Peter Feldmann in hr-iNFO: Schäden im sechsstelligen Bereich

 

Günther Winckel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Informationen und Diskussionen zur unrühmlichen Eröffnungsspektakeln der Europäischen Zentralbank reißen in Frankfrut nicht ab. Mündlich, fernmündlich, Radio, Fernsehen und Zeitungen. Überall wird aufgearbeitet.

 

Insbesondere die Veranstalter: Blockupy auf der einen Seite, die EBZ und die sie schützende Polizei auf der anderen Seite. Die Sachlage ist klar. Keiner war auf die Stärke der Gewalt vorbereitet. Die 20 000 Demonstranten, die durch Frankfurts Innenstadt zogen, waren absolut friedlich. Die sogenannten Autonomen und Vermummten – eigentlich ist Mumm im Deutschen ja das Gegenteil, die also bar jeden Mumms – sind nicht steuerbar und auch gar nicht politisch festgelegt, sondern eine internationale Randalegruppe, heißt es.

 

Beim Bilanzieren ist in erster Linie der Frankfurter Oberbürgermeister gefraft. Deshalb zog nach den Krawallen Peter Feldmann in hr-iNFO Bilanz. Demnach würden die Schäden durch die Ausschreitungen nicht im „fünfstelligen Bereich“ bleiben. „Es wird in den sechsstelligen Bereich gehen.“ Im Gespräch mit dem Informationsradio am Donnerstagabend sagte Feldmann: „Was ich weiß, ist, dass ich wütend bin auf die Leute, die meinen, diese Stadt zerlegen zu müssen.“ Es sei eine Situation gewesen, bei der man sich „überrannt“ gefühlt habe: „Das ist nicht Frankfurt!“ Feldmann spricht im Interview von „Hobbychaoten“, die „ihr Kofferset auspacken, mit Regenschirm gegen Reizgas, Sonnenbrille und kleinen Spezialwerkzeugen, um Polizisten zu quälen“. Das sei „Chaosprofessionalität“.

 


„Nachdenklicher Ton“ bei der der offiziellen Feier in der EZB“


Erstmals äußerte sich der Frankfurter Oberbürgermeister auch über die Stimmung bei der Eröffnung in der EZB selbst. Die Gäste hätten durchaus wahrgenommen, was sich in der Stadt abspiele. „Da hat sich niemand hingestellt und gesagt, wir sind die Banker und wir regieren die Welt und alle müssen auf uns hören.“ Es habe „im Gegenteil ein sehr nachdenklicher, feierlicher Ton“ geherrscht. Er habe beim Empfang nochmals seine Kritik daran geäußert, dass Zeitungen nicht zum Berichten zugelassen waren, sagte Feldmann in hr-iNFO. „Ich habe der versammelten Mannschaft gesagt, dass ich diese Enttäuschung teile.“


Das Gespräch mit Peter Feldmann sendete hr-iNFO in „Das Interview“ am Donnerstag, 19. März, um 19.35 Uhr. Ab dann auch als Podcast unter www.hr-inforadio.de.