f Thor RagSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 31. Oktober 2017

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Vier Jahre nach den Ereignissen von "Thor: The Dark Kingdom" gewinnt Thor (Chris Hemsworth) in einem Kampf mit dem Feuerdämon Surtur dessen Hörner, um sie dann nach Asgard zu bringen. Dabei erfährt er, dass nicht Odin (Anthony Hopkins) sondern sein gestaltwandelnder Adoptivbruder Loki (Tom Hiddleston) auf dem Thron sitzt.

Da er merkt, dass Loki nicht wie Odin Asgard schützen kann, suchen die beiden ungleichen Brüder nach Odin auf der Erde. Odins Leben und seine Macht geht langsam zu Ende. Deshalb kann sich Hela, die Göttin des Todes (Cate Banchett) aus ihrem Exil befreien und die Macht über Asgard gewinnen. Sie ist sogar so mächtig, dass sie Thors Hammer vernichten und Thor und Loki aus Asgard vertreiben kann.

Thor landet auf dem Müllplaneten Sakaar, der von dem Grandmaster (Jeff Goldblum) beherrscht wird und der seine Untertanen mit Zirkusspielen bei Laune hält. So findet sich Thor plötzlich in der Arena wieder, in der er überraschend auf einen alten Freund und früheren Mitstreiter (Mark Ruffalo) trifft, der gerade der erfolgreichste und beliebteste Gladiator ist und den es ebenfalls in diese Ecke der Galaxis getrieben hat.

Da auch Loki auf dem Planeten gestrandet ist, wollen sie nach einigem Hin und Her zusammen mit ein paar Helfern Sakaar verlassen, nach Asgard zurückkehren und Hela das Handwerk legen. Zur gleichen Zeit nimmt Heimdall (Idris Elba) in Asgard das Schwert der Bifröst-Weltenbrücke an sich und versucht nebenbei auch die Bewohner vor Hela zu schützen.

Kann die Ragnarök - also das Ende Asgards - noch verhindert werden?

"Thor: Tag der Entscheidung" ist das dritte Soloabenteuer des Gottes Thor nach "Thor" (2011) und "Thor: The Dark Kingdom" (2013).

Regisseur des Filmes ist der Neuseeländer Taika Waititi, der vor allem durch den absurden Vampirfilm "5 Zimmer, Küche, Sarg" (2014) bekannt wurde. Und genau diese Richtung schlägt Waititi in dem neuen Thor Abenteuer auch ein: Der Film lebt neben den Action-Szenen vom pointierten Witz in den Dialogen und der Situationskomik, ohne dass man als Zuschauer wegen der Übertreibung allzu häufig die Augen verdreht.

Neben Chris Hemsworth als Thor treten auch wieder Tom Hiddleston als sein Adoptivbruder Loki, Anthony Hopkins als Odin, Idris Elba als Heimdall und Mark Ruffalo als Bruce Banner/Hulk auf.

Neu dazugekommen ist Cate Blanchett als Hela, die als erster weiblicher Bösewicht eine tolle Darbietung zeigt. Sie ist tödlich, sexy aber spielt ihre Rolle manchmal auch mit einem Augenzwinkern. Sie ist sicher eine der besten Bösewichte in den bisherigen Marvel Filmen. Herrlich schrullig ist Jeff Goldblum als Grandmaster, der für zahlreiche Lacher verantwortlich ist. Weitere größere Rolle haben Tessa Thompson als Alkohol trinkende Menschenjägerin Valkyrie, die ihre Vergangenheit vergessen möchte und Karl Urban als Skurge, der eigentlich immer weiß, wessen Fähnchen er schwenken muss. Taika Waititi spielt selbst eine kleinere Rolle als Karg, ein Steinwesen, das Thor bei den Gladiatoren kennen lernt.

Daneben gibt es auch einige Cameos von alten und neuen (bekannten) Darstellern, von denen einige eine kleine Überraschung sind, deshalb sollen sie auch hier nicht genannt werden.

Man merkt dem Film an, dass die Schauspieler viel Spaß an den coolen Dialogen und den Actionszenen hatten. Vor allem Chris Hemsworth kann zeigen, dass er neben Action auch perfekt komische Szenen spielen kann. Die Leinwandchemie mit Mark Ruffalo als Bruce Banner und auch Thors Sticheleien mit Tom Hiddlestons Loki sind absolut sehens- und hörenswert.

"Thor: Tag der Entscheidung" geht also einen ähnlichen Weg wie die beiden "Guardians of the Galaxy" Filme, die alle die zugegebenermaßen nicht allzu überraschende Handlung durch zahlreiche Gags und Situationskomik aufheitern, auch wenn die eine oder andere Szene doch etwas mit dem Holzhammer und nicht mit der Feder geschrieben scheint. Einige Charaktere - wie z.B. der von Hela befreite Fenriswolf - dienen dann nur als Spielball für Actionszenen, ohne dass sie eine Aufgabe zu erfüllen haben.

Insgesamt ist ein heiterer und auch durch die Optik bunter und sehr unterhaltsamer Action-Film entstanden, der sicher als bester Thor-Film gelten kann. Mit "Thor: Tag der Entscheidung" erlebt der Zuschauer einen spaßigen und unterhaltsamen Action-Film, ohne allzu viel Tiefgang, der aber in keiner einzigen seiner gesamten 130 Minuten langweilt.

Der Film ist nicht nur der beste Thor-Film sondern auch einer der besten Marvel-Filme, vor allem, weil er auf vielen Ebenen gleichzeitig funktioniert. Er ist spannend, lustig, charmant, schillernd, herrlich gestaltet und man merkt den Schauspielern den Spaß am Spielen und an der Zusammenarbeit an.

Der Film ist ein sehr guter Übergang zum sicher sehr viel ernsteren "Avengers: Infinity War", der am 26. April 2018 in Deutschland anlaufen wird und in dem Thor dann zusammen mit anderen gegen Thanos kämpfen wird.

Zusatz: Unbedingt bis nach dem Abspann sitzen bleiben, da es sowohl während des Abspanns als auch danach noch zwei Filmszenen gibt. Aber das erwartet man ja inzwischen schon bei Filmen aus dem Marvel Universum.

Foto: Thor (Chris Hemsworth) © Marvel Studios + Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Info:
Thor: Tag der Entscheidung (USA 2017)
Originaltitel: Thor: Ragnarok
Genre: Science Fiction, Action
Filmlänge: 130 Min.
Regie: Taika Waititi
Drehbuch: Eric Pearson, Craig Kyle, Christopher Yost
Darsteller: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Cate Blanchett, Idris Elba, Jeff Goldblum, Tessa Thompson, Karl Urban, Mark Ruffalo, Anthony Hopkins u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 31.10.2017