Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. Juli 2017, Teil 5
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Valerian (Dane DeHaan) ist im 28. Jahrhundert ein Spezialagent der intergalaktischen Armee der menschlichen Territorien, seine Partnerin ist Laureline (Cara Delevingne). Valerian gilt als Frauenheld, jetzt möchte er Laureline erobern, die ihn aber kalt abblitzen lässt.
Die beiden erhalten den Auftrag sich mit ihrem Raumschiff Intruder auf den Wüstenplaneten Kirian zu begeben und dort den Verkauf des letzten lebenden Transmutators zu verhindern, der von dem vor 30 Jahren zerstörten Planeten Mül stammt. Dazu muss Valerian in die digitale Welt des Großen Marktes eindringen. Dabei erfahren die Beiden auch, dass die Unterlagen über die Zerstörung des Planeten top-secret sind.
Als Valerian den kleinen Kerl endlich gefangen hat, nimmt ihn Laureline an sich. Jetzt bekommen sie die Order ihn nach Alpha zu bringen. Alpha ist eine intergalaktischen Mega-Metropole, die vor Jahrhunderten von der Erde aus aufgebrochen ist und jetzt die Heimat von 17 Millionen Einwohnern aus Tausenden verschiedener Spezies ist, die dort ihre Technologien, Ressourcen, ihr Wissen und ihre Talente zum Vorteil aller vereint haben.
Die beiden Agenten sollen auf Alpha sowohl für die Sicherheit von Commander Arun Filitt (Clive Owen) sorgen als auch der geheimnisvollen Bedrohung auf den Grund gehen, die in der Mitte der Stadt erwächst und diese zu einer radioaktiven Zone gemacht hat.
Als aber bei einem Überfall von Aliens der Commander entführt wird, fangen Valerian und Laureline an, selbst zu recherchieren und finden schnell heraus, dass die Spuren in die Red Zone führen. Zur gleichen Zeit macht General Okto Bar (Sam Spruell) zusammen mit Sergeant Neza (Kris Wu) eine für die intergalaktische Armee der Menschen recht unangenehme Entdeckung.
Als dann auch noch Laureline von dem Imperator Boulan Bathor III (Roman Blomme) entführt wird, macht sich Valerian auf in das Rotlichtviertel von Paradise Alley, um Laureline zu finden und auch um weitere Informationen zu erhalten. In der Bar von Jolly (Ethan Hawke) begegnet er der Sängerin und Tänzerin Bubble (Rihanna), die sich als Gestaltwandlerin entpuppt. Als Valerian ihr zur Flucht verhilft, ist sie bereit, ihre Kräfte als Gegenleistung bei der Befreiung von Laureline einzusetzen, was sich als überaus nützlich erweist.
Als Valerian und Laureline schließlich nach einigen wilden Gefechten endlich in der radioaktiven Zone ankommen, um den Commander zu retten, entdecken sie letztendlich auch das Geheimnis, das sich hinter ihrem Auftrag verbirgt. Jetzt müssen die Beiden nicht nur versuchen die Stadt der Tausend Planeten zu retten, sondern auch helfen, eine Zivilisation wieder aufzubauen.
Comic-Verfilmungen sind gerade im Trend. "Valerian – Die Stadt der tausend Planeten" geht auf die französischen Science-Fiction-Comic-Serie Valérian et Laureline von Pierre Christin und Jean-Claude Mézières zurück, die 1967 - also vor 50 Jahren - erstmals erschienen sind. Die Geschichte über zwei zeitreisende Spezialagenten aus dem 28. Jahrhundert brachte es auf insgesamt 21 Bände und wurde erst 2010 eingestellt. Bei dem Film werden viele sicher an Star-Wars von George Lucas denken (vor allem Valerians Raumschiff sieht dem Millenium-Falken doch SEHR ähnlich). Der erste Star-Wars Film ist allerdings erst 1977 in die Kinos gekommen.
Regisseur von "Valerian" ist Luc Besson, der auch selbst das Drehbuch geschrieben hat. Besson hat bereits 1997 mit "Das fünfte Element" mit Bruce Willis und Milla Jovovich einen der bemerkenswertesten Science-Fiction-Film geschaffen. Auch "Lucy" (2014), eine Science-Fiction- und Actionfilm mit Scarlett Johansson und Morgan Freeman, wurde trotz negativer Kritiken weltweit ein großer Erfolg.
Mit "Valerian – Die Stadt der tausend Planeten" gelingt Luc Besson wieder ein Film, der vor allem optisch innovativ ist und zu begeistern weiß. Dabei kreiert er eine farbenprächtige Welt, die von vielen fremden Wesen bevölkert wird. Viele der Zutaten sind bekannt aus anderen Science-Fiction Filmen wie Star-Wars, "Avatar – Aufbruch nach Pandora" (2009), oder auch den viel gescholtenen "John Carter - Zwischen zwei Welten" (2012) oder "Jupiter Ascending" (2015). Das Sci-Fi-Märchen punktet aber mit viel Elan und Kraft und mit einer Mischung aus Spionage, Action, Ethno-Märchen, Sci-Fi-Gigantismus und ein kleines bisschen auch mit einer Liebesgeschichte.
Es mag sein, dass in dem Film der Stil über die Substanz geht, aber sowohl die 3D-Effekte als auch die im Computer entstandenen Städte, Lebewesen und Schlachten sind absolut sehenswert und vor allem auf der großen Leinwand ein Erlebnis.
Dabei versucht Besson aber auch die Geschichte der beiden Hauptcharaktere zu erzählen, die sich während ihres Einsatzes auf Alpha näher kommen als es vor allem am Anfang Laureline lieb ist. Dies führt zu einem gelungenen ständigen Schlagabtausch zwischen Valerian und Laureline. Dane DeHaan und Cara Delevingne füllen ihre Rollen im Großen und Ganzen gut aus. Daneben glänzt vor allem Ethan Hawke in seiner kleinen Rolle als Jolly und auch Rihanna macht ihre Sache als Bubble ordentlich. Leider ist der Bösewicht schnell gefunden und auch nicht sehr gut ausgearbeitet; aber das kennt man ja schon von den Marvel-Filmen.
Diese Mischung aus Märchen und Gigantismus, die gut gelungenen Actionsequenzen, die Detailverliebtheit und vor allem die innovativen visuellen Effekte machen "Valerian – Die Stadt der tausend Planeten" zu einem spannenden und charmanten Kinoerlebnis. Dabei stört es eigentlich nicht, dass große Teile des Films deutlich erkennbar im Computer entstanden sind.
Zielgruppe des Films dürften vor allem jüngere Zuschauer sein, aber auch Ältere werden ihren Spaß daran haben, wenn sie bereit sind, sich auf die Geschichte und ihre Erzählweise einzulassen. "Valerian – Die Stadt der tausend Planeten" ist cool und macht Spaß und ist deshalb sehenswert.
Foto: Dane DeHaan als Valerian und Cara Delevingne als Laureline © Universum Film
Info:
Valerian – Die Stadt der tausend Planeten (Frankreich 2017)
Originaltitel: Valerian and The City of A Thousand Planets
Genre: Science Fiction, Action, Adventure
Filmlänge: 138 Min.
Drehbuch und Regie: Luc Besson
Darsteller: Dane DeHaan, Cara Delevingne, Clive Owen, Rihanna, Ethan Hawke u.a.
Verleih: Universum Film
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 20.07.2017