LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans 1. bis 7. Oktober 2017, Teil 1
Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Zwar ändern sich die Führungspersonen in Museum und auch Leitung von LUCAS, aber der Ablauf und der Gehalt dieses ältesten Kinderfilmfestivals in Deutschland, die bleiben bestehen. Dazu gehören als wichtigeste Teile die Kinderjury und die der Jugendlichen.
Deshalb war es auch angebracht, daß diese sich in kleiner Runde vorstellten und über ihre Absichten sprachen. Aber dazu mußten sie und die auf der Pressekonferenz Anwesenden - was sehr viele waren - länger warten. Denn die Wichtigkeit, die diesem Festival zukommt, konnte man auch daran sehen, daß angefangen mit dem Frankfurter OB Peter Feldmann, über Nikolaus Hensel, der dem Vorstand des Deutschen Filminsituts angehört, Julia Fleißig als Festivalleiterin, zudem Patrick Schaaf für HessenFilm und Medien alle gekommen waren und nicht zuletzt auch Thomas Ebert, der als Erster Stadtrat der vor den Toren Frankfurts liegenden Stadt Eschborn - ist sie es noch, auf jeden Fall war sie es einmal: das reichste deutsche Städtchen - einen dicken Scheck mitgebracht hatte.
Das muß man denen, die Frankfurter Verhältnisse nicht kennen, kurz erläutern. Die Stadt Frankfurt ist für ihr kulturelles Angebot weit bekannt, neben den zahlreichen Museen gibt es eine hervorragende Oper, Alte Oper und Theater, deren Sitze alle von der Stadt Frankfurt subventioniert werden, die zahlreich von Bewohnern des Vordertaunus besetzt werden. Dagegen ist schon vor Jahren ein Protest der Frankfurter stärker geworden, dem Eschborn mit seinen Zuschüssen - immer wieder einmal - besänftigend entgegentrat. Auf jeden Fall hat es das Deutsche Filmmuseum finanziell durchaus nötig, unterstützt zu werden, denn es ist, obwohl die Fortsetzung des Kommunalen Kinos, kein städtisches Museum, wird aber stark von der Stadt Frankfurt unterstützt.
Das waren notwendige Vorworte, damit man versteht, weshalb erst längere Worte dem Vorstellen des Programms vorangingen.
Der 40. LUCAS
Vom 1. bis 7. Oktober lädt LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans seine Gäste zum 40. Mal an fünf Spielorte nach Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden. Mehr als 70 Filme aus 35 Ländern sind in der Festivalwoche zu sehen.
„40 Ausgaben von LUCAS, das sind mehr als vier Jahrzehnte gelebte Kinder- und Jugendfilmkultur mitten in Frankfurt“, betonte der Schirmherr des traditionsreichen Festivals, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. LUCAS sei dabei auch immer ein „Ort der Begegnung und der Beteiligung: Es ist großartig, dass Kindern und Jugendlichen Kino nicht nur als Besucher erleben, sondern Filmschaffende, Regisseure und Schauspieler persönlich treffen sowie am Programm und in der Jury mitwirken können. So wird Kino zum Lernort.“
Filmprogramm
Das Spektrum der Filme reicht von Spielfilmen über Animationsfilme bis zu Kurz-, und Dokumentarfilmen. Sie nehmen die Besucher/innen mit auf eine filmische Weltreise quer durch eine Vielfalt anderer Kulturen. Die Kinder und Jugendlichen erleben im Kino den Alltag von Gleichaltrigen in weit entfernten Ländern, begleiten junge Protagonist/innen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden und erkennen dabei eigene Erfahrungen und Gefühle wieder. „Ich lade unsere Festivalbesucher/innen dazu ein, einzigartige Kinoerlebnisse mit uns zu teilen – denn bei uns sind internationale Filmproduktionen zu sehen, von denen manche unter Umständen nie in den deutschen Verleih kommen“, sagt die Festivalleiterin Julia Fleißig. „Auch deshalb ist LUCAS etwas ganz Besonderes.“
Vier Kurzfilmprogramme und 16 Langfilme konkurrieren in den Filmwettbewerben der Alterssektionen 8+ und 13+ um die LUCAS-Preise. Vier Deutschlandpremieren sind in den Langfilmwettbewerben zu sehen: darunter die Schweizer Produktion DAS MÄDCHEN VOM ÄNZILOCH (CH 2016, R: Alice Schmid) am Donnerstag, 5. Oktober, in Wiesbaden und am Freitag, 6. Oktober, im CineStar Metropolis in Frankfurt. Der Film begleitet die zwölfjährige Laura, die auf einem abgelegenen Bauernhof lebt, einen Sommer lang und gibt Einblick in die Gedankenwelt des jungen Mädchens am Beginn der Pubertät. Als Laura der Legende um den Spuk in einer nahegelegenen Felsschlucht auf den Grund geht, wird es richtig spannend.
Im Kino des Deutschen Filmmuseums ist am Mittwoch und Donnerstag, 4. und 5. Oktober, SWALLOWS AND AMAZONS (Schwalben und Amazonen, GB 2016) zu sehen, Philippa Lowthorpes charmanter, klassischer Abenteuerfilm vor der pittoresken Kulisse des Lake District. An denselben Tagen läuft dort auch der iranische Spielfilm GAMICHI (Steuermann, IR 2016, R: Majid Esmaeili). GAMICHI erzählt von dem iranischen Teenager Hassan, der nach dem Verschwinden seines Vaters und dem Tod seiner Mutter mit seinem Freund Naji den Fischerkahn des Vaters auf Vordermann bringt.
Ebenfalls am Mittwoch und Donnerstag, 4. und 5. Oktober, stellt LUCAS die philippinische Produktion WAN-TU-TRI (1-2-3) (1-2-3, PH 2016, R: Carlo Obispo) im CineStar Metropolis in Frankfurt vor. In WAN-TU-TRI zieht die talentierte Lulu in die philippinische Hauptstadt, um Sängerin zu werden und tappt in eine Falle. Lulus Bruder ist entschlossen, seine Schwester nach Hause zu bringen und gerät in eine Spirale aus Gewalt und Prostitution. Alice Schmid, Carlo Obispo und Majid Esmaeili sowie Javad Jafargholizad, Produzent von GAMICHI, stehen ihrem jungen Publikum in Film- und Leinwandgesprächen Rede und Antwort.
Fortsetzung folgt
Foto: © DIF
Info:
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de
Ausstellungen
In drei Stunden zum eigenen Film:
Abgedreht! Die Filmfabrik von Michel Gondry
14. September 2017 bis 28. Januar 2018
abgedreht.deutsches-filmmuseum.de
Foyer-Ausstellung:
Freddy Langer: Schlafbrillen
7. Juni bis 30. Juli 2017
Verlängert bis 24. September 2017
Filmfestival:
40. LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans
1. bis 7. Oktober 2017