Eintracht Frankfurt siegt im vorletzten Saison- und letztem Heimspiel gegen Borussia Dortmund 1:0, Stimmen zum Spiel

Jürgen Schneeberger

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Heute hatte jeder was zu sagen und manchem lief das Herz über, denn es war wirklich ein ganz besonderer Fußballnachmittag gewesen, von der Qualität, wie man es noch Jahrzehnte später den Enkeln erzählt - oder so. Auf jeden Fall war ein Großteil der Weltexpressoredaktion aus Frankfurt im Stadion. Wie immer, nun unsere Artikel aus verschiedenen Ecken. Die Redaktion

 

 

STIMMEN ZUM SPIEL

 

Heribert Bruchhagen:


Wir sind alle sehr erleichtert. Man kann sich nicht vorstellen, wie man so ein defensives Bollwerk 90  Minuten durchhalten kann. Das kann man nur erreichen, wenn die Moral stimmt und wenn die Kampfbereitschaft da ist. Natürlich muss man nicht sagen, dass es ein glücklicher Sieg ist, aber wie soll das den sonst anders gehen, außer einem glücklichen Sieg? Die Moral der Mannschaft hat absolut gestimmt und das Glück war auf unserer Seite, genau so wie die letzten Wochen auch. Es war auch schon anders rum. Man muss kein Prophet sein, um zu sagen, dass uns jetzt noch schlechtestenfalls die Relegation droht. Die direkt Abstiegsgefahr ist erst mal gebannt, aber wir haben noch ein ganz schweres Spiel in Bremen vor uns. Wir haben jetzt mehr erreicht, wie wir vor Wochen auch nur zu hoffen gewagt hätten.


Änis Ben-Hatira:


Ein großes Kompliment an das ganze Team und an die ganze Staff, wie wir heute gearbeitet haben, war unglaublich. Es war heute sehr anstrengend, gerade für unsere Offensive, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir können heute sehr zufrieden sein und glücklich über die drei Punkte. Wir waren von Anfang an programmiert, heute gegen den Ball zu arbeiten und wir haben das gut gemacht. Die Dortmunder haben den Ball gut laufen lassen, aber kein Tor gemacht und das ist der Verdienst unserer Abwehrspieler. Was die Fans heute gemacht haben, war Gänsehaut pur. Sie haben uns zum Sieg getragen. Die Fans haben uns gepusht und wir haben uns auch noch selber gepusht und deswegen haben wir heute gewonnen.



Stefan Aigner:


Ich freue mich sehr für die Mannschaft über diesen Sieg. Es war kein Leckerbissen, aber wir hatten uns auch garnicht vorgenommen, Dortmund an die Wand zu spielen. Wir wussten, dass wir nicht viele Chancen bekommen und darauf hat uns der Trainer eingestellt. Wir haben eine der sehr wenigen Chancen  genutzt und ansonsten sehr diszipliniert verteidigt. Dortmund ist zur Zeit eine der stärksten Mannschaften. Die Stimmung der Fans war erstklassig, aber leider nicht immer unsere Leistung. Trotzdem haben wir heute wieder gezeigt, dass wir in die erste Liga gehören und nicht in die zweite. Ich glaube nicht, dass wir uns in Bremen abschlachten lassen, weil wir alle wissen, worum es geht.


Lukas Hradecky:


90 Minuten Verteidigung und ein Tor für uns nach einem Standart. Ich hoffe, dass wir die Leute im Stadion stolz gemacht haben. Wir haben uns heute das Herz rausgekämpft. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Wir habe bis jetzt die Relegation sicher, aber wir wollen direkt drin bleiben. Wir haben jetzt drei Spiele in Folge gewonnen und haben uns damit selber gut motiviert.


Marco Russ:


Wir haben heute über 90 Minuten dem besten Sturm der Liga nicht viele hochkarätige Chancen zugelassen, das spricht für eine extrem willensstarke Abwehrleistung. Dass wir nicht zu 50 oder 60% Ballbesitz und viele Torchancen bekommen, war jedem klar. Wir haben genau auf den einen Standart hin gearbeitet, der uns den Sieg bringen kann. Wir haben sehr früh die Geschwindigkeit versucht rauszunehmen, weil wir so wenig wie möglich netto Spielzeit gegen Dortmund haben wollten. Wir stehen jetzt auf einem Nichtabstiegsplatz und den wollen wir mit allem, was wir haben, verteidigen.



Eintracht Trainer Niko Kovac:


Wir wussten heute ganz klar, wer unser Gegner ist und somit auch wenig Ballbesitz haben werden. Dementsprechend mussten wir auch agieren. Man hätte heute auch mit wehenden Fahnen untergehen können. Die Mannschaft hat über 90 Minuten Leidenschaft an den Tag gelegt. Daß wir den BVB über 90 Minuten ausschalten können, ist klar und das wir dazu Glück brauchten, war auch klar. Glück hatten wir und die Mannschaft hat alles andere auch gut umgesetzt. So wie die Mannschaft in den letzten Wochen auftritt, kann man den Klassenerhalt schaffen.



Dortmund Trainer  Thomas Tuchel:
Glückwunsch an die Eintracht zum Sieg. Wir haben keine gute Anfangsphase gespielt, wir haben uns schwer getan, Tempo in den Ball zu bringen. Wir haben uns schwer getan, die Räume zu finden, die wir finden wollten. Wir haben uns auch schwer getan, den Gegner vom Tor fern zu halten und haben Standardsituationen schlampig verteidigt. Nachdem wir in Rückstand gegangen waren, wurde es besser. Unser Spiel wurde besser, schneller und zwingender. Wir haben uns sehr gute Torchancen erspielt und ein Tor von Aubameyang geschossen, was dann aber leider aberkannt wurde. Die Eintracht hätte jetzt jede Verstärkung bekommen, die du benötigst, um so ein Spiel zu gewinnen. Ich habe dann in der Pause ein wenig umgestellt, um der Mannschaft ein wenig zu helfen, aber leider konnte ich der Mannschaft damit nicht helfen. Die zweite Hälfte waren wir sehr dominant und von meinem Gefühl her hatte die Eintracht auch gar keine Chance mehr. Die Chancen, die wir hatten, haben wir nicht genutzt und so kann man am Ende mit 1:0 verlieren.

Foto: (c) Jürgen Schneeberger

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