Kirsten Liese
Berlin (Weltexpresso) - Manana hält es zuhause nicht mehr aus. Nicht wegen unüberwindbarer Konflikte, sondern schlichtweg, weil sie einen Raum für sich braucht.
Schon viel zu lange hat die Lehrerin mit ihrem Mann, den inzwischen erwachsenen Kindern und den herrischen alten Eltern beengt in einer Wohnung zusammengelebt, sich um alle gekümmert, stets eigene Bedürfnisse hinten angestellt.
Mit 52 will sie endlich an sich denken, lesen, Gitarre spielen, die Ruhe genießen. Wenn das so einfach wäre! In Georgien kommt die Emanzipation nur schleppend voran. Manana kann ein Lied davon singen, schon einige ihrer Schützlinge haben mit 15 geheiratet und die Schule abgebrochen, als sie schwanger wurden, und noch nicht einmal die eigene Tochter kann sie davon überzeugen, dass ein Baby noch Zeit hat. Und was für ein Geschrei macht ihre Sippschaft erst, als Manana ihren Auszug ankündigt! Da meint man, es würde die Welt untergehen. Trotz solcher Zustände verströmt dieser leise Film Optimismus, indem er zeigt, wie sich Dinge dank Kraft, Mut und Beharrlichkeit ändern.
Foto: © Verleih
Info:
Georgien/ Deutschland /Frankreich 2016/17
R: Nana Ekvtimishvili, Simon Groß
D: Ia Shugliashvili, Merab Ninidze, Berta Khaphava, Giorgi Khurtsilava u.a.
120 Min. Start: 13.7.
Verleih: Zorro
Foto: © Verleih
Info:
Georgien/ Deutschland /Frankreich 2016/17
R: Nana Ekvtimishvili, Simon Groß
D: Ia Shugliashvili, Merab Ninidze, Berta Khaphava, Giorgi Khurtsilava u.a.
120 Min. Start: 13.7.
Verleih: Zorro