hwk 1 Das VerschwindenAn vier Abenden zeigte und zeigt die ARD die Miniserie, nun in verschiedenen Programmen, Teil 1/2

Hanswerner Kruse

Berlin (Weltexpresso) - „Das kann nicht sein“, ist ein Satz den man oft in der vierteiligen Miniserie der ARD hört. Janine (Elisa Schlott), die volljährige, selbständig lebende Tochter Michelles (Julia Jentsch) ist plötzlich spurlos verschwunden. „Das kann nicht sein“, beschwichtigt die Polizei ihre Mutter, doch Michelle findet sich nicht damit ab und macht sich selbst auf die Suche.

Zunächst bekommt sie heraus, dass Janine mit zwei Freundinnen das üble Rauschgift Christel Meth verkaufen wollte. „Das kann nicht sein, behaupten natürlich deren Eltern.

Zunächst denkt man, dass die erwachsen gewordenen Pubertiere es ein wenig übertreiben mit ihrer Verweigerung. Doch dann beginnt eine Odyssee Michelles, die sie tief in den Sumpf des Drogenhandels an der tschechischen Grenze führt. Gleichzeitig kommen durch die suchende Mutter üble Abgründe in der heilen Welt des kleinen bayrischen Grenzorts ans Licht. „Das Verschwinden“ ist ein spannender Krimi und zugleich ein gesellschaftskritischer Beziehungsfilm.

Der vielfach ausgezeichnete Filmemacher Hans-Christian Schmid („Requiem“, „Was bleibt“) wandte sich an die ARD, um aus der wahren Begebenheit eine Serie zu machen: „Ich war einfach neugierig, wie sich eine Geschichte erzählen lässt, wenn man sechs statt eineinhalb Stunden Zeit dafür hat“, sagte er. Mit Julia Jentsch, die in nachdenklichen Arthaus-Filmen spielte („24 Wochen“), aber auch spannende Krimis kann („Kommissar Marthaler“), ist die Hauptrolle großartig besetzt. Mit ihrem engagierten und doch behutsamen Spiel, verkörpert sie - die Alleinerziehende mit noch einem kleinen Kind - einfach großartig. Für die Filmschauspielerin Jentsch war die Arbeit in einer TV-Serie interessantes Neuland, wie sie uns im Interview in Berlin erklärte.

Hans-Christian Schmids Miniserie „Das Verschwinden" (BR/ARD Degeto/NDR/SWR) - eine spannende Mischung aus klassischem Krimi-Plot, Familien- und Kleinstadtdrama, Coming-of-Age-Geschichte und dem Sittenbild einer Grenzregion - erreichte auf dem Sendeplatz um 21:45 Uhr ab dem 22. Oktober durchschnittlich 3,04 Millionen Zuschauer, das sind über die vier Teile hinweg 11,8 % MA für diesen erzählerisch anspruchsvollen und filmisch dichten Stoff.

Foto © ARD
Michelle (Julia Jentsch) mit Tochter Janine (Elisa Schlott)

Info:
„Das Verschwinden“ am 21., 29., 30. und 31. Oktober gab es jeweils um 21.45 Uhr in der ARD und nun in der Mediathek