Eintracht Frankfurt unterliegt der TSG Hoffenheim mit 0:2, Spielbericht

 

Jürgen Schneeberger

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Auch im direkten Keller-Duell gegen die TSG 1899 Hoffenheim, konnte die Frankfurter Eintracht kein Tor schießen, verlor vor eigenem Publikum im mit 51.000 Zuschauern fast ausverkauften Stadion mit 0:2 und bleibt auf dem Abstiegsplatz.

 

Beim sehr umkämpften Abstiegsduell reißt die TSG 1899 Hoffenheim die Frankfurter Eintracht noch tiefer in den Abgrund. Die Mannschaft von Niko Kovac machte ihre Aufgabe eigentlich recht gut, sie kämpften, bissen, sie liefen wie um ihr Leben, die Moral stimmte und trotzdem hätte die TSG ohne ihren Torhüter Baumann spielen können, denn die Eintrachtspieler treffen das Tor nicht. Die Fans sangen sich die Kehle aus dem Hals, fast ununterbrochen feuerten sie ihre Mannschaft an, aber auch das nützte nichts, dass so wichtige und heiß ersehnte Tor wollte nicht fallen.

 

Nach dem die sich die Eintracht in München mit nur einem Gegentor so wacker geschlagen hatte, hoffte man bei der Eintracht auf das Spiel gegen den Mitabstiegsfavoriten Hoffenheim. Aber es blieb nur ein Wunschdenken für die Eintracht, allein Hoffenheim bewegte sich nach oben.

 

In den ersten 30 Minuten war die Eintracht um Längen besser. Weder der Kopfball von Luc Castaignios in der 9. Minute noch in der 14. Minute der guter Schuss von David Abraham brachten den so sehr erhofften und überaus wichtigen Treffen für die Eintracht. Einen Fernschuss in der 12. Minute von Andrej Kramarić konnte Eintrachts Lukas Hradecky sicher halten. Ansonsten waren da viel Zweikämpfe im Mittelfeld, die aber bedeutungslos blieben.

 

Nach 30. Minuten stellte dann Hoffe Trainer Nagelsmann ein bisschen um, so das dann die TSG besser ins Spiel gekommen ist.

 

Nach der Pause spielte Hoffenheim von Anfang an gleich mit. Sie spürten wohl, dass die Eintracht, die trotz ihrer Überlegenheit noch kein Tor geschossen hatte, langsam nervös wurde. Nun wurde es für die Eintracht hart. Nachdem sich Carlos Zambrano verletzte und ausgewechselt werden musste, war die bis dahin stabile Abwehr zerbrochen. Für Zambrano kam Kaan Ayhan, der bis jetzt noch nicht viel Spielpraxis bei der Eintracht sammeln konnte.

 

Nach einem völlig unnötigem Ballverlust in der 62. Minute im Mittelfeld von Marc Stendera, schnappte sich Nadiem Amiri den Ball und spurtet aufs Frankfurter Tor los. Amiri wurde nicht entschlossen genug vom gerade eingewechselten Ayhan attackiert und der Ball landet zum 0:1 im Frankfurter Tor. Jetzt ist genau das passier, was die Eintracht mit ihren Fans unbedingt vermeiden wollte.

 

Jetzt wurde es hektischer, Schiedsrichter Felix Brych musste in der zweiten Hälfte insgesamt sechs mal gelb zeigen.

 

Die Entscheidung dann in der 89. Minute durch Mark Uth. Nach einem nicht besonders harten Schuss von Pavel Kaderábek, kann Eintrachts Schlussmann nur abklatschen. Dieser Abklatscher fällt direkt vor die Füße von Mark Uth. Der hat leichtes Spiel und schubst den Ball ganz locker über die Linie.

 

Die Eintracht ist auf dem besten Weg in Richtung 2. Liga. Am kommenden Samstag hat die Eintracht das nächste Schicksalsspiel in Leverkusen vor sich. Die TSG hat dagegen etwas Machbareres vor sich: sie empfängt vor heimischen Publikum die Hertha aus Berlin.

 

 

STIMMEN ZUM SPIEL


Heribert Bruchhagen


Wir wissen, in welcher schwierigen Situation wir sind. Was uns Mut macht, ist, dass unsere Mannschaft heute alles gegeben hat. Wir hatten in den entscheidenen Momenten versäumt ein Tor zu machen. Dass Carlos Zambrano ausfiel, hat uns sehr weh getan und hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Wir lassen trotzdem den Kopf nicht hängen und wir werden hochkonzentriert in die noch folgenden Spiele gehen. Wir können darauf aufbauen, dass die Mannschaft gezeigt hat, dass die Einstellung stimmt und dass sie das Spiel gewinnen wollte. Wir dürfen nicht resignieren und müssen  in den nächsten Spielen noch Ergebnisse erzielen, die uns den Klassenerhalt sichern.

Stefan Aigner


Wir waren aus meiner Sicht, dass klar dominantere Team. In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, aber wie schon so oft haben wir verpasst, das Tor zu machen. Leider ist es in der Bundesliga so, dass wenn du vorne die Tore nicht machst, dass du am Ende bestraft wirst und das war heute leider so. Ich werde trotz der schlechten Tabellensituation nicht aufgeben, wir können noch auf einen besseren Tabellenplatz springen, weil wir von den Punkten her immer noch andere Teams überholen können. Dass Stendera im Mittelfeld den Ball verliert und es dadurch zum Gegentor kommt, kann passieren, das ist nicht so traumatisch, weil wir vorher schon in Führung hätten gehen müssen.



Luc Castaignos


Heute war ein Spiel, um aus der roten Zone zu kommen. Aber leider haben wir das Spiel verloren. Es ist schwierig, über das Spiel zu sprechen. Wir haben das gesamte Spiel mit viel Energie und Kampfgeist gespielt und dennoch verloren.



Niko Kovac (Trainer Eintracht Frankfurt)


Meine Mannschaft hat heute so wie auch letzte Woche eine gute Leistung gezeigt. Leider haben wir es nicht geschafft, ein schnelles 1:0 zu machen, obwohl wir einige Chancen in der ersten Halbzeit hatten. So wurde das Spiel in der zweiten Halbzeit für uns nicht leichter. Wenn man dann auch noch da unten im Tabellenkeller ist, fehlt auch noch ein bisschen Glück, wo der Schiedsrichter auch mal für einen pfeift. Es ist so wie es ist, wir haben verloren und trotzdem muss ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, weil sie 90 Minuten alles gegeben hat. Im Fußball zählen die Ergebnisse und ich glaube, dass wir heute nicht der Verlierer hätten sein müssen. Wir müssen jetzt weiter hart arbeiten, es ist noch nichts verloren, es wird bis zum letzten Spieltag spannend bleiben. Die Mannschaft macht Fortschritte, bis auf die Tatsache, dass wir keine Tore machen.

Julian Nagelsmann (Trainer TSG 1899 Hoffenheim)


Wir sind nicht so ins Spiel gekommen, wie wir das geplant hatten. Wir wollten viel deutlicher früher attackieren und Zugriff bekommen. In den ersten 30 Minuten war die Eintracht klar besser als wir, da muss ich ein Kompliment machen wie sie eingestellt waren. Die Eintracht hat die ersten 30 Minuten ein sehr gutes Spiel gemacht. Dann haben wir intern ein wenig umgestellt, so kamen wir dann besser in die Partie. Ich hatte dann die Hoffnung, dass wir das so mit in die zweite Hälfte nehmen könnten. Die zweite Halbzeit lief dann für uns besser, wir starteten dann auch tiefer drinnen, weil die Eintracht viele lange Bälle gespielt hat. Wir mussten dann tiefer verteidigen, so das wir besser Konter fahren konnten, wo wir auch zwei ausnutzen konnten und Tore machen konnten. Wir waren heute nicht zwei Tore besser als die Eintracht, sind aber glücklich, dass wir gewonnen haben.