f American AssassinSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 12. Oktober 2017, Teil 4

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Mitch Rapp (Dylan O'Brian) macht mit seiner Verlobten Katrina (Charlotte Vega) Urlaub auf Ibiza. Da richten arabische Terroristen ein Blutbad am Strand an, bei dem auch Katrina stirbt und Mitch verletzt wird.

18 Monate später begibt sich Mitch auf einen Rachefeldzug gegen die Terroristen von Ibiza. Durch seine Internetkontakte zu arabischen Terrororganisationen wird CIA-Deputy Director Irene Kennedy (Sanaa Lathan) auf ihn aufmerksam und lässt ihn überwachen. Sie will ihn für die streng geheime Anti-Terror-Einheit Orion des CIA anwerben und bringt ihn mit dem Kriegs-Veteranen und Leiter der Einheit Stan Hurley (Michael Keaton) zusammen. Der hält nicht viel von Mitch, da er zu emotional sei. Allerdings muss er auf Kennedys Anweisung Mitch in seine Einheit aufnehmen und ihn zu einer perfekten Kampfmaschine ausbilden.

Dann wird bekannt, dass aus einer russischen Atomanlage 15 kg waffenfähiges Plutonium gestohlen wurde. Man vermutet, dass es an den Iran verkauft werden soll, auch wenn die Mitglieder der iranischen Regierung das verneinen. Einige Mitarbeiter aus Hurleys Team, zu denen auch Mitch gehört, sollen in Europa die Hintermänner aufspüren, verstärkt wird die Gruppe durch die ortskundige Annika (Shiva Negar). Es stellt sich heraus, dass der Drahtzieher hinter den Aktionen ein Mann namens Ghost ist, der früher selbst zu Orion gehörte und von Hurley ausgebildet wurde.

Der Weg des Plutoniums führt über Istanbul bis nach Rom, wo Rapp, Hurley und Annika endlich auf Ghost treffen und verhindern müssen, dass das Plutonium als Atomwaffe genutzt wird. Letztendlich liegt es an Mitch, eine Katastrophe abzuwenden...

"American Assassin" geht auf die Roman-Reihe von Vince Flynn über den Helden der Serie - den Anti-Terror Agenten Mitch Rapp - zurück, die weltweit über 25 Millionen Mal verkauft wurden. Flynn selbst ist 2013 gestorben, seither wird die Reihe von Kyle Mills fortgesetzt. Bis heute sind mindestens 12 Bücher erschienen.

Der rasante Actionthriller von Regisseur Michael Cuesta soll dann auch der Auftakt einer neuen Spionage-Franchise werden, die wohl als Nachfolger der Jason Borne Filme gedacht ist. Deshalb wird im ersten Film auch erzählt, warum und wie Rapp zum Agenten wurde. Dabei wurde mit Dylan O'Brian ganz bewusst ein junger Hauptdarsteller ausgewählt, damit man eine Chance hat, noch mehrere Filme zu drehen, ohne dass der zentrale Charakter zu alt wird.

Die beiden Hauptdarsteller Michael Keaton und Dylan O’Brien sind in der Lage ihre Rollen als Stan Hurley und Mitch Rapp auszufüllen, auch Taylor Kitsch kann als Bösewicht des Films überzeugen.

Leider gilt das nicht unbedingt auf der erzählerischen Ebene. Vom Drehbuch her hat der Film doch einige Schwächen, die es fraglich erscheinen lassen, ob es nach "American Assassin" noch weitere Filme über Mitch Rapp geben wird. Die ganze Story ist vorhersehbar und bringt kaum neue und innovative Ideen. Allerdings sind die Actionsequenzen gut und auch spannend gefilmt.

Die Botschaft des Film ist wieder mal typisch amerikanisch, da gibt es den guten aber eigensinnig handelnden US-Agenten, der natürlich im Regierungsauftrag alle Bösen umlegt und auf der Gegenseite die Bösen, zum Einen der Abtrünnige CIA-Agent und zum Anderen den iranischen Verteidigungsminister und den Militärchef, die versuchen eigenmächtig gegen den Atomsperrvertrag vorzugehen. Deshalb passt diese Message gerade zum augenblicklichen amerikanischen politischen Klima. Dabei lässt der Regisseur kaum ein Klischee aus.

Natürlich werden die Auswirkungen einer Atombombenexplosion unter Wasser in den Film sträflich vereinfacht. Vermutlich wäre die Druckwelle deutlich höher als gezeigt und vor allen Dingen wird die radioaktive Strahlung durch die Meeresströmung schnell verteilt, so dass die radioaktiven Rückstände sich nicht nur übers Mittelmeer sondern weltweit ausbreiten würden.

Wenn man aber "American Assassin" als reinen Thriller betrachtet und dabei auch sein Gehirn ausschaltet, bietet er neben den schauspielerischen Leistungen auch gelungene Action-Unterhaltung. Ob man sich den Film, der übrigens keine Jugendfreigabe hat, unbedingt im Kino ansehen muss, ist Geschmackssache.

Foto: Stan Hurley (Michael Keaton) geht beim Training nicht gerade zimperlich mit Mitch Rapp (Dylan O'Brien) um. © Studiocanal GmbH

Info:
American Assassin (USA 2017)
Originaltitel: American Assassin
Genre: Action, Thriller
Filmlänge: 112 Min.
Regie: Michael Cuesta
Drehbuch: Stephen Schiff, Michael Finch, Edward Zwick, Marshall Herskovitz
Darsteller: Dylan O'Brien, Michael Keaton, Taylor Kitsch, Sanaa Lathan, Shiva Negar, David Suchet u.a.
Verleih: Studiocanal GmbH
FSK: ab 18 Jahren
Kinostart: 12.10.2017