Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 22. Juni 2017, Teil 1
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Zur Zeit König Artus findet Merlin (Stanley Tucci) in einem abgestürzten Raumschiff der Transformer ein Artefakt, das den Rittern der Tafelrunde hilft, die eingedrungenen Feinde zu besiegen.
1600 Jahre später hat Optimus Prime die Erde verlassen und musste feststellen, dass sein Heimatplanet Cybertron in Trümmern liegt. Um seinen Planeten zu retten, wird er von seinem Schöpfer aufgefordert, auf der Erde nach diesem geheimnisvollen Artefakt zu suchen. Denn nur dadurch kann Cybertron vor dem endgültigen Untergang bewahrt werden. Allerdings kann es bei einem Krieg zwischen den beiden Welten nur einen überlebenden Planeten geben.
Zur gleichen Zeit erhält Cade Yeager (Mark Wahlberg) auf einem vom Militär abgeschotteten Gelände von einem sterbenden Transformer ein seltsames Medaillon. Dort trifft er auch auf ein junges Mädchen namens Izabella (Isabela Moner), die dort lebt und sich ihm anschließt. Cade lebt jetzt zusammen mit einigen Transformern wie Bumlebee, Hound und Drift, die sich in schnelle Autos verwandeln können, auf einem alten Auto-Schrottplatz.
Nachdem Yaeger das Medaillon bekommen hat, wird er plötzlich für das Militär und auch für Megatron interessant. Aus diesem Grund verfolgen Colonel William Lennox (Josh Duhamel), Santos (Santiago Cabrera) und dessen Männern Cade, so dass dieser gezwungen ist, zusammen mit seinen Transformern zu fliehen.
Bevor Lennox und seine Männer Cade allerdings erreichen können, wird er von einem Transformer namens Cogman gebeten, ihn zusammen zu seinem Herrn, Sir Edmund Burton (Anthony Hopkins), nach England zu begleiten. Bumblebee kommt einfach mit. Burton sorgt auch noch dafür, dass die junge englische Geschichtsprofessorin Vivien Wembley (Laura Haddock) von einem Autobot auf sein Schloss gebracht wird.
Burton erzählt Cade und Vivian eine Geschichte von der Zusammenarbeit von Artus und seinen Rittern mit den Transformern. Cade und Vivian müssen zusammen mit Cogman und Bumblebee versuchen, Merlins Grab und damit das Artefakt zu finden, um die Erde zu retten. Dabei zeigt sich auch, was hinter dem Medaillon steckt und warum der sterbende Transformer es gerade an Yaeger weitergegeben hat. Während der ganzen Zeit werden sie immer noch von Colonel Lennox und seinen Männern verfolgt, denen wiederum Megatron auf den Fersen ist.
Und dann erscheinen auch noch Optimus Prime und sein Schöpfer auf der Erde...
"Transformers: The Last Knight" ist der fünfte Science-Fiction-Film in der Transformers-Realfilmreihe von Regisseur Michael Bay um Optimus Prime und seine Autobots und Megatron mit den Decepticons. Um die Zusammenhänge zu verstehen, muss man eigentlich die Vorgängerfilme gesehen oder sich zumindest mit dem Hintergrund der Transformer-Story beschäftigt haben.
Beim fünften Transformer-Film handelt sich um den ersten Film eines geplanten neuen Transformers-Filmuniversums. Ursprünglich sind die Transformer Spielzeug Action Figuren, die seit 1984 u.a. von dem amerikanischen Unternehmen Hasbro vertrieben werden.
In den ersten drei Filmen von 2007, 2009 und 2011 spielte Shia LaBeouf als Sam Witwicky die Hauptrolle. Im vierten Film "Transformers: Ära des Untergangs" (2014) war erstmals Mark Wahlberg als Cade Yaeger in der Hauptrolle zu sehen. Im hier besprochenen Film ist wieder Mark Wahlberg als Cade Yaeger dabei. Aus den ersten drei Filmen wurden mit Josh Duhamel als Colonel William Lennox und John Turturro als Agent Simmons zwei Charaktere wieder aufgenommen.
Der Film ist insgesamt 151 Minuten lang. Das ist eindeutig viel zu lang. Der Inhalt der ersten Stunde hätte ohne inhaltliche Einbußen auf 20 Minuten gekürzt werden können. Die meisten der dort auftretenden menschlichen Nebenfiguren und Transformer sind für den Fortgang der Handlung unwichtig. Auch das verfolgende Militär dient eigentlich nur als Stichwortgeber. Inhaltlich halbwegs interessant wird es erst, wenn Cade und Vivian bei Sir Edmund Burton sind, der ihnen die Hintergründe (der Artus- und Transformer-Geschichte) erklärt.
Auch bei einer Straffung ist die eigentliche Story immer noch dünn und zudem ziemlich unglaubwürdig. Dazu treten regelmäßig Logiklücken in der Geschichte auf. Nervig sind auch die andauernden Schauplatzwechsel und die rasanten Schnitte, die meist völlig unnötig sind. Dagegen sind - wie bei Michael Bay zu erwarten - die Actionszenen sehr gut inszeniert und auch die CGI-Effekte sind sehenswert. Ob es notwendig ist, den Film in 3D zu zeigen, sei dahingestellt; die 3D-Effekte sind auf jeden Fall nicht schlecht gemacht.
Insgesamt ist "Transformers: The Last Knight" ein Film, der genau das zeigt, was die Fans der Transformer Reihe erwarten. Allerdings ist es inhaltlich eine Geschichte mit großen logischen Lücken und einer schwachen und unglaubwürdigen Handlung. (Warum muss denn schon wieder König Artus herhalten?) Dadurch nimmt man als Zuschauer keinen Anteil an den Schicksalen der handelnden Menschen (und der Transformer). Positiv muss aber doch vermerkt werden, dass die Action spannend und sehenswert umgesetzt worden ist.
Dies war der letzte Transformer-Film, bei dem Michael Bay Regie geführt hat. Auch Mark Wahlberg hat mitgeteilt, dass er in keinem weiteren Film mehr mitspielen wird. Das Filmende macht allerdings deutlich, dass noch weitere Filme geplant sind (u.a. ein Bumblebee-Spinoff) - hoffentlich mit spannenderen Drehbüchern. Noch besser wäre es natürlich, wenn es vorerst keine weiteren Filme mehr geben würde.
Foto: Mark Wahlberg als Cade Yaeger © Paramount Pictures Germany
Info:
Transformers: The Last Knight (USA 2017)
Originaltitel: Transformers: The Last Knight
Genre: Action, Science Fiction
Filmlänge: 151 Min.
Regie: Michael Bay
Drehbuch: Matt Holloway, Art Marcum und Ken Nolan
Darsteller: Mark Wahlberg, Anthony Hopkins, Laura Haddock, Josh Duhamel, Santiago Cabrera, Isabela Moner, Stanley Tucci, John Turturro u.a.
Verleih: Paramount Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 22.06.2017