Nach dem Gewinn des Deutschen Radiopreises als „Bester Moderator“ für den Hessen

 

Helga Faber

 

Hamburg (Weltexpresso)- Werner Reinke, Hörfunkmoderator des Hessischen Rundfunks (hr), ist am Donnerstagabend von einer Jury des Grimme-Instituts mit dem „Deutschen Radiopreis“ ausgezeichnet worden. Damit hat sich der hr1-Moderator in der Kategorie „Bester Moderator“ gegen zwei weitere nominierte Mitbewerber, Johannes Scherer von Hit-Radio FFH und Hans Blomberg (Kiss FM), durchgesetzt.

 

Werner Reinke moderiert regelmäßig in hr1 die Sendung „Reinke am Samstag“, die von 9 bis 12 Uhr für viele Radiohörer zum festen Bestandteil des Wochenendes gehört. Seine Fans kennen ihn außerdem als Moderator der „hr1-Lounge“ am Donnerstagabend. Mit Werner Reinke sind Generationen von Radiohörern weit über Hessen hinaus aufgewachsen. Reinke, der seine einmalige Radiokarriere in den sechziger Jahren bei Radio Bremen begann, ist bereits seit 1973 eine der prägenden Stimmen des Hessischen Rundfunks, lange Zeit in hr3, seit vier Jahren bei hr1. Die legendäre „Hitparade International“ hatte der 66-jährige bis 1989 genau 777 mal moderiert. Insgesamt hat Werner Reinke schon mehr als 10000 Sendungen gemacht und dabei von Chris Isaak bis Tom Jones die größten Stars der Popmusik zu Gast gehabt.

 

Werner Reinke hat den Preis am Donnerstagabend im Rahmen einer festlichen Gala im Hamburger Hafen von Sport- und Talkshow-Moderator Johannes B. Kerner überreicht bekommen. In seiner Laudatio auf Reinke bezeichnete ihn Kerner als Moderator mit Haltung und Leidenschaft, der aus der deutschen Radiolandschaft nicht wegzudenken sei: „Seine Musikbegeisterung, sein unerschöpfliches Fachwissen machen ihn zu einem glaubwürdigen Vermittler.“ Sein „zartschmelzender Bariton“ sei eine markante Gabe, die er präzise einzusetzen wisse, „gepaart mit einem herausragendem Sprachgefühl“, so Kerner weiter.



hr-Hörfunk-Direktor Heinz Sommer sieht in der Auszeichnung Reinkes eine Bestätigung des Radioangebotes des Hessischen Rundfunks: „Werner Reinke ist eine Legende. Er steht generationenübergreifend für musikjournalistische Kompetenz und Unterhaltung auf höchstem Niveau. Authentisch, souverän und immer freundlich am Mikrofon ist er seit Jahrzehnten ein Markenzeichen des hr.“ Und hr1-Programmchef Martin Lauer freut sich: „Wir sind stolz, ihn in hr1 als Moderator zu haben. Wenn einer diesen Preis verdient hat, dann ist es Werner Reinke. Er ist eine herausragende Persönlichkeit im deutschen Radio. Seine sehr persönliche Art, sein unendliches Musikwissen und nicht zuletzt seine einzigartige Stimme prägen jede seiner Sendungen. Eine riesige Fangemeinde, die ihm die Treue hält, ist genauso Ausdruck dafür wie nun der Deutsche Radiopreis.“


Der Deutsche Radiopreis wurde in diesem Jahr erneut in zehn Kategorien verliehen, darunter die Bereiche „Beste Reportage“, „Beste Morgensendung“ oder „Bestes Interview“. Neben hr1 haben auch zahlreiche öffentlich-rechtliche und private Radiosender die von Barbara Schöneberger moderierte Verleihung bundesweit im Programm und im Internet übertragen. Außerdem war die Gala in mehreren dritten Fernsehprogrammen der ARD zu sehen.



Als Laudatoren waren außer Johannes B. Kerner die Popstars Robbie Williams sowie der „Graf“ („Unheilig“), die Schauspieler Nicolette Krebitz, Helmut Zierl und Christoph M. Orth und Spiegel-Chefredakteur Georg Mascolo dabei. Im hochkarätigen Musikprogramm während der Preisverleihung traten unter anderem Udo Lindenberg, Ed Sheeran und die „Pet Shop Boys“ auf.

 

Am Morgen nach der Verleihung des Deutschen Radiopreises zeigt sich hr1 Moderator Werner Reinke in seinem ersten Interview noch aus Hamburg in hr1 ein wenig erschöpft, aber glücklich. Ein Gefühl von ungläubigem Staunen habe er im ersten Moment gehabt. „Als mein Name fiel, habe ich gedacht, es hat sich einer versprochen“, sagt Radiolegende Reinke. „Ich danke allen Hörern des Hessischen Rundfunks - wer 40 Jahre lang einem Programm zuhört, das ich zu mo-derieren habe, das ist schon eine heldenhafte Tat von jedem einzelnen Hörer!"



Reinke ahnt bei seiner Rückkehr nach Frankfurt nicht, welchen Empfang die Kollegen des Hessischen Rundfunks für ihn vorbereitet haben. „Mein lieber Schwan, was für ein Bahnhof!", staunt ein sichtlich gerührter Moderator bei der Ankunft im Funkhaus. „Bester Moderator" darf er sich seit Donnerstagabend nennen - und dafür feiern ihn die hr-Kollegen ausgelassen: Mit tosendem Applaus, lautem Pfeifen und Rufen heißen sie den ausgezeichneten Radiomann willkommen. Fernseh-Teams wuseln durch das Gedränge, Fotografen und Reporter bahnen sich einen Weg in die erste Reihe. Auf einem Banner, das zwei hr1-Kolleginnnen in die Höhe recken, steht: „Werner, bester Moderator, wir sind stolz auf Dich!“