Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 27. Juli 2017, Teil 2
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Mika (Hanna Binke) ist jetzt 17 Jahre alt und lebt als "Pferdeversteherin" zusammen mit ihrer Großmutter Maria Kaltenbach (Cornelia Froboess) auf dem gleichnamigen Hof. Sie ist inzwischen eine kleine Berühmtheit geworden, so dass Kaltenbach jetzt wieder floriert.
Mika ist aber genervt von den um Hilfe suchenden Reitern, da viele die Probleme nur bei den Pferden und nicht bei sich selbst suchen.
Daneben hat Mika jede Nacht den gleichen Traum, in dem sie wilde Pferde und ein spezielles Signet sieht. Als sie feststellt, dass ihr Hengst Ostwind genau dieses Brandzeichen trägt, versucht sie etwas darüber herauszufinden. Als sie es endlich in einem Buch findet, stellt sich heraus, dass es das Zeichen von Ora ist, einem Gestüt in Andalusien.
Nach einem neuerlichen Streit mit ihrer Großmutter will Mika zusammen mit Ostwind nach Ora reiten, um nach Ostwinds Wurzeln zu suchen. Ihr Freund Milan (Jannis Niewöhner) überzeugt sie, dass er beide mit Auto und Pferdeanhänger bis nach Süd-Spanien bringt, allerdings will er dann sofort wieder nach Hause fahren.
Durch einen Zufall landet sie auf der Hacienda von Pedro (Thomas Sarbacher), wird dort für die neue Ferien-Stallgehilfin gehalten und von Pedros etwas burschikoser Tochter Samantha (Lea van Acken) an die Arbeit gescheucht.
Als sie kurze Zeit danach unbeaufsichtigt durch die Gegend reitet, findet sie in der kargen Steppe eine von grünen Bäumen umgebene Wasserquelle namens Ora, an der sie auf eine Herde von Wildpferden trifft, denen sie als Tränke dient.
Von der dazugekommenen Samantha erfährt sie, dass ihre Tante Tara (Nicolette Krebitz) mit ihrem Bruder Pedro verfeindet ist und hier seit vielen Jahren zurückgezogen zusammen mit den Wildpferden lebt.
Jetzt wird Mika klar, dass Ostwind von diesen Wildpferden abstammen muss und Pedro und seine Leute ihn wohl als Fohlen eingefangen und verkauft haben.
Mika bekommt heraus, dass Pedro aus Geldnot das Land um die Quelle an einen ausbeuterischen Unternehmer verkauft hat, der das Wasser abschöpfen will.
Glücklicherweise kommen da auch noch Fanny (Amber Bongard) und Sam (Marvin Linke) nach Andalusien, um nach Mika zu sehen. Zusammen mit Samantha schmieden die drei einen Plan zur Rettung der wilden Pferde. Um die Landschaft als besonderes Kulturgut zu retten, müssen sie eine uralte Tradition wieder aufleben lassen: das Pferde-Rennen von Ora und dafür noch 200 Teilnehmer finden...
"Ostwind - Aufbruch nach Ora" ist nach "Ostwind - Zusammen sind wir frei" (2013) und "Ostwind 2 - Rückkehr nach Kaltenbach" (2015) der dritte Teil der erfolgreichen Filme über Mika und den Hengst Ostwind. Der erste Teil gehörte 2013 zu den erfolgreichsten deutschen Filmen des Jahres. Beide Filme erfreuten sich besonders bei pferdeverrückten Mädchen großer Beliebtheit. Wie auch bei den beiden vorherigen Filmen hat wieder Katja von Garnier Regie nach einem Drehbuch von Lea Schmidbauer geführt.
Neben Hanna Binke als Mika spielen auch wieder Cornelia Froboess, Tilo Prückner, Jannis Niewöhner, Marvin Linke und Amber Bongard in Nebenrollen mit. Neu hinzu gekommen sind u.a. Thomas Sarbacher, Lea van Acken und Nicolette Krebitz.
Der dritte Ostwind-Film rundet die Geschichte über Mika und den schwarzen Hengst gelungen ab. Dazu wurde die Geschichte aus Deutschland ins sonnige Andalusien verlegt. Dies ermöglicht es, der Story eine neue Wendung zu geben. Hier geht es jetzt nicht nur um den Freiheitsdrang eines Teenagers, sondern es werden Umweltprobleme und das Verhalten der Menschen gegenüber wildlebenden Tieren angesprochen.
Dabei ist es sicher auch Kameramann Florian Emmerich zu verdanken, dass in dem Film wunderbare Naturaufnahmen und über die weitläufige Hochebene in den Bergen galoppierende Wildpferde zu sehen sind. Ganz eindeutig stehen neben dem Thema Freiheitsdrang die Pferde und die Natur im Mittelpunkt.
So wunderbar die Bilder gelungen sind, die manchmal recht hölzernen Dialoge und die etwas konstruierte Geschichte fallen dagegen doch etwas ab.
Außerdem muss es den jungen Pferdeliebhabern klar sein, dass sie ihr Lieblingspferd nicht plötzlich in die Freiheit entlassen können. Denn die Herden der Wildpferde bestehen vor allem aus Stuten und Jungpferden. Kein Hengst würde es erlauben, wenn da plötzlich ein Nebenbuhler auftaucht und ihn als Leithengst vertreiben will. Und natürlich kann auch bei einem Pferderennen unter normalen Bedingungen kein reiterloses Tier gewinnen.
Allerdings können sich die Zuschauer sicherlich mit der zentralen Botschaft des Films anfreunden: Nehmt Euch zurück und überlasst den wilden Tieren (hier den Pferden) einen Teil der Natur.
Insgesamt ist "Ostwind - Aufbruch nach Ora" ein gelungener Abschluss der Trilogie über Mika und Ostwind. Dabei sollte aber doch angemerkt werden, dass es notwendig ist, die vorherigen Filme zu kennen, da vor allem bei den Charakteren, die schon in den ersten beiden Filmen vorgekommen sind, nichts erklärt wird, sondern ihre Rollen als bekannt vorausgesetzt werden. Wenn die Geschichte auch manchmal etwas gestelzt wirkt, machen die wunderschönen Bilder von Landschaft und wilden Pferden in Andalusien den Film auf jeden Fall sehenswert. Deshalb werden ihn nicht nur die jugendlichen Pferdeliebhaber genießen.
Foto: Hanna Binke als Mika mit Ostwind © Constantin Film
Info:
Ostwind - Aufbruch nach Ora (Deutschland 2017)
Genre: Kinder- und Jugendfilm, Pferdefilm
Filmlänge: 97 Min.
Regie: Katja von Garnier
Drehbuch: Lea Schmidbauer
Darsteller: Hanna Binke, Lea van Acken, Amber Bongard, Marvin Linke, Nicolette Krebitz, Thomas Sarbacher, Martin Feifel, Tilo Prückner, Jannis Niewöhner, Cornelia Froboess u.v.a.
Verleih: Constantin Film
FSK: ab 6 Jahren
Kinostart: 27.07.2017