Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 8. November 2012, Teil 2

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Amerikanische Agententhriller haben immer Konjunktur, sei es zu Zeiten von Präsidentenwahlen oder dazwischen. Wie auch die historisch und filmisch hervorragende Lincoln-Verschwörung die Vergangenheit braucht, um über heutige Politstrukturen in den USA zu sprechen, so wird auch die CIA nicht in der Gegenwart, sondern lieber der Vergangenheit zum Thema.

 

ARGO

 

Regisseur und Hauptdarsteller Ben Affleck hat die USA mit dieser Geschichte einmal gut aussehen lassen, denn diesmal steht die CIA auf der richtigen Seite, als es während Iran-Geiselkrise 1980 um die Rettung von sechs Diplomaten geht. Ein trotz oder wegen des Themas vergnüglicher Thriller, der auf der Wirklichkeit basiert, die in Geheimakten festgehalten wurden, was 42 Jahre später auch öffentlich werden darf.

 

Zudem ist es ein Film im Film, denn das hätte sich ein Drehbuchautor als zu unwahrscheinlich nicht einfallen lassen, daß sechs amerikanische Geheimdienstler als Produktionsteams eines fiktiven Science-Fiction-Projekts aus dem Iran geschmuggelt werden. Aber genauso ist es und diese Tat fädelte ein CIA-Agent, den Affleck in verändernder Maske selbst spielt, grandios ein. Bekannt war bis dahin nur, daß in der USA-Iran Krise 1979/1980 bei der Erstürmung der Botschaft sechs Gefangenen die Flucht gelungen war, allerdings nur in die kanadische Botschaft.

 

Seit der politisch unsinnigen und völkerrechtlich verhängnisvollen CIA-Aktion im Jahr 1953 zum Sturz des demokratisch gewählten iranischen Präsidenten Mossadegh, waren – und sind – die Beziehungen beider Länder vergiftet. Wie also die Amis aus der kanadischen Botschaft herausbekommen? Wenn dem Agenten daraufhin Hollywood einfällt und er erst alle möglichen zu seinem Plan überreden muß, gibt sehr viele echt komischen Situationen, die dem Film,d er ja doch eigentlich ein ernstes Thema hat, die Lacher bringt. Ein Lachen, das einem nicht im Halse stecken bleibt.

 

Der Plan geht davon aus, daß man auf der ganzen Welt amerikanische Filmleute für besonders verrückt und nicht ängstlich hält, denn nur so kann man die sechs auf ihre Rollen vorbereiten. Man braucht den Maskenbildner, vor allem braucht man einen Produzenten für den Film, ein Drehbuch, Visitenkarten der Crew, denn alles muß erst einmal nach außen so wie immer ausschauen. Nur das letzte Drittel des Films spielt dann in Teheran, wo der CIA-Agent seinen Landsmännern ihre Rollen erklärt und die Flucht – nach dramaturgisch eingesetzten Widrigkeiten am Flughafen, wo alles zu platzen droht – dann doch gelingt.

 

Das ist so ein Film, wo man einverstanden ist mit dem unrealistischem Ablauf, weil die Richtigen gewinnen und es zudem wahr war.

 

 

HARODIM – NICHTS ALS DIE WAHRHEIT?

 

Peter Fonda in einem CIA-Spektakel. Dabei geht es noch um viel mehr. Um Weltverschwörung mitten in den USA, wo einer allein gegen den internationalen Terrorismus kämpft und die Verursacher des 11. September aufspürt.

 

 

FRAKTUS

 

Fiktive Dokumentation über eine wirkliche Popgruppe.

 

 

POSSESSION – DAS DUNKLE IN DIR

 

Exorzismusgeschichte, die der dänische Regisseur in den USA mit allen Klischees bedient. Für Liebhaber.

 

 

DAS SCHWERGEWICHT

 

Hier versucht ein Lehrer durch ungewöhnliche Methoden Geld für Schüler aufzutreiben, leider verschenkt der Film die Geschichte.

 

 

WAS MACHEN FRAUEN MORGENS UM HALB VIER

 

Ein Film über Bäckerinnen.

 

 

SÜSSES GIFT – HILFE ALS GESCHÄFT

 

Eine Dokumentation, die sehr nachdenklich macht, was Entwicklungshilfe wirklich anrichtet, die ja erst einmal gut gemeint ist. Oder besser „anrichten kann“. Dieser Film entwickelt am Beispiel von Mali, Kenia und Tansania, daß diese Hilfe nicht nur nichts gebracht hat, sondern sogar negativ gewirkt hat. Entwicklungshilfe beschäftigt in den Geberländern viele gut bezahlte Arbeitskräfte und läßt die Banken verdienen, ist eine herbe Erkenntnis.

 

 

ERICH MENDELSOHN: VISIONEN...

 

Das ist auch so einer, den die Deutschen gut hätten gebrauchen können und den die Nazis vertrieben haben und man ist in jeder Filmsequenz froh, daß sich Erich Mendelsohn zu einem weltberühmten und einflußreichen Architekten im Exil hat entwickeln können. Der Film basiert auf den Briefen mit seiner Frau und Memoiren.

 

 

MORE THAN HONEY

 

Erschreckender Film über die Gründe des Bienensterbens und seine Konsequenzen