Kein Machtkampf bei Eintracht Frankfurt“ lautet die jüngste Presseerklärung

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Während beispielsweise Leser der Frankfurter Rundschau sich in Leserbriefen empört zeigen, über das Herbeischreiben des Ende des Trainerdaseins bei Eintracht Frankfurt von Thomas Schaaf durch zwei Sportjournalisten– völlig zurecht und genauso in unserer Wahrnehmung passiert - , versuchen die Eintrachoberen nach außen Schadensbegrenzung vorzunehmen.

 

Das Interessante dabei ist, daß in dieser Erklärung der Satz steht: „Des Weiteren äußerten Beide ihr Unverständnis über Vorwürfe in verschiedenen Medien.“ Vorwürfe an wen? Denn diejenigen, die Schatzmeister Hellmann Vorwürfe wegen der gezielten Vertreibung von Thomas Schaaf machen könnten, wären ja nicht die, die auch Heribert Bruchhagen verurteilen könnten, dem man nicht eine Intrige gegen Schaaf, sondern das Gewährenlassen, ohne ein Machtwort zu sprechen, attestieren muß. Aber warten wir ab, was diese neue Einigkeit – die Eintracht trägt sie ja im Namen des Vereins – bringt.

 

 

Hier der Wortlaut der Presseerklärung, die uns um 16.39 Uhr erreichte

 

In den letzten Tagen wurde zunehmend über einen Machtkampf im Vorstand von Eintracht Frankfurt berichtet.

 

Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen und Finanzvorstand Axel Hellmann haben heute in einem langen und klärenden Gespräch die letzten Wochen analysiert.

Dabei wurden die strittigen Punkte zwischen den beiden Vorstandsmitgliedern angesprochen und aufgearbeitet.

 

Des Weiteren äußerten Beide ihr Unverständnis über Vorwürfe in verschiedenen Medien.

Axel Hellmann stellte klar, dass er weder „Schaaf kritische“ SMS aus dem Aufsichtsrat geschickt noch interne Informationen aus der Aufsichtsratssitzung preisgegeben hat. Auch ist mit Sascha Lewandowski wegen eines möglichen Trainerengagements bei Eintracht Frankfurt nie geredet worden.

 

Und Heribert Bruchhagen betonte, dass er zu keinem Zeitpunkt an Rücktritt gedacht hat und es auch in Zukunft nicht tun wird.

 

Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen: „ Es gab sicherlich in der Vergangenheit mit Axel Hellmann Meinungsverschiedenheiten, die wir auch ausgetragen haben. Daß er allerdings für die Trainerentlassung von Thomas Schaaf verantwortlich gemacht wird, entspricht nicht den Tatsachen. Wir haben heute eine Basis geschaffen, auf der wir in meinem letzten Jahr als Vorstandsvorsitzender hier bei Eintracht Frankfurt vertrauensvoll zusammenarbeiten werden.“

 

Finanzvorstand Axel Hellmann: „ Das heutige Gespräch war wichtig für die weitere Zukunft bei Eintracht Frankfurt. Manche Kritik, die ich an Heribert Bruchhagen geübt habe, war nicht gerechtfertigt. Das haben wir heute ausgeräumt.“

 

Presseabteilung / Eintracht Frankfurt Fußball AG

Markus Jestaedt

Bereichsleiter Medien/Kommunikation

 

Kommentar:

Lesen Sie diese Erklärung genau durch. Es findet sich das Wort „Trainerentlassung“ darin, noch dazu wird das als wörtliches Zitat von Heribert Bruchhagen gebracht. Das nun allerdings schlägt dem Faß den Boden aus. Denn beispielsweise war auf dem Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer Frankfurt die Kündigung von Thomas Schaaf das Gesprächsthema, dem man einhellig in den Diskussionen um die Situation der Eintracht eine hohe Anständigkeit attestierte, weil er durch seine eigene Kündigung sich um 1, 5 Millionen Euro gebracht habe. Keine Ahnung, ob er wirklich so viel verdient hat, auf jeden Fall bringt sich ein Arbeitnehmer durch eine Kündigung immer um das, was sonst Abfindung genannt wird, wenn seitens des Vereins ein Trainer gehen muß, aber noch einen gültigen Vertrag hat, wie es bei Thomas Schaaf der Fall war. Das muß Heribert Bruchhagen erklären.