Wie schon gegen Mainz dreht die Eintracht nach einem Rückstand das Spiel in Darmstadt

 

Jürgen Schneeberger

 

Darmstadt (Weltexpresso) - Das zweite Derby in einer Woche, das Frankfurt für sich entscheiden konnte. Von den vier Endspielen bis Saisonende konnte die Eintracht aus Frankfurt zwei nach Arbeitssiegen für sich entscheiden. Zunächst sah es aber völlig anders aus. Die Lilien dominierten das Spiel.

 

Man hatte den Eindruck, dass der Eintracht die Fans fehlten. Die Strafe vom DFB schien die Spieler mehr zu strafen als die handvoll Randalierer vom Heimspiel der Eintracht gegen Darmstadt. Darmstadt schien immer einen Schritt schneller als die Adler. Darmstadt zeigte eine sehr starke Zweikampfpräsens und super gefährliches Kontern. So dauerte es auch nur 12 Minuten, bis der Gastgeber jubeln durfte. Erneut ein schneller Konter der Hausherren vom schnellen Heller, der legt quer zum mitlaufenden Vrancic und der konnte fast ungehindert den Ball ins Frankfurter Tor einschieben.

 

Die Lilien führen Konter auf Konter, die alle große Gefahr fürs Eintrachttor von Hradecky brachten. In der 19. Minute sah es dann so aus, als ob die Eintracht ihre Fahrkarte für die 2. Liga gelöst hätte. Seferovic kann Caldirola nicht mit fairen Mitteln stoppen und holt diesen dann mit einem Foul von den Beinen. Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigt sofort auf den Elfmeterpunkt. Sandro Wagner übernimmt die Verantwortung und legt sich den Ball auf den Punkt, läuft an und schießt platziert, aber nicht fest genug auf das Tor. Hradecke hatte den Braten gerochen, entscheidet sich für die richtige Ecke und hält! Dadurch bleibt seine Mannschaft nicht nur im Spiel, sondern auch erst einmal noch in der 1. Bundesliga. Aber nichtsdestotrotz geht das Spiel immer wieder in Richtung Eintrachttor. Die Frankfurter sind bis hierhin noch immer nicht richtig im Spiel. Dann ging es mit der 1:0 Führung für Darmstadt in die Pause. Wenn es 2 oder 3:0 gestanden hätte, wäre das auch verdient gewesen.


Die zweiten 45 Minuten sahen dann ganz anders aus. Eintracht kommt ohne Gacinovic, aber dafür mit Stefan Aigner aus der Kabine. Ab der ersten Minute der zweiten Hälfte war das Spiel völlig auf den Kopf gestellt. Jetzt begann die Eintracht Fußball zu spielen. Und so dauerte es auch nur 11 Minuten nach dem Wiederanpfiff, bis Hasebe nach einem schlecht abgewehrten Eckball von Darmstadts Vrancic den Ball genau vor die Füße bekommt und voll abzieht. Der noch durch Caldirola abgefälschte Schuss landet unhaltbar für Lilienkeeper Mathenia im Netz. Der Ausgleich ging absolut in Ordnung, weil die Eintracht das Spiel jetzt dominierte. Darmstadt versuchte nur noch den einen Punkt zu retten und kam so gut wie nicht mehr aus der eigenen Hälfte raus.

 

Man konnte auch ganz klar erkennen, dass die erste Halbzeit für die Lilien sehr kraftaufwendig war. Es war wie ein Powerplay aufs Darmstädter Tor. Man spürte ganz deutlich, dass die Eintracht nicht mit nur einem Punkt von hier heim fahren wollte. So kam es dann, wie es kommen musste, dass Stefan Aigner in der 83. Minute den verdienten Frankfurter Führungstreffer erzielte. Nach einem Freistoß landet der Ball im 16-Meterraum, Aigner konnte sich irgendwie durchwursteln und den Ball aus kurzer Distanz in Lilientor drücken. Jetzt wollten sich die Darmstädter gegen die drohende Niederlage stemmen, aber das Aufbäumen kam  spät. Die Eintracht verteidigte ihre Führung clever bis Schiedsrichter Manuel Gräfe die Partie abpfiff.

 


Darmstadt 98 steckt durch die Heimniederlage und mit 35 Punkten wieder voll im Abstiegskampf. Sie müssen am nächsten Spieltag zur Hertha nach Berlin, die ihre Chance auf den CL-Qualli Platz behalten wollen und mit Sicherheit voll auf Sieg spielen werden.
Die Eintracht empfängt keinen geringeren Gegner als Borussia Dortmund. 

 

 

 

Stimmen zum Spiel

Stefan Aigner


Dass wir dieses Spiel gewonnen haben, ist ganz wichtig für uns. Wenn man die 2. Halbzeit sieht, haben wir verdient gewonnen.

 



Marco Russ


Wir haben gesehen, dass es so wie in der 1.Halbzeit nicht weiter geht. Wir wollten hier alles andere als verlieren. Wir wussten ganz genau, dass wir hier punkten müssen. Auf Grund dass wir in der 2.Halbzeit sehr dominant waren, denke ich, dass der Sieg in Ordnung geht.

 



Niko Kovac Trainer Eintracht Frankfurt


Ich bin glücklich. Wir sind in der 1. Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Ich glaube es war die schlechteste Leistung, die wir während meiner Amtszeit abgeliefert haben. Wir haben absolut nichts auf die Reihe bekommen. Alles, was wir uns vorgenommen hatten, hat die Mannschaft nicht umgesetzt. In der 2. Halbzeit dann gerade umgekehrt. Dann machen wir zwei Tore nach Standards und wir hatten Glück, dass Sandro Wagner den Elfmeter verschießt. Nach einem 2:0 wäre es für uns nicht leichter geworden, dass Spiel zu drehen. Ich bin sehr zufrieden, dass Ergebnis ist gut und jetzt haben wir es wieder selber in der Hand.

 

 

Dirk Schuster - Trainer Darmstadt 98

 
Wir haben eine starke 1. Halbzeit gespielt, in der wir normalerweise höher als 1:0 hätten führen müssen. Leider hat uns in der 2.Halbzeit der Mut zur Courage gefehlt und wir hatten keine Passqualität mehr nach vorne. Hinten sind wir nicht mehr zur Entlastung gekommen und haben dadurch die Eintracht stark gemacht.