Trotz vieler Eintracht Torchancen nur ein 1:1 gegen FC Ingolstadt

 

Jürgen Schneeberger

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es waren 21 Torschüsse, die aufs Tor von Ramazan Özcan geschossen wurden, aber nicht den Siegtreffer brachte. Bei so vielen Flanken und Standards wäre Alex Meier sicher in seinem Element gewesen. Aber leider musste der "Fußballgott" weiter wegen Schmerzen im Knie pausieren und das noch auf unbestimmte Zeit.

 

Doch zunächst sah das gar nicht so schlecht aus. Die Eintracht sprühte nur so vor Selbstbewusstsein und guter Moral. Man konnte spüren, dass es heute mit dem Dreier klappen sollte. Sie drückten die Gäste aus Ingolstadt hinten rein und erzwangen dadurch völlig unkontrollierte Befreiungsschlägen. Doch dann der erste Ingolstädter Angriff, der dass restliche Spiel zeichnete. In der 8. Spielminute machte David Abraham ein völlig unnötiges Handspiel im Strafraum, worauf Schiedsrichter Sascha Stegemann sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte.

 

Moritz Hartmann blieb eiskalt und schob den Ball flach unter rechts ins Eck. Lukas Hradecky war zwar in der richtigen Ecke, kommt an den genau platzierten Schuss nicht dran. Jetzt war die Verunsicherung wieder mit seiner ganzen Macht in den Köpfen der Eintrachtspieler. Im direkten Gegenzug wäre der Ausgleich durch Marc Stendera möglich gewesen, wenn da nicht Ramazan Özcan gewesen wäre. Mit tollen Reflexen und super Paraden machte er fast alle Möglichkeiten zu nichten.

 

Als die Mannschaft nach der Teepause wieder auf den Platz läuft, werden sie von den Fans mit Beifall empfangen, aber als Amin Veh aus den Katakombe kommt, hört man wieder lautstark "Armin geh" rufe.

 

Verletzungsbedingt musst Veh in der Halbzeit auswechseln. Für den angeschlagenen Marc Stendera kommt Luca Waldschmidt auf den Platz. Schon nach drei Minuten ist es Waldschmidt , der mit einem Kopfball aus ganz kurzer Distanz rechts am Pfosten vorbei köpfte. Das Spiel wurde immer hitziger, es häuften sich kleinere Fouls. Insgesamt gab es 41 Fouls, davon 23 von Ingolstadt. Das schlängelt sich so dahin, bis zur 74. Minute, denn da setzt der schon gelb vorbelastete Groß nach Ballverlust, regelwidrig nach und holt Huszti von den Beinen. Schiedsrichter Stegemann zögerte keine Sekunde und zog die gelb/rote Karte.

 

Kurz zuvor konnte aber Marco Russ eine scharfe Flanke von Mexikaner Fabián verlängern und den Ball ins Tor zum 1:1 verlängern.

 

Jetzt hatte die Eintracht noch gute 15 Minuten Zeit in Überzahl den Siegtreffer zu machen. Aber wie schon öfter, konnten die Jungs von Armin Veh nicht das Überzahlspiel für sich nutzen. So blieb es dann bei der Punkteteilung, die Eintracht Frankfurt überhaupt nichts bringt. Ingolstadt befindet sich mit 32 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz und empfängt am kommenden Samstag den VfB Stuttgart. Für die Eintracht wird es immer enger. Sie müssen am Samstag zu keinem geringeren Gegner als Borussia Mönchengladbach.

 

 

STIMMEN ZUM SPIEL

 

Lukas Hradecky:

Wir sind sehr enttäuscht. Dieser scheiß Elfmeter hat alles verändert. Wir haben uns zurück gekämpft, weil wir heute einen Sieg gebraucht hätten. Wir waren heute nicht schlecht, aber wenn wir so viele Chancen haben, müssen wir es auch schaffen, das Tor zu machen. Wir waren nicht gut genug,dieses Spiel zu gewinnen. Die kommenden Gegner werden nicht einfacher. Wir haben noch Gegner zuhause, wo wir noch Punkte mitnehmen können.

 

 

Bruno Hübner:

Es ist heute schwer, was zu Spiel zu sagen. Wir waren ganz gut im Spiel und aus Nichts bekommen wir einen Elfmeter gegen uns. Das ist typisch für unsere Situation. Man konnte dann die Verängstigung bei der Mannschaft sehen und danach haben wir uns richtig schwer getan. Von der Leistung und vom Willen her, war die zweite Halbzeit aber dann ok, aber das Ergebnis ist für uns nicht gut. Wir treten auf der Stelle und wir hätten heute mit einem Sieg nach vorne kommen können.

 

 

Armin Veh, Trainer Eintracht Frankfurt:

Wir haben die ersten Minuten richtig gut gespielt und hatten auch schon Möglichkeiten, bekommen, aber dann mit dem ersten Angriff von Ingolstadt einen Handelfmeter gegen uns. Danach hätten wir postwendend das 1:1 machen müssen. Das hätte uns sicher geholfen. Dann hätten wir noch zwei hundertprozentige Torchancen, die aber der Torhüter glänzend hält. In der zweiten Halbzeit haben wir dann richtig Gas gegeben und uns sehr viele Torchancen rausgespielt. Leider haben wir aus den vielen Torchancen nur ein Tor gemacht, aber das ist insgesamt zu wenig. Weil wir heute so viele Torchancen hatten, hat uns Alex Meier sehr gefehlt. Leider kann man zur Zeit noch nicht sagen, wie lange der Alex noch ausfällt.

Zu meiner eigenen Situation habe ich keine Ahnung, wie es weiter geht. Zu den „Armin Veh raus-Rufen“, möchte ich nicht antworten.

 

Ralph Hasenhüttl, Trainer FC Ingolstadt:

Wir haben heute 21 Torschüsse zugelassen. Mehr haben wir in dieser Saison bei keinem Spiel zugelassen und deshalb können wir mit dem Punkt mehr als glücklich und zufrieden sein. Durch unser frühes Führungstor hat unsere Rotation mit vielen frischen Spielern gut geklappt. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Ich wünsche Frankfurt alles Gute.