Europäische Woche der Mobilität - „in die richtige Richtung“ - vom 16. - 22. September

Klaus Hagert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das trifft sich gut, daß mit dem Schlußtag der Automechanika am 16. September, die im jährlichen Wechsel mit der Internationalen Automobilmesse das Auto und das Autofahren hoch hält, die europäische Woche der Mobilität das Autofahren in der Stadt gerade kritisch überprüft, einen Sachstandbericht ermöglicht und mobile Alternativen favorisiert.

 

Wir können nicht die gesamte europäische oder auch deutsche Situation aufarbeiten. Aber wir können ein Schlaglicht auf die nach Ansicht der Deutschen mobilste deutsche Stadt werfen, Frankfurt am Main, das für Autofahrer im Geruch eines Verkehrsmolochs steht und gleichzeitig mit dem nahen Flughafen und dem frequentiertesten Bahnhof der Bundesrepublik für positive Mobilität steht. So ist das nämlich. Was dem einen bequem ist, ist für andere nicht nur unbequem, sondern auch gesundheitsschädlich, zumindest nervenaufreibend, ärgerlich und unnötig.

Frankfurter Situation

 

Und so kann man – am Tage der Eröffnung der Automechanika – als Frankfurter Bürger erleichtert konstatieren, daß in keiner anderen deutschen Stadt so viele Arbeitnehmer auf dem Weg zur Arbeit auf ein Auto verzichten und öffentlich Verkehrsmittel oder ihre eigenen nehmen. Konkret fahren in Frankfurt 32 Prozent mit Bus und Bahn und 26 Prozent nehmen ihr Fahrrad oder gehen zu Fuß. Da kommt die Kleinheit von Frankfurt den Mobilitätsmöglichkeiten entgegen, denn immer wieder erstaunt es Auswärtige, wie dicht hier in der Innenstadt alles beieinanderliegt und wie gut man von dort aus in die Stadtteile kommt.

 

Nach wie vor gibt es nur ein Problem. Wenn man den direkten Weg von Ost nach West, von Nord nach Süd und umgekehrt nehmen will, der nicht über die Innenstadt – Hauptwoche oder Konstablerwache – führt, ist man aufgeschlossen, muß das Gewirr von Autobusseen erkunden, die selten fahren, so daß die meisten dann doch erst Richtung Innenstadt fahren, dort umsteigen, viel länger als nötig unterwegs sind – oder eben doch den Wagen nehmen.

 

Die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ hat sich zusammen mit ihren Partner wie Allgemeiner Deutscher Fahrradclub (ADFC), dem Auto Club Europa (ACE) und anderen ein Angebot zur Kampagne der EU—Kommission ausgedacht, daß dem Sinn, der stärkeren Bewußtwerdung für eine verantwortungsvolle und umweltschonende Mobilität Rechnung trägt. Deshalb gibt es an vier Tagen Informationsveranstaltungen und Aktionen, wie man auch in der Stadt umweltbewußt mobil sein kann.

 

So gibt es Informationen über Elektromobilität und CarSharing, Reaktionstests am Fahrradsimulator, Radtouren und Entdeckungsspaziergänge durch Frankfurt – denn „In die richtige Richtung bewegen“ lautet das diesjährige Motto der „Woche der Mobilität“, das Frankfurt mit vielen Ideen umsetzt. Für die Bürgerinnen und Bürger, so Verkehrsdezernent Stefan Majer, „gehört umweltbewusstes Mobilitätsverhalten immer mehr zum städtischen Alltag dazu. Fast drei Viertel ihrer Wege in der Stadt legen die Frankfurterinnen und Frankfurter zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn zurück – das sind fünf Prozent mehr als noch im Jahr 2003“, freut sich Majer, was uns auch freut, auch wenn wir nicht wissen, woher jetzt sogar die Dreiviertelmehrheit kommt.

 

 

Zwei mobile Tage rund um Alten Flugplatz und Konstablerwache

 

Schwerpunkt der diesjährigen Woche der Mobilität sind der Aktionstag auf dem Alten Flugplatz Bonames am Sonntag, 16. September, und der zentrale Infotag auf der Konstablerwache am Freitag, 21. September. „Wir wollen über das bestehende breite Angebot an nachhaltiger Mobilität informieren und zur Teilnahme einladen“, so Verkehrsdezernent Majer, der die Europäische Woche der Mobilität in Frankfurt ausrichtet.



Am Sonntag, 16. September 2012, sind die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, selbst im GrünGürtel mobil zu sein. Wanderungen, Ausflüge, Rad- und Bootstouren stehen auf dem Programm. „Auf jeden Fall sollte man einen Abstecher zum Alten Flugplatz in Bonames machen, der an diesem Sonntag die zentrale Anlaufstelle im GrünGürtel ist“, empfiehlt Dr. v. Berlepsch, Geschäftsführer von traffiQ.



Auf dem ehemaligen US-Hubschrauberlandplatz werden Aktionen für die ganze Familie angeboten. Kinder lockt die Hüpfburg, die Miniatur-Dampfeisenbahn oder das Angebot, selbst Raketenwagen zu bauen. Für die Erwachsenen gibt es neben einer naturkundlichen Führung viele Informationen, einen kleinen Markt mit Schönem und Leckerem sowie Live-Musik.



Am Freitag, 21. September, findet auf der Konstablerwache die zentrale Informationsveranstaltung statt. Neben der Information und dem Ausprobieren klimafreundlicher Mobilität steht hier die Verkehrssicherheit von Kindern im Mittelpunkt.
Die „Großen“ werden sich vor allem informieren können, wie sie nachhaltig mobil sein können: „Beratung über Bus und Bahn, Angebote zum Mieten oder Teilen von Rädern und Autos oder eine Fahrrad-Beratung“ beschreibt Dr. Hans-Jörg v. Berlepsch das Freitags-Programm.


www.traffiQ.de.