f TurmSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 10. August 2017, Teil 10

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Seit dem Feuertod seines Vaters träumt der 12jährige Jake Chambers (Tom Taylor) aus New York von einem hohen Turm und einem schwarzen Mann, der versucht, mit Hilfe von Kindern zu den Turm zu zerstören, und manchmal auch von einem geheimnisvollen Revolvermann. Er zeichnet alle seine Träume und hängt die Bilder in seinem Zimmer auf.

Allerdings glauben ihm seine Mutter und sein Stiefvater die Träume nicht und schicken ihn zum Psychiater.

Als er dann in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen werden soll, verschwindet er durchs Fenster, da er gerade auch die Adresse eines seltsamen alten verfallenen Hauses aus seinen Träumen erfahren hat. Dort findet er ein Portal und landet in einer anderen wüstenartigen Welt.

Er trifft dort recht bald auf den Revolvermann seiner Träume, der heißt Roland Deschain (Idris Elba). Jake erfährt, dass das Parallel-Universum zur Erde "Mid-Welt" heißt und dass Roland der letzte der ehemals vielen Revolvermänner ist, nachdem sein Vater Steven Deschain (Dennis Haysbert) von dem Mann in Schwarz, dem Zauberer Walter O'Dim (Matthew McConaughey), getötet wurde. Roland selbst ist immun gegen Walters Zauberkräfte.

Der Revolvermann will sich an O'Dim rächen und ist nicht gerade begeistert, den Jungen mitnehmen zu müssen. Deschain merkt aber recht schnell, dass Walter und seine Leute nach Jake suchen, da der Junge sehr starke Psi-Kräfte besitzt. Walter braucht Kinder mit diesen Kräften, um den Dunklen Turm zum Einsturz zu bringen. Der Dunkle Turm hält das Universum und die verschienen Welten zusammen und verhindert, dass "Monster" von außen eindringen können.

Während Roland versucht mit Hilfe von Jake, den Turm zu schützen und sich gleichzeitig an Walter rächen will, setzt Walter seine Helfer auf die Spur des Jungen, die wieder nach New York führt. So wird es zu einem Endkampf zwischen dem Revolvermann und dem Zauberer kommen....


Der Dunkle Turm (engl. The Dark Tower) ist eine achtbändige Fantasy-Buchreihe des US-amerikanischen Schriftstellers Stephen King, die zwischen 1982 und 2012 veröffentlicht wurde und die seit Jahren eigentlich als unverfilmbar galt.

Der Film beginnt jetzt auch nicht mit dem ersten Band "Schwarz", sondern entwickelt eine eigene Story, die auf dem 5. Band der Reihe "Der Turm" fußt. Regisseur ist der Däne Nikolaj Arcel, der auch zusammen mit Akiva Goldsman, Anders Thomas Jensen und Jeff Pinkner das Drehbuch verfasst hat.

Als Hauptdarsteller konnten Idris Elba als Roland Deschain und Matthew McConaughey als Walter O'Dim gewonnen werden. Die zentrale Rolle als Jake Chambers. aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, übernahm der 15jährige Tom Taylor, für den es die erste Hauptrolle in einem Kinofilm ist. Wichtige Nebenrollen wurden z.B. von Jackie Earle Haley als Walters Helfer, der Vampir Sayre, Claudia Kim als Seherin Arra Champignon, Abbey Lee als Walters rechte Hand Tirana, Katheryn Winnick als Jakes Mutter Laurie oder von Dennis Haysbert als Rolands Vater übernommen.

Tom Taylor spielt Jake glaubwürdig und engagiert, er hat allerdings keine Chance gegen die beiden erwachsenen Hauptdarsteller. Idris Elba gilt bei den Fans der Bücher ganz sicher nicht als erste Wahl (Elba ist im Gegensatz zur Buchfigur schwarz), er ist allerdings ein hervorragender Schauspieler, der sowohl die Besessenheit Rolands als auch seine Frustration durchscheinen lässt. Er wirkt aber auch als Revolverheld absolut glaubwürdig und er darf auch einige auflockernde Momente beisteuern, wenn er in New York wie ein "Fisch auf dem Trockenen" wirkt. Matthew McConaughey spielt Walter stoisch aber diabolisch. Man merkt dem Schauspieler aber in jeder Szene an, dass ihm die Rolle des machtbesessenen und grausamen Zauberers großen Spaß macht. Dies zeigt sich auch, wenn er so einfach im Vorbeigehen Hass und Ärger herbeizaubert.

Das Problem von "Der Dunkle Turm" beruht vor allen darauf, dass die Fans der Bücher zwar einige Anspielungen im Film wiederfinden, sie aber vermutlich die von ihnen geliebte epische Fantasy-Welt nur bruchstückhaft wiedererkennen. Neulingen, die die Bücher nicht gelesen haben, ist der Film aber auch ohne dieses Hintergrundwissen verständlich und so sind die Handlungen der Akteure auch nachvollziehbar.

Dies ist ganz sicher ein großes Plus des Films, denn der Zuschauer muss sich nicht erst durch Stephen Kings verschachtelte Welt arbeiten, bevor er ins Kino gehen kann. Der Film beschränkt sich in seinen nur 95 Minuten auf das Wesentliche: auf tolle Action, eine flotte geradlinige Handlung und gute Zeichnung der handelnden Hauptpersonen; er verzichtet auf Subplots, ausgiebige Einführungen und große Geheimnistuerei.

Dadurch ist "Der Dunkle Turm" auf das Wesentlich beschränkt, in sich abgeschlossen und damit auch für den mit dem ganzen Hintergrund nicht vertrauten Zuschauer verständlich. Auch wenn es noch weitere Fortsetzungen (auch als Serien im Fernsehen) geben sollte, macht das den Film - nicht zuletzt auch durch seine tollen Schauspielerleistungen - für den normalen Kinobesucher sehenswert, denn der Film will einfach nur eine spannende Geschichte erzählen.

Foto: Roland Deschain (Idris Elba) und Jake Chambers (Tom Taylor) © Sony Pictures Germany

Info:
Der Dunkle Turm (USA 2017)
Originaltitel: The Dark Tower
Genre: Science Fiction, Fantasy, Action
Filmlänge: 95 Min.
Regie: Nikolaj Arcel
Drehbuch: Nikolaj Arcel, Akiva Goldsman, Anders Thomas Jensen, Jeff Pinkner nach den Büchern von Stephen King
Darsteller: Idris Elba, Matthew McConaughey, Tom Taylor u.a.
Verleih: Sony Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 10.08.2017