Eintracht Frankfurt unterliegt dem Freiburger SC 1:2, Spielbericht


Claudia Schubert


Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wie dumme Jungens haben sich die Spieler der Eintracht immer wieder von spielstarken und agilen Freiburgern den Ball abnehmen und den Schneid dazu abkaufen lassen. Die Freiburger Spieler schienen körperlich robuster, aber auch effektiver mit dem Ball und vor allem wollten sie unbedingt den Sieg.

Das gesamte Spiel ist völlig uneinheitlich verlaufen, ‚dorschenanner‘ sei es gewesen, befand ein Fan. Nach forschem Beginn durch die Frankfurter, der in der 11. Minute durch  Branimir Hrgota zum 1:0 führte, hielten die Freiburger den Ball oft in den eigenen Reihen. Sowohl Ballannahme wie auch Weitergabe klappten vorzüglich und zwar nicht einmal, sondern im gesamten Spiel hindurch als  durchgängiges Prinzip, was deshalb so auffiel, weil die Frankfurter diesmal extrem unsicher mit dem Ball umgingen. Was da an Flanken verschossen, dem Gegner vor die Füße gelegt und an Ballabnahmen passierte, ist für die Eintracht unüblich.
Das läßt sich an zwei Daten festmachen. 16 Flanken gehen auf das Konto der Eintracht, 2 auf das der Freiburger. 11 Ecken gab es für die Eintracht, aus denen kein einziges Tor resultierte! Demgegenüber kam es zu einer  einzigen Ecke für die Freiburger. Und die 2 Tore für die Breisgauer  entstammten 10 Torschüssen, während die 15 Schüsse aufs Tor der Eintrachtspieler die magere Ausbeute von nur einem Tor ergab.


Man sieht, wir bemühen uns, diese Situation zu analysieren, wie ein Spiel verloren geht, von denen alle sagen, diese Niederlage war nicht nötig, die zudem die zweite gegen Freiburg in dieser Saison ist. Abgesehen davon, daß es nicht in die Situation paßt, in der Eintracht Frankfurt nun die vierte Niederlage in Folge in der Bundesliga einstecken muß und es nur der derzeitigen seltsamen Punktevergabe zu verdanken ist, daß die Frankfurter immer noch auf Platz 6 verharren, was sich ganz schnell ändern kann, weil zwischen den 35 Punkten für die Eintracht und den 29 Zählern für Mainz auf dem 10. Rang gerade mal zwei Siege oder Niederlagen stecken.


Zurück zum Spiel: Michael Hector hatte in der 11. Minute hoch in den Freiburger Strafraum geflankt, Ante Rebic hatte große Mühe,  den Ball unter Kontrolle zu bringen, den sich schließlich Hrgota schnappte, einen Haken schlug und den Ball flach ins lange Eck zum 1:0 einschoß. Das machte das Spiel lebendig, aber auch ruppig, denn die Freiburger fühlten sich durch Rebics Aktion, die Schiedsrichter Günter Perl nicht ahndete, verladen und machten dies dem Schiri deutlich. Manche meinten, diese Situation sei ausschlaggebend dafür gewesen, daß in der Folge Perl überzogen Entscheidungen gegen die Eintracht traf. Das betrifft insbesondere die Situation in der 33. Minute, nachdem in der 25. der Freiburger Florian Niederlechner sich nach berückender Steilvorlage von Nicolas Höfler den Ball geschnappt hatte, den Tormann Hradecky gezielt austrickste und ein wirklich sehenswertes Tor erzielte. Eintrachtverteidiger waren in dieser Situation übrigens nicht vorhanden. Die hatten sich, wie so oft, als Rudel außerhalb des Strafraums vor der Mittellinie zusammengeballt.


In der 33. Minute also konnte im Gewusel vor dem Tor der Freiburger Rebic ein Kopfballtor einnicken – zur erneuten Führung der Frankfurter. Doch der Torjubel über die Lautsprecher setzte sofort wieder aus. Perl erkannte das Tor nicht an, der Frankfurter Mijat Gacinovic habe den Tormann direkt vor dem Tor behindert. Dafür bräuchte man eine Videoaufzeichnung auf den Pressetribünen. Auf jeden Fall war das von da oben nicht auszumachen. Wohl aber, daß es nun im Spiel gehäuft zu Entscheidungen gegen Frankfurt kam, dazu noch die Linienrichter erblindet zu sein schienen. Was da an Fehlentscheidungen zustande kam, dafür brauchte man dann wahrlich keine Nahaufnahme.


Und das gilt auch Siegestor der Freiburger zum 1:2 in der 59. Minute, erneut durch Niederlechner, der aber eindeutig bei der Ballannahme im Abseits stand. Andererseits hatte ihm Rebic bei einer Spielunterbrechung gemein auf den Fuß getreten, auch das müßte man sich ganz aus der Nähe anschauen können. Auf jeden Fall gab es unschöne Szenen auch anderswo. Als dann in der 80sten Minute Alex Meier eingewechselt wurde, den man bei mindestens zwei Szenen vor dem Freiburger Tor schmerzlich vermißt hatte, weil eben derjenige fehlte, der regelmäßig richtig steht und Tore macht. Als dann also Alex Meier kam, versuchte die Eintracht mit aller Macht den Ausgleich zu erzwingen. Und fast hätte dies der Frankfurter Fußballgott auch geschafft, als ihm in letzter Minute einen tollen Abschluß gelang, den der auch nicht schlechte Tormann Alexander Schwolow aber kassierte.
Ein Unentschieden wäre nach dieser 2. Halbzeit auch verdient gewesen. Aber derzeit fehlt es der Eintracht Frankfurt an vielem, auch an dem nötigen Glück.

Foto: (c) eintracht-frankfurt.de