Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 12. November 2012

 

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Derzeit kann man in der sagenhaften Ausstellung „And the Oscar goes on...“ im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main tatsächlich anhand der jeweils Besten Filme die amerikanische Filmgeschichte seit der Erstverleihung 1929 für 1927/28 nachvollziehen, was ja unser aller Filmgeschichte ist, weil seit damals der amerikanische Markt ausschlaggebend ist. Ohne Ausnahme, aber eine klitzekleine Ausnahme gibt es dann doch. Zweitplaziert mit dreißig Oscars ist das Filmland Frankreich, was es gerade wieder einmal bewiesen hat.

 

 

 

DER AUFSTEIGER

 

Der Erfolg in Amerika hat auch mit der frankophilen Einstellung der Amerikaner zu tun. Aber eben auch mit den Ursprüngen des Kinos durch die Gebrüder Lumiere, deren erster Film in Paris 1895 aufgeführt wurde, gefolgt vom Landsmann George Melies, der infolge der von ihm erfundenen Filmtricks den ersten fiktiven Film drehte und dem Martin Scorsese mit Hugo Cabret gerade ein filmisches Denkmal schuf.

 

Der französische Film MEIN BESTER FREUND feiert in Deutschland Triumphe und der heute anlaufende Film DER AUFSTEIGER ist gut geeignet, Kult zu werden. Um was es geht? Um „das Adrenalin der Macht“ führte Regisseur Pierre Schoeller aus, als er seine Schauspieler für sein Politdrama motivierte, in dem sich Macht und Korrumpierbarkeit die Hand geben, wie bei der Mafia eben. Olivier Gourmet ist hier Verkehrsminister, der sofort in die Ardennen kommen muß, weil dort ein Bus mit Schulkindern verunglückt ist. Da fällt es ihm nicht schwer, seine Betroffenheit auch öffentlich zu zeigen und in angemessene Worte zu fassen, die von einem Minister erwartet werden.

 

Wofür allerdings dieser Minister und mit ihm das ganze Kabinett politisch stehen, wird nicht deutlich, man erlebt nur die Akteure als Ausführende der Staatsmacht. Um dieses geht es und die Voraussetzung ist, daß der Staatsapparat im Grunde genauso funktioniert, wie jede abgeschlossene und geheime Organisation, weswegen die Mafia mehr als ein Fingerzeig bedeutet. Die Staatsmacht allerdings ist nicht souverän, denn sie ist abhängig vom Finanzmarkt, der derzeit – in Frankreich ist es gerade politisch passiert – über gewisse Agenturen Länder auf- stärker aber abwerten.

 

Die Geschichte wird deshalb spannend, weil dieser Verkehrsminister nicht dem Kreis der einflußreichen Eliten angehört, die seit jeher Frankreichs Politik bestimmen, sondern seine eigenen Ideen für eine bessere Infrastruktur verwirklichen möchte, aber deutlich an Grenzen stößt. Welchen Ausweg gibt es zwischen Hü und Hott, in den in die verschiedenen Interessengruppen zerren? Und wo bleibt er als integre Person? Das sind schon gewaltige Fragen, die hier mit leichter Hand und spannendem Verlauf erzählt werden, weil die wichtigste Frage die nach der menschlichen Dimension bleibt, ob man Politik mit Menschen verwirklichen kann oder nur unter dem Diktat von Apparatschiks.

 

 

COLD BLOOD – KEIN AUSWEG. KEINE GNADE.

 

Regisseur Stefan Ruzowitzky ist ein Österreicher, der deutsche Horrorfilme gedreht hat und nun auch in den USA randurfte. Solide und traditionell verläuft der Film, der mit der Flucht der Geschwister mit dem erbeuteten Geld anfängt, wobei ein Unfall dazwischen kommt, dann aber noch einer auf der Flucht ist, der von seinem Vater nicht geachtet, nun eine polizeiliche Verfolgerin hat, die ebenfalls mit ihrem Vater Probleme hat...

 

Love is All You Need

 

Was die dänische Regisseurin Susanne Biers Komödie wirklich aussagen will, steht in den Sternen. Hier fährt die brustamputierte Ida ohne den ehebrecherischen Mann zur Hochzeit der Tochter nach Italien, trifft dort auf den Vater des Bräutigams und es entspinnt sich...ziemlich banal.

 

Tony 10

 

Mal ein Jungensfilm, wo Tony auf den Vater fixiert ist, der als Besitzer einer Kranfirma sein Vorbild für alles Technische ist. Der wird sogar Minister und ist auf Freiersfüßen, was den Sohn motiviert, die Eltern auf ungewöhnlichen Wegen wieder zusammenzubringen. Sehr gut beobachtet, was im Seelenleben eines Knaben steckt.

 

3/Tres

 

Auch Regisseur Pablo Stoll Ward kann in diesem uruguayischen, argentinischen, chilenischen und deutschen Spielfilm die einzelnen Seelenregungen seiner verstört-zerstörten Kleinfamilie: Vater, Mutter, Kind zuerst genau sezieren und dann ihre Bewegungen aufeinander zu filmisch uns vermitteln.

 

Puppe, Icke und der Dicke

 

In diesem deutschen Film geht es um Berliner und die Pariserin Europe. Die Figuren sind verquere Typen, die einen mitnehmen auf eine Fahrt ins Ungewisse, mit viel Herzschmalz, aber auch Musik und Witz.

 

 

Twilight 4.2: Breaking Dawn

 

Endlich zu Ende mit dem Blutsaugen der erfolgreichsten Vampirsaga. Sicher kommt eine neue.