Eintracht Frankfurt unterliegt der TSG Hoffenheim mit 0:2, Meinung

 

von Adlerauge

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Nicht nur, dass die Endhaltestelle an den Fans vorbei geplant wurde  und obwohl soviel Geld in den Nahverkehr investiert wurde, kam es dennoch beim letzten Heimspiel wieder zu einem Straßenbahn Verkehrs Chaos. Ab 13.30 Uhr am Samstag, mussten alle Fahrgäste, die ins Stadion mit der Straßenbahn fahren wollten, an der Niederräder Landstr. aussteigen. 

 

Wieder war ein parkendes Auto zu nah an den Straßenbahnschienen auf der Rennbahnstraße, geparkt und dadurch kam keine Bahn zur Endhaltestelle „Stadion". Wann reagiert endlich die Planer der VFG? Wann werden endlich genug Straßenbahnen vor einem Bundesligaspiel ins Stadion fahren? Wo fast immer 50 000 „Kunden“ der VGF hin wollen! Wann werden die Schienen in die Mitte der Rennbahnstr. verlegt? Wann wird endlich die Stadion-Endhaltestelle in die Kurve verlegt? Damit man beim Aussteigen nicht mehr über die Schienen muss.

 

Und das Wichtigste : Wann werden, an der Endhaltestelle " Stadion" endlich Toiletten eingerichtet? Sobald Fußballfans die Straßenbahn verlassen,  wird jeder Baum und Strauch als Freiluft-Pissoir missbraucht. Jeder Autofahrer würde sich doch mal über eine Stadtpolizeikontrolle für Wildpinkler freuen. Das Verwarn- + Bußgeld beläuft sich hier auf 70 €! Ich würde wetten, bei so einer Kontrolle, an einem Spieltag, kämen über 50 000 € zusammen, wenn man's richtig anstellt!

 

Ich bin seit 50 Jahren Eintracht Fan, habe immer im Hinterkopf mir selbst nicht glauben wollen, was ich berichte, nun ist es Realität. Wir steigen zum 5 mal in die 2. Liga ab!


Jetzt ,wo wir alle fast die Klarheit haben, werden wir um einen Neuanfang/Umbruch nicht herum kommen. Was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich ein Neuanfang? Ein erneuter Anlauf mit altbewährtem Strukturen, den Aufstieg schnellstmöglich wieder zur erreichen? Kann man dabei auch von einem Umbruch sprechen? Oder muss ein Umbruch her? Genau das ist, was derzeit nicht kommuniziert wird und so die Anhänger und auch die treuen Spielern in Ungewissheit hält.


Deshalb habe ich mir seit Wochen einige Fragen zur Mannschaft, sportliche Leitung und dem Management gemacht: Was muss passieren? Was wird passieren?

Thema Mannschaft:


Erst hörte man, Anfang des Jahres noch, die gesamte Mannschaft hätte Verträge für die Erste und Zweite Liga. Was so manch einer von der Mannschaft relativiert hat.Unabhängig von Namen muss eine Mannschaft Charakter besitzen und den Willen zeigen, sich stetig weiterzuentwickeln. Eine Kontinuität bringt oft Selbstzufriedenheit und Stagnation mit sich, was sich bei einigen Spielern leider gezeigt hat. Eine Mannschaft die jetzt den Trümmerhaufen „Eintracht Frankfurt“ zu verantworten hat!


Was muss sich ändern?
Es sollten Spieler, die Visionen haben und ein Konzept verfolgen können, aus einem Pool selektiert werden, Spieler mit dem man nicht nur aufsteigen wird, sondern auch das verlorene Jahr in Liga zwei genutzt hat, um Schwächen in der Bundesliga ausgleichen zu können.

Schwächen wie das SYSTEM:
Ein System das einzig und alleine auf 1 Stürmer zugeschnitten ist, indem lange Bälle das Rezept zum Erfolg sein sollen, kann nicht das Ziel von modernem und erfolgreichem Fussball sein. Was ist eigentlich ein erfolgreiches System? Mit minimalstem Einsatz (einfaches Fussballspielen) das Maximum erreichen (Siegen). Das, was der Mannschaft fehlt, sind nicht die Techniker, um ein schnelles Kurzpassspiel aufzuziehen, sondern vielmehr die Kondition, ständige Bewegungsabläufe auch ohne Ball um Räume und Anspielstationen zu schaffen. Das, was die Mannschaft konditionell nicht über 90 Minuten zeigen konnte und demnach in Vorwärts –und Rückwärtsbewegung oftmals überlaufen wurde oder lethargisch wirkte.


Wirft man einen Blick nach Barcelona, die Fussball eindrucksvoll unterstreichen, so greift dieses System nicht, weil dort Millionen auf den Platz stehen, vielmehr die Tatsache, dass die Spieler sich gegenseitig im Offensiv -und Defensivverhalten unterstützen. Das Mittelfeld ist immer in Bewegung, jeder Spieler schafft Anspielstationen für seinen Mitspieler, keiner wird im Stich gelassen. Dazu gibt es einen Antreiber (Chef) im Mittelfeld, der entscheiden muss, welches Tempo wie lange gespielt wird (Ballbesitz) und der jede Situation beobachtet und kommuniziert, wann ein Tempo verschleppt bzw. forciert wird. Dieser Antreiber muss im Team akzeptiert sein, charakterstark, Technik beschlagen und passsicher sein.


Braucht es dazu Millionen, um solch einen Spieler zu finden? Hat man solch einen Spieler vielleicht schon in seinem Team? Wird das Spiel auf die Fähigkeiten dieses Spielers zugeschnitten?

Trainer:


Wenn ich unsere Mittelfeldspieler betrachte, dann bringen einige von ihnen diese Voraussetzungen mit, erfolgreich und dynamisch Fussball zelebrieren zu können. Das, was wir jetzt brauchen, ist ein Trainer, der hungrig ist, ein erfolgreiches Konzept zu verfolgen. Ein Trainer der konsequent ist, der die Mannschaft fitt für 120 Minuten macht, ein Trainer der autoritär bei den Spielern rüberkommt, der für das Konzept Eintracht Frankfurt steht und die Spieler schnell und eindeutig charakterisieren kann, um die optimalste Position in einem System zu finden.


Ein Trainer, der modernen Fussball spielen lassen will, der neben spielerischen Facetten auf Leidenschaft, Kampf und Einsatz setzt. Der „Erfahrung“ nicht anhand des Alters sondern anhand der Person bestimmt, ein Trainer der eine klare Handschrift vermittelt und für den Verein emotional leben kann.



Sportdirektor:


Diesen zu finden und gemeinsam mit diesem Trainerstab den Kader zusammenstellen, wird Aufgabe eines neuen Sportdirektors sein, der hinter diesem Konzept stehen muss, um die benötigten Spielertypen zu kaufen. Ein Spielertyp, der 30 Jahre ist und 200 Zweitligaspiele hat, ein Bundesligaspieler, der eine höhe Ablöse kostet und zuletzt nicht mehr als ein Ergänzungsspieler war oder doch einen 22 Jährigen, der Stammspieler in der 3. Liga war und entwicklungsfähig ist? Diese Fragen muss ein Sportdirektor zusammen mit dem Trainergesppann und Vorstand besprechen und dabei muss immer das Konzept Eintracht Frankfurt im Fokus stehen.


Ein Sportdirektor, der sich mit dem Umfeld auskennt und weiß, wie sein Trainer denkt, reagiert und handelt. Ein Sportdirektor, der die Mischung zwischen Sparfuchs und Millionenverschwender verinerlicht und klare Strukturen bei Verhandlungen, Modalitäten und Prämien aufzeigt.


Geht es hier um das „egal wie“, Hauptsache schnell wieder erste Liga, oder doch nach dem Prinzip, wir haben ein Konzept, mit dem wir auch in der ersten Liga bestehen werden, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Ein Konzept, das zu dem heutigen modernen Fussball passt, dass dem ganzen Verein + Umfeld Spaß bereitet, dass zu einer Verschwörung des gesamten Vereines führen kann.



Vorteil Liga 2:


Kann die 2 Liga ein Vorteil für die Eintracht sein, an dieser Strategie zu arbeiten? Was wird die Mannschaft gegen Düsseldorf, Sankt Pauli oder Sandhausen etc. erwarten. Mannschaften, die 90 Minuten mauern und kontern! Mannschaften, die sogar in eigenen Heimspielen nicht das Spiel machen werden . Mannschaften, die früh den Spielaufbau stören und Kampf entgegenbringen. All diese Tugenden werden in der 2. Liga aufgezeigt, worauf sich die Eintracht einstellen muss. Wenn die Mannschaft nicht anfängt, den Gegner müde zu spielen, sich zu bewegen im Vorwärtsgang sowie in der Rückwärtsbewegung und dazu den absoluten Willen an den Tag legt, den Kampf anzunehmen, wird man auch weiterhin erfolglos in seinen Heimspielen auftreten. Man muss das System auf jeden einzelnen Spieler zuschneiden und Aufgaben verteilen, die den Gesamteindruck eines Spieles zu einem positiven Ereignis entwickeln und dieses auf die Fans übertragen.

 

Endlich wieder eine Macht im Waldstadion zu werden, wäre eines der ersten Ziele. Spielkultur und Strukturen müssen klar definiert werden.


Ich denke und bin davon überzeugt, dass ein klares System des modernen Fussballs das Ziel bringen kann, was in Dortmund, Berlin erfolgreich umgesetzt wurde. Der Hunger nach Siegen, auch wenn es um überhaupt nicht mehr geht, ist die Vorgabe. Ich bin jetzt schon gespannt, was sich in den nächsten Wochen verändert wird, wer kommt, wer geht, wie wird das Gesicht der Mannschaft aussehen? Wer wird neuer Hauptsponsor? Wer wird Nachfolger von Herrn Bruchhagen? Wird man damit zufrieden sein? Welches Spielsystem wird Eintracht Frankfurt bevorzugen, will man weiterhin lang, hoch und weit spielen?

 

Es wird nie langweilig mit Eintracht Frankfurt, auch jetzt wird es interessant, zu sehen, ob wir aus Fehlern lernen können. Und der erste Fehler, den ich abstellen würde ist: Das Spielfeld vor und während der Pause eines Bundesligaspiels mit Wasser zu berieseln. Damit unsere Spieler nicht bei jedem kurzen Laufsprint ausrutschen!

 

Herzlichst, Euer „Adlerauge“