Filmheft
Berlin (Weltexpresso) - Wie kamen Sie auf die Idee zu dem Drehbuch zu FIKKEFUCHS? Was war da die Initialzündung, das auslösende Moment?
Die Initialzündung war das Theaterstück „Die Vagina-Monologe“ von Eve Ensler. Das habe ich in Paris gesehen und fand es großartig. Doch dann, als ich aus dem Theater rausging, dachte ich, jetzt muss auch jemand „Die Penis-Monologe“ schreiben. Man kann dasja nicht einfach so stehen lassen. In den letzten 20 oder 30 Jahren wird in zunehmendem Maße über die Situation der Frau gesprochen, selbstredend zu Recht. Da dachte ich, es wäre auch analog dazu sinnvoll, über die Situation des Mannes angesichts der neuen Situation der Frau zu diskutieren. Und so kam die Idee zustande. Ich wollte auf jeden Fall Jan Henrik Stahlberg als Hauptfigur haben, weil ich ihn, mit seinem Humor und seiner Art und Weise die Dinge skurril auf die Spitze zu treiben, einfach sehr mag. Er war sehr interessiert an der Idee und dem Stoff, meinte aber, er wolle daraus lieber einen Film machen.
Wie lief die Zusammenarbeit mit Jan Henrik ab?
Wie lief die Zusammenarbeit mit Jan Henrik ab?
Wir haben uns dann über zwei Jahre regelmäßig getroffen. Die ursprüngliche Idee war es, aus dem Stoff eine Buddy-Geschichte um drei Männer zu machen, die einen Ausflug machen und auf die Pauke hauen wollen. Aber das hat überhaupt nicht funktioniert. Dann gab es eine Version, in der ein Mann sich prostituieren will, was natürlich schiefgeht, weil dafür einfach kaum Nachfrage existiert. Das klappte aber auch nicht. Wir haben dann viele Interviews geführt, waren im Puff, bei diesen Anmach-Coachings und je mehr wir ausprobierten, desto komplizierter und verwirrender wurde die Gemengelage in Sachen männliche Sexualität. Es hat also sehr lang gedauert, das alles zusammenzukriegen. Irgendwann kam Jan Henrik Stahlberg auf die Idee mit der Vater-Sohn-Geschichte. Und das hat dann herrlich funktioniert. Einerseits dieser zufällig gezeugte Sohn, von dem der Vater gar nichts weiß und der dann glaubt, sein Vater hätte das Geheimnis, wie man Frauen rumkriegt, verstanden. Aber der weiß eigentlich noch weniger als der Sohn. Es gibt ja auch kein Geheimnis, das ist ja eine Illusion.
Was ist der Vorteil diesen Stoff jetzt als Film und nicht als Theaterstück umgesetzt zu haben?
Ein großer Vorteil ist schon einmal, dass man es nicht mit dreißig verschiedenen Regisseuren an verschiedenen Bühnen zu tun hat, die das alles verhackstücken. Man hat viel mehr Kontrolle. Man kann das einmal und dann perfekt machen. Und man kann damit mehr Publikum erreichen. Ich hatte vor FIKKEFUCHS noch nie ein Theaterstück oder einen Film gemacht. Ich finde, esist eine wunderbar theatralische Umsetzung geworden. Trotzdem habe ich vor, den Stoff noch im Theater umzusetzen, denn er ist noch lang nicht auserzählt.
Sie sind ja nicht nur Ko-Drehbuchautor, sondern auch Ko-Produzent. Wie kam es dazu?
Ich schreibe ja schon seit vielen Jahren Romane und es war schon oft der Fall, dass meine Stoffe optioniert und entwickelt, dann aber doch nie realisiert wurden. Das wollte ich bei diesem Stoff vermeiden. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wenn ich meine großen Romanstoffe wirklich mal verfilmen will, ich dabei einfach aktiver sein und eine größere Rolle spielen müsste. Das muss man aber alles erstmal lernen und das habe ich hier gemacht. Das deutsche Kino ist ja so ein Subventionsmodell, also ein Staatsfilm, bei dem unheimlich viele Leute mitentscheiden. Und die Produzenten können häufiger gar nichts entscheiden, weil sie nicht das Geld in der Tasche haben. Das wollte ich nicht. Ich dachte es muss doch möglich sein, einen Film so zu machen, wie ich das aus der Buchbranche kenne: Jemand gibt Geld, geht ein unternehmerisches Risiko ein und lässt den Künstler machen. Das haben wir mit dem FIKKEFUCHS getan. Und jetzt schauen wir, dass sich das Ergebnis trägt und wieder Geld einspielt. Ich habe selbst Geld reingesteckt und einen Teil haben wir per Crowdfunding reingeholt. Der Vorteil: Wir waren unabhängig und sehr schnell. Im Sommer war das Drehbuch fertig und wir konnten sofort loslegen.
Foto: © Verleih
Info: Abdruck aus dem Presseheft von Alamodefilm
Was ist der Vorteil diesen Stoff jetzt als Film und nicht als Theaterstück umgesetzt zu haben?
Ein großer Vorteil ist schon einmal, dass man es nicht mit dreißig verschiedenen Regisseuren an verschiedenen Bühnen zu tun hat, die das alles verhackstücken. Man hat viel mehr Kontrolle. Man kann das einmal und dann perfekt machen. Und man kann damit mehr Publikum erreichen. Ich hatte vor FIKKEFUCHS noch nie ein Theaterstück oder einen Film gemacht. Ich finde, esist eine wunderbar theatralische Umsetzung geworden. Trotzdem habe ich vor, den Stoff noch im Theater umzusetzen, denn er ist noch lang nicht auserzählt.
Sie sind ja nicht nur Ko-Drehbuchautor, sondern auch Ko-Produzent. Wie kam es dazu?
Ich schreibe ja schon seit vielen Jahren Romane und es war schon oft der Fall, dass meine Stoffe optioniert und entwickelt, dann aber doch nie realisiert wurden. Das wollte ich bei diesem Stoff vermeiden. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wenn ich meine großen Romanstoffe wirklich mal verfilmen will, ich dabei einfach aktiver sein und eine größere Rolle spielen müsste. Das muss man aber alles erstmal lernen und das habe ich hier gemacht. Das deutsche Kino ist ja so ein Subventionsmodell, also ein Staatsfilm, bei dem unheimlich viele Leute mitentscheiden. Und die Produzenten können häufiger gar nichts entscheiden, weil sie nicht das Geld in der Tasche haben. Das wollte ich nicht. Ich dachte es muss doch möglich sein, einen Film so zu machen, wie ich das aus der Buchbranche kenne: Jemand gibt Geld, geht ein unternehmerisches Risiko ein und lässt den Künstler machen. Das haben wir mit dem FIKKEFUCHS getan. Und jetzt schauen wir, dass sich das Ergebnis trägt und wieder Geld einspielt. Ich habe selbst Geld reingesteckt und einen Teil haben wir per Crowdfunding reingeholt. Der Vorteil: Wir waren unabhängig und sehr schnell. Im Sommer war das Drehbuch fertig und wir konnten sofort loslegen.
Foto: © Verleih
Info: Abdruck aus dem Presseheft von Alamodefilm