f hexe lilliSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 9. November 2017, Teil 5

Filmheft 

Berlin (Weltexpresso) - Weihnachten im Studio und tonnenweise Kunstschnee: Die erste Klappe fiel Ende November 2016 in den Kölner MMC-Studios, wo außen milder Spätherbst herrschte, am Set selbst aber Weihnachtsstimmung – als eine der ersten Szenen wurde die Schluss- Sequenz gedreht, in der nach allen Wirrungen der Geschichte Lilli mit ihrer Familie und ihren Freunden schließlich doch ein richtig tolles Weihnachtsfest feiern kann.

Für Hedda Erlebach wurde es Ernst - wie sie erzählt, brachte die erste Klappe doch noch größere Aufregung mit sich als die Proben: „Es ist noch einmal etwas anderes. Bei den Castings stand man sozusagen ja auch vor der Kamera, aber beim Dreh kommen noch so viele Leute dazu. Ton ab, Klappe, „Bitte!“ und dann geht’s los - das ist schon aufregend. Aber es macht immer wieder aufs Neue Spaß.“

Corinna Mehner ist von Erlebach vollkommen begeistert: „Schon nach dem Recall war sie unser Favorit. Und beim Dreh hat sie große Disziplin gezeigt und war immer auf dem Punkt.“ Alle Beteiligten loben die rundum positive, angenehme Atmosphäre am Set. Kein Wunder, wie Anja Kling meint, die den Regisseur schon seit langem kennt: „Mit Wolfgang Groos habe ich schon einmal gedreht, vor zwölf Jahren, als er noch Regieassistent war und wir DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER machten. Damals stach schon heraus, dass er einen tollen Ton für die Kinder hatte, und das hat er beibehalten. Er kann einfach super gut mit Kindern umgehen - und mit uns Erwachsenen auch.“

Auch Autor KNISTER, der unter anderem das Set in Köln besuchte, „war happy“ über die gute Stimmung und auch über die Ausstattung: „Ich finde es ganz toll, wie liebevoll und detailverliebt alles gemacht wurde - auch Details, die niemand im Film sehen wird, die aber aufgebaut wurden, weil sie einfach die Stimmung noch authentischer machen.“

Neben aufwendigen Sets im Studio standen aber auch zahlreiche Szenen an, die on Location gedreht wurden. Zunächst ging es nach Belgien: In Lier und Antwerpen wurden Außenaufnahmen gemacht - allerdings auch hier des milden Wetters wegen mit Kunstschnee. Corinna Mehner schätzt, dass sie etwa 90 Tonnen Zellulose-Schnee brauchten, damit die historischen Straßenzüge wirklich tief verschneit wirkten. Schnee war auch in Sterzing in Südtirol, wo auf dem Weihnachtsmarkt gedreht wurde, Fehlanzeige und musste mit LKWs aus den Bergen antransportiert werden. Für Groos waren aber auch die Unwägbarkeiten eines Außendrehs nie Grund zur Sorge: „Ich freue mich immer am meisten auf die Szenen, die eine große Herausforderung sind. Das ist ja genau, wofür ich brenne: da eine Lösung zu finden und das toll zu machen.“ In Sterzing kam ihm und dem Team zur Hilfe, dass sie den echten Weihnachtsmarkt des Städtchens einfach übernehmen konnten, wie Corinna Mehner erzählt: „Die Leute waren da unglaublich entgegenkommend. Sie haben den Markt stehen lassen, die Budenbesitzer haben uns ihre ganze Ausstattung geliehen, und wir konnten ab Mitte Januar drehen.“ Dazu gehörte auch die große Verfolgungsjagd über den Weihnachtsmarkt, bei der Lilli durch einen Zauber die Zeit anhält, so dass alle anderen plötzlich in der Bewegung einfrieren – eine Sequenz mit vielen Special und Visual Effects, die genaueste Vorplanung erforderte.

Es warteten aber noch weitere Herausforderungen auf das Team - nicht zuletzt einige Nachtszenen in den winterlichen Alpen. Den ersehnten Schnee gab es aber erst kurz vor Ende der Dreharbeiten, als die Produktion für die Mittelalter-Szenen auf Burg Kreuzenstein in der Nähe von Wien drehte. Die letzten Bilder waren schließlich Mitte Februar 2017 im Kasten - gleichzeitig der Startschuss für die Postproduktionsphase.


Hexe Lilli – eine Figur fürs Hier und Heute

Ein ganz wichtiger Darsteller kommt bei Hexe Lilli immer erst in der Postproduktion zum Zuge: ihr Drache Hektor, gesprochen von Michael Mittermeier.

Hedda Erlebach und die anderen Schauspieler mussten sich beim Dreh noch damit behelfen, sich Hektor in ihrer Phantasie vorzustellen. Hedda Erlebach erzählt: „Hektor wird ja am Computer animiert, und beim Dreh hatten wir elektrische Geräte, mit denen sie den Drachen dargestellt haben, wenn beispielsweise der Rucksack aufgehen musste, weil er herausschaute. Wenn ich ihn angucken sollte, wurde meistens ein Blickpunkt vorgeschrieben, manchmal eine Handpuppe, manchmal ein Stock mit zwei draufgeklebten Augen.“

Was den fertigen Film betrifft, verspricht der Regisseur ganz großes Kino - mit viel Herz, knackiger Action und natürlich sehr viel Humor, alles verpackt in spektakuläre Bilder. Groos sagt selbstbewusst: „Wir haben keine Angst davor, auch einmal auf die Tube zu drücken!“

Dabei ist HEXE LILLI RETTET WEIHNACHTEN eben nicht abgehobene Fantasy, sondern erzählt eine Geschichte, die aus dem Hier und Heute stammt und deren Hauptfigur Probleme hat und Konflikte bestehen muss, die heutigen Kindern ganz vertraut sein werden. Das gilt auch ganz stark für das Verhältnis von Lilli zu ihrer Mutter (die außerdem natürlich niemals herausfinden darf, dass ihre Tochter Magie beherrscht). Anja Kling meint: „Ich sage zu meinen Kindern: Mach du dein Ding! Das ist die große Kunst: zu finden, was kann ich, was bin ich, was macht mich glücklich? Da können Eltern und Schule nur Ratgeber sein und Hilfestellung leisten, aber das müssen die Kinder am Ende alleine rauskriegen. Das macht Lillis Mutter im Film ganz ähnlich - und deshalb spiele ich sie auch so gern.“

Für Wolfgang Groos hat auch die Geschichte von Knecht Ruprecht eine tiefere Bedeutung. „Der kommt hierher und ist eigentlich gar nicht böse“, erklärt Groos Ruprechts Spannungsbogen: „Aber je länger er in unserer Welt lebt, desto böser wird er. Er wird verlacht und er sieht, mit welcher Ignoranz und welcher Undankbarkeit die Menschen durchs Leben gehen. Er wird böse, weil ihm Böses geschieht und eben nicht, weil er an sich böse ist.“

Die Begegnung mit Lilli erlaubt ihm schließlich die Rückverwandlung - denn in ihr hat er jemanden gefunden, der sich für die wahren Werte des Weihnachtsfestes einsetzt. „Weihnachten hat eben nicht nur mit Geschenken zu tun“, sagt Corinna Mehner: „Es kommt bei Weihnachten darauf an, dass man gemeinsam feiert und zusammen ist. Das ist unsere eigentliche Botschaft.“

Und Wolfgang Groos ergänzt: „Lilli findet heraus, was wirklich wichtig ist an Weihnachten, nämlich dass man seine Lieben um sich herum hat, dass man auf andere Rücksicht nimmt, dass man dankbar ist. Wir machen mit HEXE LILLI sicher keinen hochpolitischen Film, aber man braucht sich ja bloß in der heutigen Situation umzuschauen, um zu merken, dass diese Ideen hochaktuell sind. Ich würde sagen, dass uns allen etwas mehr Dankbarkeit gut tun würde.“


Foto: © Verleih

Info:
DIE BESETZUNG

Lilli.........................................................................................................Hedda Erlebach Hektor....................................................................................................Michael Mittermeier
Knecht Ruprecht....................................................................................Jürgen Vogel
Lillis Mutter ............................................................................................Anja Kling
Lillis Großmutter......................................................................................Maresa Hörbiger Layla.......................................................................................................Aleyna Hila Obid Leon........................................................................................................Claudio Magno
Graf Tetrich.............................................................................................Maurizio Magno Reipolt.....................................................................................................Christopher Schärf
Frau Schnabel.........................................................................................Gerti Drassl
Laylas Mutter Devrim..............................................................................Barbara Romaner