f Kingsman2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 21. September 2017, Teil 3

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Nachdem die Kingsman, eine private und streng geheime, regierungsunabhängige und extrem reiche Organisation, den Angriff von Richmond Valentine (Samuel L. Jackson) abwehren konnten, sind nur noch der Techniker Merlin (Mark Strong), Roxy alias Lancelot (Sophie Cookson), Gary "Eggsy" Unwin alias Galahad (Taron Egerton) und ihr neuer Chef Arthur (Michael Gambon) übrig.

Als Eggsy von seinem alten Bekannten und durchgefallenen Kingsman-Kandidaten Charlie Hesketh (Edward Holcroft) angegriffen wird, merken Merlin und er, dass es wohl eine neue Aufgabe für die übriggebliebenen Kingsman gibt.

Als allerdings kurz darauf nicht nur ihr Computer gehackt und ihr Hauptquartier und die Wohnungen aller Kingsman zerstört werden, überleben nur noch Merlin, weil er als Techniker nicht im Telefon-Buch der Organisation steht und Eggsy, weil er gerade von seiner Freundin Prinzessin Tilde (Hanna Alström) in Schweden deren königlichen Eltern vorgestellt wurde.

Merlin muss deshalb einen noch nie genutzten Code anwenden. Es zeigt sich, dass es neben den Kingsman eine ähnliche Organisation in Kentucky gibt: die von Agent Champ (Jeff Bridges) geleiteten Organisation der Statesman. Sie haben als Hauptquartier nicht einen teuren Herren-Ausstatter-Laden sondern residieren in einer Whiskey-Destillerie (mit e im Gegensatz zum britischen Whisky).

Zur gleichen Zeit zeigt sich, dass die skrupellose Poppy (Julianne Moore), die ihr Geld durch das Herstellen und Verteilen von Drogen verdient, die Legalisierung ihrer Drogen erreichen will und ihnen deshalb einen Giftstoff beigemengt hat, zu dem nur sie das Heilmittel besitzt. In ihrem Hauptquartier im südamerikanischen Urwald hält sie auch Elton John (er spielt sich selbst) unter Drogen gefangen.

Die beiden britischen Spione und ihre amerikanischen Kollegen, Technikerin Ginger (Halle Berry), Agent Tequila (Channing Tatum) und Agent Whiskey (Pedro Pascal), müssen deshalb versuchen, wieder einmal die Welt zu retten. Schnell zeigt sich, dass Eggsy auch einen sehr persönlichen Grund hat, Poppy das Handwerk zu legen. Zum Glück bekommen sie Hilfe von jemandem mit dem die beiden Kingsman schon gar nicht mehr gerechnet haben: mit Eggsys altem Mentor Harry Hard (Colin Firth), der mit Hilfe der Statesman Valentines Angriff überlebt hat. Allerdings hat er durch den Kopfschuss sein Gedächtnis verloren, muss auf den neusten Stand gebracht werden und ist immer wieder mal nicht voll einsatzbereit.

Und während der ganzen Zeit spielt der amerikanische Präsident (Bruce Greenwood) sein eigenes Spiel...

"Kingsman: The Golden Circle" ist die Fortsetzung des sehr erfolgreichen Films "Kingsman - The Secret Service" von 2014. Zum neuen Film haben wieder Jane Goldman und Matthew Vaughn das Drehbuch geschrieben und Vaughn hat auch wieder Regie geführt.

Er schließt eigentlich direkt den ersten Film an und steigt auch gleich mit einer längeren Actionsequenz ein. Es ist deshalb sehr hilfreich, wenn man den Film von 2014 gesehen hat, da vieles einfach als bekannt vorausgesetzt wird. Ein paar Szenen werden allerdings aus dem ersten Film zur besseren Verständigung wiederholt.

Wie schon beim ersten Film ist mit "Kingsman: The Golden Circle" wieder ein manchmal brutaler aber wunderbar komödiantischer Agentenfilm entstanden. Auch die Filmreferenzen, Zitate und Anspielungen (und nicht nur zu James Bond) sind wieder passend eingearbeitet worden und liefern zusammen mit der Selbstironie einen absolut sehenswerten Spionage-Film.

Auch die Verfolgungs- und Prügelsequenzen sind hervorragend choreographiert. Die dazu verwendete Musik untermalt dies hervorragend.

Es macht Spaß Mark Strong als Waffen- und Flugzeugtechniker Merlin, Taron Egerton als inzwischen perfekten englischen Gentleman, der sich aber ohne mit der Wimper zu zucken, in eine Tötungsmaschine verwandeln kann und auch Colin Firth als Harry Hart, der noch nicht wieder auf der Höhe seiner alten Leistungen ist, wieder zu sehen.

Die neuen Mitarbeiter der amerikanischen Organisation werden natürlich viel lockerer dargestellt. Ihre Namen sind auch passend zum Hauptquartier von alkoholischen Getränken abgeleitet. Leider haben Jeff Bridges und Channing Tatum nur kurze aber glänzende Auftritte. Halle Berry hat bei den Statesman eine ähnliche Funktion wie Merlin bei den Kingsman. Sie spielt ihre Rolle als Ginger kompetent aber etwas schusselig und träumt davon mal ein "richtiger" Agent zu werden. Pedro Pascal ist als Agent Whiskey der "typische" Amerikaner vom Lande, der auch ganz hervorragend mit seiner Lieblingswaffe einem Lasso umgehen kann.

Julianne Moore hat sichtlich Spaß an ihrer Rolle als Filmbösewicht Poppy (auch hier ist der Name Programm). Sie schreckt vor keiner Bosheit zurück und sie hat auch einige Szenen, die den Zuschauer sicher schlucken lassen und ein Ekelgefühl hervorrufen können. Da nimmt sich der Regisseur nichts übel.

Elton John spielt sich selbst als Poppys Gefangener, der sich dann doch als sehr hilfreich erweist, mit trockenem Humor und Referenzen auf seine lange Karriere. Natürlich darf er im Film auch singen. Neben Michael Gambon als neuer Arthur spielen auch das bekannte britische Model Poppy Delevigne als Charlies Freundin Clara, Emily Watson als Chief of Staff des amerikanischen Präsidenten und wie im ersten Film Tobi Bakare als Eggsys Freund Jamal kleinere Rollen.

Wie auch schon bei "Kingsman - The Secret Service" ist der Höhepunkt eine Schlägerei von Eggsy und Harry in Poppys Zentrale, die auch wieder notengenau inszeniert wurde. Aber auch sonst ist die Musik von Henry Jackman und Matthew Margeson hervorragend eingesetzt.

Insgesamt ist "Kingsman: The Golden Circle" ein rasanter und witziger Action- und Spionagefilm, stilsicher mit hochkarätigem Cast verfilmt, der wie schon sein Vorgänger mächtig Spaß macht und nicht nur für Fans von Actionfilmen absolut sehenswert ist.

Foto: Taron Egerton als Gary "Eggsy" Unwin © 20th Century Fox Germany

Info:
Kingsman: The Golden Circle (USA, Großbritannien 2017)
Originaltitel: Kingsman: The Golden Circle
Genre: Action, Thriller, Komödie
Filmlänge: 135 Min.
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jane Goldman, Matthew Vaughn
Darsteller: Taron Egerton, Mark Strong, Julianne Moore, Halle Berry, Colin Firth, Pedro Pascal, Channing Tatum, Jeff Bridges u.a.
Verleih: 20th Century Fox Germany
FSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 21.09.2017