Jüdische Kulturwochen: 15. Oktober bis 5. November 2017 im Deutschen Filmmuseum Frankfurt
Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Jüdischen Kulturwochen -über deren Eröffnung Weltexpresso gestern berichtete - laden dazu ein, Einblicke in jüdische Religion, Traditionen und Lebensweisen zu gewinnen. Ziel der Kulturwochen ist vor allem, heutiges jüdisches Leben mit einem facettenreichen Programm in die Stadtgesellschaft zu tragen. Im Kino des Deutschen Filmmuseums sind im Oktober zwei aktuelle Dokumentarfilme zu sehen, die sich mit jüdischer Geschichte in Hollywood und Hanau auseinandersetzen.
Mittwoch, 18. Oktober, 20:15 Uhr
MORITZ DANIEL OPPENHEIM. The first Jewish Painter
Deutschland 2017. R: Isabel Gathof.
Dokumentarfilm. 98 Min., DCP. dt., engl., franz., jidd. OmU
Moritz Daniel Oppenheim gilt als erster jüdischer Maler, der Weltruhm erlangte. Mit seinen "Bildern aus dem altjüdischen Familienleben" schuf er Gegenwelten zu den antisemitischen Stereotypen des 19. Jahrhunderts. Parallel zu Begegnungen mit Nachfahren des Künstlers sowie der Portraitierten zeigt der Film den Entstehungsprozess des Hanauer Oppenheim-Denkmals.
Hoffentlich erinnern sich wenigstens die Frankfurter an die große Ausstellung über Moritz Daniel Oppenheim im Jüdischen Museum, die den lange vergessenen Maler, der in Frankfurt lebte, wirklich dem Vergessen entrissen hatte. Seine damalige Berühmtheit hatte er durch eine geniale Idee erreicht. Von den oben erwähnten Bildern aus dem altjüdischen Familienleben stellte er im aufwendigen Druckverfahren beliebig oft abziehbare Exemplare her. Kunst an die Wand zu hängen, war nicht mehr nur den Oberen möglich, sondern dran auch in kleinbürgerliche Schichten vor.
Ehrlich gesagt ist das so ein Film, der übrigens auch fast neu, unbedingt angeschaut werden sollte.
Zu Gast: Isabel Gathof
19:00 Uhr: Werkstattbesuch bei der Restauratorin der neuen Dauerausstellung des Jüdischen Museums, Stephanie Wagner.
Sonntag, 22.10., 18 Uhr
DER CLOWN
Deutschland 2016. R: Eric Friedler
Dokumentarfilm. 115 Min. Blu-ray
1972 inszenierte der US-amerikanische Komiker Jerry Lewis seinen Film über den wegen einer Hitler-Parodie im KZ inhaftierten Clown Helmut Der soll jüdische Kinder in die Gaskammer bringen und entschließt sich stattdessen, sie in den Tod zu begleiten. Doch der Film wurde niemals gezeigt. Seitdem ranken sich Legenden um ihn. Mit einigen der Original-Schauspieler/innen spürt Eric Friedler dem Mythos nach
Zu Gast: Eric Friedler
Foto: Screenshot1 © DIF
Info:
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de www.lucas-filmfestival.de
Ausstellungen
In drei Stunden zum eigenen Film:
Abgedreht! Die Filmfabrik von Michel Gondry
14. September 2017 bis 28. Januar 2018
abgedreht.deutsches-filmmuseum.de