Das MUSEUMSUFERFEST in Frankfurt vom 28. bis 30. August, Teil 10

Konrad Daniel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ab dem 20. Juni wird es laut im Archäologischen Museum Frankfurt! Es wird rumpeln und scheppern, quietschen und zischen, denn im Foyer steht die Bodenzaubermaschine und wartet nur darauf, ausprobiert zu werden.

 

Die ungewöhnliche, 600 kg schwere Konstruktion bildet den Anfang der Sonderausstellung „Bodenschätze. Geschichten aus dem Untergrund“. In dieser Ausstellung können Kinder ab 8 Jahren (fast) alles über den Boden und das, was im Boden gefunden wird, erfahren und vor allem selbst entdecken.

 

Denn: Boden ist das größte Museum der Welt. Er vergisßt nichts und bewahrt vieles. Nur leider stellt er seine Schätze nicht aus. Um sie zu finden, muss man die Tricks der Profis kennen – und die lernt man hier! Wie man z. B. mittelalterliche Burgen entdeckt, oder wie man alte Knochen datiert.

 

Ein Hauptthema der Ausstellung ist der Boden an sich und dessen Entstehung. Es wird erklärt, was z. B. Gley oder Rendzina ist: äußerst interessante Bodentypen, die viel erlebt haben. Sechs verschiedene Bodenarten kommen hier tatsächlich „zu Wort“, die Besucher können sich per Knopfdruck anhören, was jeder Boden zu sagen hat. Weitere Informationen werden anhand von Texten und Bildern bereitgestellt.

 

Der zweite große Themenkomplex der Ausstellung befasst sich mit Archäologie.

Startpunkt ist eine Vitrine mit den „Frankfurter Bodenschätzen“. Von der Keramik der ersten Ackerbauern über römische Münzen bis zum frühmittelalter-lichen Schmuck bekommen die Besucher einen kurzen Einblick, was in Frankfurts Boden verborgen liegt.

 

In weiteren sechs Stationen werden Methoden vorgestellt, die man zur Auffindung und Erforschung der Funde verwendet. Schnell wird klar, dass Naturwissenschaften hier eine wichtige Rolle spielen. Anschaulich ist z. B. das Prinzip der 14C-Datierung oder der Dendrochronologie dargestellt.

 

Archäozoologie und Anthropologie werden an einer weiteren Station gezeigt. Hier können sich Kinder beim „Tierglücksrad“ versuchen und Knochen bestimmten Tieren zuordnen.

 

Welche erstaunlichen Informationen ein Anthropologe nach einer Analyse von menschlichen Knochen liefern kann, wird in einer Medienstation zusammengefaßt: Besucher können an einem Touchscreen z. B. erfahren, dass „Herr Rot“ 24 Knochenbrüche überstand und „Frau Grün“ als Kind nicht richtig wuchs, weil sie vielleicht krank war oder oft hungern musste. en Archäobotaniker befragen die Archäologen, wenn sie wissen wollen, wie die damalige Landschaft aussah, oder was für Pflanzen angebaut wurden, – und so gibt es auch in der Ausstellung eine Station, an der man durch ein Mikroskop vergrößert verschiedene Pflanzenpollen sehen kann. Hier erfährt man wie die Forscher damit ein Bild der früheren Umwelt nachzeichnen können.

 

Anhand von Beispielen werden traditionelle Methoden der Archäologie wie z. B. die Typologie erläutert. Mit einem „Stratigraphie-Puzzle“ können Kinder die richtige Schichtenfolge des Bodens wieder herstellen: weil ein Mammutknochen älter ist als ein römisches Schwert und deswegen weiter unten im Boden liegen muss!

Spitze (nicht nur für Kinder!)ist eine 5 x 6 Meter große „Ausgrabungsstation“, bei der man selbst zu Kelle und Pinsel greifen darf, um die „Schätze“ zu finden.

 

 

Ein besonderes Vermittlungskonzept

 

verlangt diese besondere Mitmach-Ausstellung, denn schließlich sollen alle Spaß beim Rätseln, Forschen und Entdecken haben, aber niemand soll den Faden verlieren. Deswegen stehen in der Frankfurter Ausstellung „Boden-Erklärer“ bereit, die Tipps und Ratschläge geben und auch mal helfen, wenn es darauf ankommt.

 

Wer knifflige Fragen zur Ausstellung beantworten will, kann mit dem Forscherheft auf Entdeckungstour gehen. Wer alles richtig beantwortet bekommt eine persönliche Forscherurkunde!

 

INFO I:

 

Öffentliche Familienführungen

werden samstags und sonntags, jeweils um 14:00 Uhr angeboten.

Für Schulklassen oder private Kindergruppen können Führungen gebucht werden. Thematisch vertiefende und unterhaltsame Einblicke bietet das abwechslungsreiche Begleitprogramm.

 

Kinder-Uni“

6. September, jeweils um 15:30 Uhr

Erstmals wird im Archäologischen Museum Frankfurt an zwei Terminen eine „Kinder-Uni“ angeboten. Hier erfahren Kinder ab 8 Jahren z. B. was menschliche und tierische Knochen den Forschern verraten können – wenn man weiß, wie man sie richtig untersuchen muss. Am Ende der Veranstaltung erhalten die jungen Studenten sogar einen „Studentenausweis“!

 

Familiensamstag

25. Juli, jeweils ab 16 Uhr

Entdeckungstouren zu den verborgenen Schätzen im Boden und der zur damaligen Umwelt und Ernährung.

 

Führungen durch die Restaurierungswerkstätten

9. August

Die Restauratoren verraten, was eigentlich mit den archäologischen Funden passiert nachdem sie ausgegraben wurden und wie sie für die Zukunft „haltbar“ gemacht werden.

 

 

Museumsuferfest

 

Beim großen Frankfurter Museumsuferfest vom 28. bis 30. August 2015 dreht sich im

Archäologischen Museum alles um die Bodenschätze.

 

Alle kleinen und großen Feldforscher, Spürnasen und Schatzsucher sind herzlich willkommen!

 

Mehr Informationen gibt es unter: www.archaeologisches-museum.frankfurt.de

 

 

INFO II:

Museumsuferfest

vom 28. bis 30. August,

fr von 15 bis 1 Uhr,

sa von 11 bis 1 Uhr,

so von 11-24 Uhr

Eröffnung am 28. August um 18 Uhr an der Indonesienbühne, Höhe Nizza,

Abschlußfeuerwerk am So um 22.30



Eintritt: Das Flanieren auf den Museumsufermeilen ist frei, Stände sorgen schon dafür, daß Sie Ihr Geld loswerden. Für den Eintritt in alle Museen gibt es einen Button für 7 Euro bei der Tourist Info Römer und Hauptbahnhof oder vor Ort.



www.museumsuferfest.de