f meatutopiaSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. September 2017, Teil 10

Kirsten Liese

Berlin (Weltexpresso) - Einige wenige schreckliche Bilder von eingepferchten, leidenden Kreaturen in Tötungsfabriken und Lkws sind in einem für die fleischlose Nahrung plädierenden Film unverzichtbar. Doch geben viele Entwicklungen hinsichtlich unseres Essverhaltens Anlass, einen positiven Blick in die nahe Zukunft zu richten.

Marc Pierschel zeigt den mit einem fundamentalen Bewusstseinswandel einhergehenden rasanten Boom an Veggie-Produkten. So wie immer mehr Menschen großen Wert auf Bioprodukte und eine artgerechte Tierhaltung legen, führen heute sogar Metzger vegetarische Würstchen in ihrem Sortiment.

In der profund recherchierten, faktenreichen Dokumentation kommen auch Künstler, Wissenschaftler und Aktivisten zu Wort, die ihre Visionen von einer zukünftigen besseren Koexistenz von Mensch und Tier vorstellen. Schon heute gibt es Lebenshöfe, auf denen vom Schlachthof gerettete Kühe und Schweine unbeschwert leben dürfen, ohne einen Nutzen zu erfüllen. Am weitesten in ihrem Plädoyer gehen zwei kanadische Autoren, die das keineswegs utopische Modell einer Staatsbürgerschaft für Haustiere vorstellen.

Pierschel hat sogar noch eine Sensation im Köcher, die dazu führen könnte, dass sich in absehbarer Zeit ganze Bevölkerungen rein pflanzlich ernähren: In Maastricht arbeiten Biotechnologen erfolgreich daran, kultiviertes Fleisch herzustellen, also Produkte, die sich von richtigen Würstchen und Schnitzeln geschmacklich nicht unterscheiden, aber im Labor entstehen. Wie er das zaubert- einfach irre!

Fazit: Aufschlussreiche, bewegende Vision von einer Welt ohne Fleischkonsum.

Foto: © utopia.de