Nach acht Spielen ohne Niederlage verliert Frankfurter Eintracht zurecht 1:0 in Wolfsburg, Teil 1/2: Spielbericht

Jürgen Schneeberger

Wolfsburg (Weltexpresso) - Eigentlich war es ehr ein Wetter in Wolfsburg, wo man es sich Zuhause auf der Couch gemütlich macht und seinen Weihnachtsbaum genießt. Aber die Eintracht musste zum letzten Auswärtsspiel des Jahres in die VW Stadt nach Wolfsburg anreisen.


Der neue VFL Trainer Ismael mischte seinen Kader vom verlorengegangene Bayernspiel (0:5) mächtig durch. Julian Draxler, der zuletzt nur auf der Tribüne Platz nehmen durfte, lief wieder von Anfang an auf. Auch Paul Seguin, Maximilian Arnold und Luiz Gusavo dürften sich heute von Beginn an zeigen.


Bei Eintracht Frankfurt musste Trainer Kovac den ungerechterweise rot gesperrten Timothy Chandler ersetzen. Für ihn brachte Kovac Michael Hector. Dass Kovac die beiden Stürmer Meier und Severovic auf der Bank sitzen und dafür Rebic und Hrgota auflaufen ließ, war wohl für alle Frankfurter Fans eine Überraschung.


Vor 26.967 Zuschauern pfiff Schiedsrichter Dr. Felix Brych das Spiel pünktlich um 18:30 Uhr an. Es ging auch sofort mit Volldampf los. Obwohl die Eintracht sehr stark in das Spiel startete, waren die Wölfe von Beginn an das tonangebende Team. Beide Mannschaften legten einen offenen Schlagabtausch hin, so dass die Zuschauer vor lauter Aufregung keine Zeit hatten um zu frieren.


So ging es hin und her  und beide schenkten sich nichts. Die besseren Torchancen hatten aber die Wölfe. Die Eintracht war einfach nicht so torsuchend wie in den letzten Spielen. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass der Frankfurter Sturm zwar viel arbeitete und kämpfte, aber ohne richtig gefährlich zu sein. Auch von hinten her konnte Michael Hector nicht die Gefahr nach vorne bringen, wie sonst Timothy Chandler.


In der 33. Minute belohnen sich dann die Wölfe für ihr mutiges Ankämpfen. Julian Draxler bringt einen Eckstoß sehr präzise auf Jeffrey Bruma und der wuchtet den Ball mit dem Kopf, unhaltbar für Frankfurts Keeper Hradecky ins linke Eck zum dann sogar Endstand von 1: 0 ein.


Da bis dahin die Offensive der Eintracht recht enttäuschend war, geht die Führung der Wölfe absolut in Ordnung. Die Eintracht zeigt sich bis zur Pause dann ein wenig präsenter als die Wölfe, weil sie sich gegen den Rückstand auflehnen wollte.


Nach der Pause kommt die Eintracht mit ihrem "Fußballgott" aus der Kabine, um zu zeigen, dass sie heute und hier was holen will. Die 66. Minute hätte dann der Eintracht nach einer umstrittenen Elfmeterentscheidung den Ausgleich bringen können. Doch der "Fußballgott" Alex Meier verschießt diesen Elfmeter. Er verschießt leichtfertig einen Elfmeter über das Wolfsburger Tor, dessen Ausgleich für den weiteren Spielverlauf der Eintracht so wichtig gewesen wäre. Meier nachher im Interview "den habe ich ganz schlecht geschossen". Und daß Götter Fehler machen, ist bekannt. Aber immer diesselben? Denn schon einen anderen Elfmeter hatte Meier verschossen.


So geht das Spiel weiter und die Wölfe halten das Spiel offen, weil sie es nicht schaffen das 2:0 zu machen. Dann beginnen beide Seiten mit dem Auswechseln.


In der 94. Minute pfeift dann Schiedsrichter Felix Brych die Partie ab und lässt die Spieler in die warme Kabine gehen. Wolfsburg wollte zu Hause bisher sieglos den Sieg mehr als die Frankfurter Eintracht und hat deswegen das Spiel mit 1:0 gewonnen. Warum aber die Eintracht, die sich an diesem Abend mit einem Sieg auf den dritten Rang der Bundesliga hätte hochspielen können, solche Angst vor der eigenen Courage bekam, kann man nicht verstehen. Muß es aber akzeptieren.
Die Wölfe müssen  zu den angezählten Borussen aus Gladbach.
Die Eintracht schließt das Jahr 2016 mit einem Heimspiel gegen Mainz 05 ab.
Beide Spiele am Dienstagabend um 20 Uhr.

Foto: (c) eintracht frankfurt.de