zoo Marabu Foto Winfried Faust September 2015 8Ein besonderes Ereignis im Frankfurter Zoo am 23. und 24. September

Eric Fischling

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 23. und 24. September finden jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr die Zootage im Zoo Frankfurt statt. Für Bundesbürger ist der Frankfurter Zoo bekannt geworden, seitdem Bernhard Grzimek in den 60er und 70er Jahren im Fernsehen mit seinen Tieren eine ganze Nation bezauberte. Dieser tatkräftige Mann - er war urspünglich Tierarzt, wurde zum Verhaltensforscher - hatte nach 1945 den Frankfurter Zoo aus dem Elend herausgeführt und es vermocht, der deutschen Gesellschaft klar zu machen, daß Tiere als zu pflegendes Gut angesehen werden müssen.

Daß er dabei mit Mitteln arbeitete, nämlich wie man das Herz und das Gewissen von Menschen über das Fernsehen erreicht, ist bis heute beispiellos, weil er dies zu einer Zeit tat, wo Marketinggesichtspunkte noch keine Rolle spielten. Er beherrschte diese intuitiv. Und nicht nur das, er lernte, wie man Filme macht, er schrieb Bücher, er konnte alles und alles diente dem Tier und dem Tierschutz.

Der Frankfurter Zoo ist Grzimek bis heute verpflichtet und arbeitet in seinem Sinne weiter. Dazu gehörte immer die Einbindung der Frankfurter Bevölkerung. In diesem Sinn kann man auch die Zootage von heute verstehen.

zoo Alpaka Schurr W FaustBei dieser von den Tierpflegerinnen und Tierpflegern vorbereiteten Veranstaltung findet sich Gelegenheit, mehr über die Arbeit in einem Zoo zu erfahren. Die verschiedenen Abteilungen haben ein umfangreiches Programm rund um ihren Arbeitsalltag und ihre Tiere zusammengestellt.

Bei kommentierten Fütterungen, Tierpfleger-Gesprächen, Führungen und Aktionen erfahren Besucherinnen und Besucher, wie ein Zoo funktioniert und worauf es ankommt, damit sich die tierischen Bewohner wohl fühlen. Freunde und Partner des Zoos, wie die Naturschutzbotschafter, der NABU, das Senckenberg Museum und viele mehr laden an ihren Ständen zum Entdecken und Mitmachen ein.

„Jeden Tag begeistert unser Zoo Besucher aller Altersgruppen für die faszinierende Welt der Tiere. Welch enorme Leistungen dieses Erlebnis möglich machen, wie viel Arbeit und Leidenschaft dahinter stecken, bleibt den meisten verborgen“, bemerkt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Die Zootage ermöglichen einen äußerst spannenden Blick in den Alltag einer der beliebtesten Freizeiteinrichtungen Frankfurts. Ob Tierpfleger, Tierärztinnen, Verwaltungs- oder wissenschaftliche Mitarbeiter, Handwerker und Gärtner – sie alle erfüllen eine wichtige Vermittlerfunktion zwischen Mensch und Tier und schaffen so die Voraussetzung für einen gelungenen Zoobesuch“.

Insgesamt hat der Zoo 158 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 78 Tierpflegerinnen und Tierpfleger kümmern sich um mehr als 4.500 Tiere aus ca. 500 Arten. Sie sorgen dafür, dass es den Tieren gut geht und ermöglichen damit eine erfolgreiche Zucht im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen.

„Die Arbeit in einem Zoo ist eine wunderbare Aufgabe, aber auch viel harte Arbeit. Die Gehege und Häuser müssen sauber gehalten werden und viele Tiere haben einen anspruchsvollen Speiseplan. So ist allein die Futterbeschaffung eine logistische Herausforderung. Jährlich werden über 65 Tonnen Äpfel, 36 Tonnen Karotten, 16 Tonnen Fisch und etwa 20 Tonnen Fleisch verfüttert“, erläutert Zoodirektor Manfred Niekisch.

Die Zootage locken jedes Jahr mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher in den Zoo. „Und gerade Feste wie die Zootage sind integrierend und generationenübergreifend, denn das vielfältige Programm hält für jeden Geschmack etwas bereit“, sagt Hartwig. „Wir hoffen, dass wir auch in diesem Jahr wieder viele Menschen in Frankfurt und Umgebung erreichen, um Tiere zu erleben und sich über den Naturschutz zu informieren“, betont Niekisch.

Foto: © zoo-frankfurt