Demografische Eckdaten zur KAV-Wahl 2015 in Frankfurt am Main
Heinz Haber und pia
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 29. November 2015 werden in Hessen die Ausländerbeiräte neu gewählt. In Frankfurt findet die „Wahl zur Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV)“ zum sechsten Mal seit 1991 statt. Grundlage ist das Hessische Kommunalwahlgesetz. Das wäre nicht allein berichtenswert. Da aber Frankfurt nicht nur einen sehr hohen Ausländeranteil, sondern auch noch einen über 178 Länder gestreuten hat, ist dies für alle interessant.
Das Prozedere
Für die Frankfurter KAV sind 37 Sitze zu vergeben, so dass alle Wähler 37 Stimmen vergeben dürfen. Kumulieren, Panaschieren und Streichen von Bewerbern ist möglich.
Wahlberechtigt sind alle Ausländer, auch Staatenlose und Asylbewerber, die mindestens 18 Jahre alt sind. Sie müssen vor dem Wahltag drei Monate mit Hauptwohnsitz in Frankfurt gemeldet und im Wählerverzeichnis eingetragen sein.
Die endgültige Zahl der Wahlberechtigten wird zwar erst am Tag der Wahl feststehen. Ein Vorabeindruck von der Größenordnung und den Strukturen der Wählerschaft zur KAV wird durch den Blick auf die Wahlbevölkerung ermöglicht. Dazu zählen alle Personen, die zum Stichtag 31. Dezember 2014 die einschlägigen Kriterien erfüllten.
Nach „Frankfurt Statistik Aktuell“
Im Rahmen des Zuwachses der Frankfurter Gesamtbevölkerung ist auch die Zahl der ausländischen Einwohner gestiegen. Ende 2014 wohnten in Frankfurt 177.445 über 18-jährige Personen mit rein ausländischem Pass – das bedeutet einen Anstieg gegenüber 2010 um ein Fünftel (20,9 Prozent).
Besonders stark gewachsen ist die Bevölkerungsgruppe mit Herkunftsbezug zu einem EU-Staat – sie macht über zwei Drittel des Zuwachses aus. Absolute Spitzenreiter sind darunter die rumänische, polnische und bulgarische Nationalität. Unter den Nicht-EU-Bürgern wuchs die Zahl der Menschen mit einem indischen Hintergrund am stärksten, gefolgt von denjenigen mit chinesischem oder südkoreanischem Hintergrund.
In Frankfurt leben Menschen mit 178 verschiedenen Nationalitäten. Die 33 größten haben jeweils mehr als 1.000 Angehörige. Die fünf am stärksten vertretenen Nationalitäten – türkisch, italienisch, kroatisch, polnisch und serbisch – bilden zusammen 40,8 Prozent der ausländischen Wahlbevölkerung. Drei Viertel der ausländischen Wahlbevölkerung sind zwischen 25 und 59 Jahren alt.
Die aktuelle Ausgabe von „Frankfurt Statistik Aktuell“ bietet weitere Analysen der ausländischen Wahlbevölkerung in Frankfurt nach Nationalitäten, Geschlechterverteilung, Altersgruppen, Wohndauer und Verteilung der Nationalitäten im Stadtgebiet. Tabellen, Diagramme und Karten machen die Ergebnisse anschaulich.
Foto: Frankfurter Vielfalt
Info:
Die vierseitige Broschüre steht unter http://www.frankfurt.de/statistik_aktuell als kostenloser PDF-Download zur Verfügung.