Simone Ganss berichtet über Archäologie und Geschichte von Karmeliterkirche und -kloster in Frankfurter
Eike Holly
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir lassen keine Gelegenheit aus, auf dieses Kleinod mitten in der Stadt hinzuweisen: Simone Ganss vermittelt am Samstag, 9. Januar, um 15 Uhr, in der 90-minütigen Führung die Geschichte des Frankfurter Bettelordens sowie die baugeschichtliche Entwicklung von Kirche und Kloster.
Bei den kunsthistorisch bedeutsamen Wandgemälden von Jörg Ratgeb (um 1480 – 1526) in Kreuzgang und Refektorium endet die Führung. Allein dazu lassen sich nicht nur die Geschichten, die auf der Wand abgebildet sind, erzählen, sondern auch die über den Maler, der aus dem Süden nach Frankfurt gekommen, hier ganz schön lange blieb.
Das Karmeliterkloster – heute am Fuße der Frankfurter Skyline gelegen – befindet sich am westlichen Rand der Altstadt. Die einzige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage in der hektischen Finanzmetropole hat trotz erheblicher Umbau- und Kriegszerstörungen viel von ihrem ursprünglichen Charakter bewahrt. Mitte des 13. Jahrhunderts errichteten hier die Karmeliten, einer der in Palästina gegründeten Bettelorden, ein Kloster. Als Herberge für Händler und Kaufleute erfüllte es in der Messe- und Handelsstadt auch eine wichtige wirtschaftliche Funktion. Die frühe Baugeschichte des Karmeliterklosters ist durch Urkunden und Klosterdiarien nur unzureichend überliefert. Die Ausgrabungen 1981/82 in der Kirche durch das damalige Museum für Vor- und Frühgeschichte, heute Archäologisches Museum, brachten jedoch gesicherte Fakten.
Zu den Besonderheiten der Anlage gehören auch, wie sich gleich zwei Kulturinstitutionen das Areal nutzen.
Die öffentlichen Führungen finden immer am 1. Samstag im Monat um 15 Uhr statt. Der Treffpunkt ist das Museumsfoyer in der Karmelitergasse. Die Teilnahmegebühr beträgt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro, und beinhaltet den Zugang zum Dauer- und Sonderausstellungsbereich des Archäologischen Museums.