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das glaubt einem keiner, was Eintracht Frankfurt so alles unter ein Dach, respektive auf eine Kuhhaut, beziehungsweise auf ein Fußballfeld bekommt. Spielte im letzten Auswärtsspiel in Köln eine Laienspielgruppe grottenschlechten Fußball, so glänzte auf heimischem Feld eine Mannschaft, der schon wieder EUROPA zugerufen wird.
Dabei geht es doch nach wie vor darum, von der Abstiegszone durch Punkte so weit entfernt zu sein, daß man sich endlich an den Spielen und den Spielern erfreuen kann, statt dauernd etwas Dräuendes zu empfinden, weil schon wieder nach richtig guten Spielen die Eintracht ihr eigenes Grab schaufelt. Nichts davon in diesem Spiel, das aufregenden, gut gelaunten und ballsicheren Fußball zeigte. Auf Seiten der Eintracht. Daß die Paderborner, derzeit auf Platz 16, dem der Relegation, denen man wirklich das Beste in der Löwengrube Bundesliga wünscht, an diesem Samstagnachmittag so desolat wirkten, hätte man gerne als Reaktion auf die besonderen Eintrachtleistungen gewertet, was deren Trainer André Breitenreiter sehr differenziert, aber eindeutig beantwortete. Davon gleich.
Es ging los mit Beifallsbekundungen für Bastian Oczipka, der über Video zu seinen Fans sprach und begründete, warum er gerne bei Eintracht Frankfurt bleibt und den Vertrag bis zum 30. Juni 2018 unterschrieben hat. Die ersten zehn Minuten boten die Paderborner durchaus Paroli – schon in der 1. Minute standen sie gefährlich vor dem Frankfurter Tormann Kevin Trapp, der in Superform ist, und ließen nicht jeden Angriff der Frankfurter bis ans Tor durch. Und wenn man sich die Statistik nach dem Spiel anschaut, so sind die Torschüsse noch nicht einmal so dramatisch unterschiedlich, wie man es im Spiel glaubte. Gegenüber den 11 Torschüssen der Eintracht, stehen 8 des SC Paderborn; sechs Schüsse der Eintracht direkt auf s Tor und drei der Paderborner. Warum die Zuschauer aber die Eintracht in ständigem Angriff und den SC auf verlorenem Post sah, hat mit der Gefährlichkeit der Schüsse zu tun, die sich im Ergebnis von 4:0 dann auch niederschlagen. Gleichwohl spricht das Eckenverhältnis von 9: 3 für die Eintracht dann schon wieder eine klare Sprache.
Dennoch war eben die Eintracht doch nicht so schlagkräftig von Anfang an, wie man am Schluß meinte, denn erst in der 27. Minute fiel das 1:0 durch – natürlich durch Alexander Meier. Der hatte genau eine Minute zuvor einen Freistoß an den rechten Pfosten geschossen, daß der nur so vor sich hinwackelte. Die Minute später nahm Meier dann lieber den Kopf, den er sich so gekonnt aus der Luft angelt, weil er durch Größe schon einen Vorsprung hat und so unhaltbar zum 1: 0 kam. Den Ball hatte ihm liebevoll und präzise Marc Stendera geliefert. Der Dank von Meier erfolgte in der 42. Minute. Da legte er nämlich den Ball vor, denn Stendera zum 2: 0 verwandelte. Das war Pausenstand.
Jeder erwartete in der zweiten Halbzeit, daß Meier erneut zum Schuß kommt, denn schon mit dem ersten Tor hatte er sich mit 19 Toren erneut an Platz 1 der gefährlichsten Torjäger der Bundesliga geschossen. Doch Meier, ein souveräner und uneitel auftretender Typ, sagte auch nach dem Spiel sein Mantra: „Der Robben macht es.“
Noch aber war die zweite Halbzeit nicht gewonnen, wenngleich die Paderborner matt aus den Kabinen gekommen waren. Und als in der 55. Minute Stefan Eigner, dem wieder Stendera zugespielt hatte, zum 3:0 einschoß, war klar, daß die Partie gelaufen war. Daß Nelson Valdez dann in der 82. Minute zum 4:0 erhöhte, der erst sieben Minuten zuvor eingewechselt worden war, nachdem er sieben Monate an einem Kreuzbandriß laborierte, das ist ein netter Zug vom Fußballschicksal. Die über 46 000 Zuschauer auf jeden Fall freuten sich über den erneuten Heimsieg der Eintracht. Wechselfälle auch hier. Sonst siegte sie auswärts, verlor zu Hause. Das gilt derzeit umgekehrt. Besser wäre: auch ab und zu in der Fremde zu gewinnen. Das nächste Spiel beim Tabellenletzten Stuttgart wird es zeigen.
Ein Wort noch zur Pressekonferenz nach dem Spiel. Daß ein Trainer sagt. „Ich war heute sehr zufrieden. Danke“, ist bei Thomas Schaaf für die Eintracht auch noch nicht vorgekommen. Respekt nötigte einem die Analyse von André Breitenreiter für den SC Paderborn 07 ab. „Herzlichen Glückwunsch zum Sieg, der verdient ist, auch in der Höhe.“, begann er, das Wichtige waren aber dann seine Bemerkungen, wie seine Mannschaft der Eintracht das 1:0 wie eine Amateurmannschaft geschenkt habe. „Sonst nehme ich als Trainer meine Spieler in Schutz. Das heute war deutlich zu wenig. Das hat nichts mit Bundesliga zu tun. Wenn wir so spielen wie heute, werden wir keine Chance haben.“
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