Die Halbjahresbilanz der Gäste- und Übernachtungszahlen 2012 für Frankfurt am Main

 

Rebecca Riehm



Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Kaum eine andere deutsche Stadt ist so unterschiedlich in der Fremd- und Eigenwahrnehmung wie diese Stadt am Main. Und nur von daher sind auch die jüngst erhobenen Zahlen für andere als die hiesige Tourismuswirtschaft interessant. Schließlich kann man aus Zahlen viel über soziologische, auch psychologische Tatbestände folgern.

 

Das mit der Eigenwahrnehmung ist so: der gemeine Frankfurter fühlt sich wohl in seiner Stadt. Denn seine Stadt ist sein Stadtteil und die sind in Frankfurt bei aller Anonymität des Großstadtlebens doch nachgerade gemütlich. Just das Gegenteil aber nehmen Fremde über den in ihren Augen Großstadtmoloch Frankfurt, voller Banken, Risiken und verstopfter Straßen – und das alles bei fühlbarer und auch hörbarer Lautstärke. Und von daher gibt es viele, die nach dem Erstbesuch von Frankfurt sagen: „Es war gar nicht so schlimm!“. Ja schließlich sogar hinzufügen: „Frankfurt hat mir richtig gut gefallen. Ich habe mich wohlgefühlt.“

 

Wieso wir so viel darüber wissen. Einmal treffen wir bei nationalen Pressekonferenzen in der Regel auf Journalisten, die noch nie in Frankfurt waren und auch noch stolz darauf sind. Zum zweiten haben wir viele Jahre lang die Pressekonferenzen der Reiseveranstalter besucht, auf denen auch Städtereisen angeboten wurden, wo dann zu Frankfurt – so überhaupt vorhanden – gesagt wurde: „Läuft nicht!“ Was wir nie verstanden haben und nie verstehen werden und was sich jetzt wohl ändert, wenn sich das dann doch weiter herumspricht, wie angenehm es sich hier leben läßt, denn daß kulturell Frankfurt ein Leuchtturm darstellt, das wissen schon mehr und mehr.

Die derzeitige Entwicklung der Gäste- und Übernachtungszahlen ist für Frankfurt am Main sehr erfreulich, denn wir können für das 1. Halbjahr 2012 erneut Rekordergebnisse verkünden“, freute Stadtrat Markus Frank, Wirtschaftsdezernent der Stadt Frankfurt am Main. Insgesamt erreichte Frankfurt am Main von Januar bis Juni 2012 ein Übernachtungsvolumen von 3,48 Millionen (+ 14,2 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum) mit insgesamt 2,08 Millionen Übernachtungsgästen (+ 12,8 Prozent). Damit liegt die Stadt deutlich über dem Bundestrend von plus neun Prozent bei den Übernachtungen.

 

Auslandsmarkt stärker gestiegen

Auffallend ist, dass der Auslandsmarkt erstmals seit Jahren wieder stärker angestiegen ist als der inländische Markt“, stellt Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF), fest. Mit rund 1,6 Millionen Auslandsübernachtungen wuchs dieser Markt um 16,3 Prozent. Die zwei wichtigsten Hauptmärkte USA und Großbritannien wiesen deutliche Zuwächse auf. Die Übernachtungen von Gästen aus den USA legten um fast 11 Prozent auf 222.000 zu, der zweitgrößte Auslandsmarkt Großbritannien wuchs um 14,5 Prozent auf 128.000 Übernachtungen.

 

Asien stark vertreten

Stark vertreten war der asiatische Markt. Dieser zeigte sein enormes Wachstumspotential auf. So verzeichneten die Quellmärkte Japan (+ 23,9 Prozent), China (+ 14,7 Prozent) und Indien (+ 25,9 Prozent) große Anstiege. Die Zukunftsmärkte Russland, Brasilien und die Arabischen Golfstaaten sowie die klassischen europäischen Hauptmärkte Spanien, Frankreich und Italien zeigten sich ebenfalls mit überdurchschnittlichem Wachstum. Die Übernachtungen von inländischen Gästen verzeichneten einen Anstieg um 12,5 Prozent auf 1,89 Millionen. Damit setzte der Inlandsmarkt sein stetiges Wachstum fort, bedingt durch den anhaltenden Trend zu Städte- und Kulturreisen, von dem Frankfurt am Main immer mehr profitiert.

Wie stark die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen mit der Hotelfrequenz in Frankfurt zu tun haben, ist erwiesen. Aber auch, welch starker Anziehungspunkt die Messe Frankfurt darstellt, wo rund ums Jahr eine attraktive Messe nach der anderen stattfindet, die die höchsten Internationalitätsgrade der deutschen Messen auszeichnen. Auch das Tagungs- und Kongreßgeschäft läuft und führt mittlerweile mit 23 Prozent zu fast einem Viertel des Übernachtungsvolumens, das für das Gesamtjahr mit erstmals an die sieben Millionen Grenze avisiert wird.

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