N.N.
Berlin (Weltexpresso) - „Wir möchten besondere Filme schaffen und DREI ZINNEN ist einer der besondersten Filme überhaupt.“
Sie haben zuvor bereits Jan Zabeils Regiedebüt DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH und seinen Kurzfi lm „We Will Stay in Touch About It“, beide ebenfalls mit Alexander Fehling in den Hauptrollen, produziert. Wie sind Sie auf ihn aufmerksam geworden?
Das muss so 2009 gewesen sein, Jan war damals gerade mit seinem Kurzfi lm in Cannes eingeladen und wir sind uns durch gemeinsame Bekannte begegnet. Ein paar Monate später stand er dann in unserem Berliner Büro und erzählte von seinem Vorhaben, ohne Drehbuch, nur mit Alexander Fehling, einem Kamera- und einem Tonmann nach Afrika in den Dschungel zu gehen. Kurz darauf kam es zu einem Treffen mit Stefanie Groß vom SWR, der er das Projekt bereits vorgestellt hatte und die durch uns eine gewisse Sicherheit bekam und dann einfach ja sagte. Wobei man bei DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH das Wort Sicherheit eigentlich in keinem Zusammenhang nennen sollte – es war von Anfang bis Ende ein Experiment „ohne Netz“ und hinterher ein totales Wunder. Und es hat zu DREI ZINNEN geführt, auch hier war Stefanie Groß von Anfang an dabei und hat so den Film mit ermöglicht.
Was sind seine besonderen Qualitäten?
Jan arbeitet zu Beginn sehr aus dem Bauch, wobei er sich so viele Freiheiten wie möglich erkämpft und auch eigene Freiräume im Kopf offen hält, um dann nach und nach alles bis ins Kleinste zu durchdringen. Das führt am Ende dann zu einem komplexen und sehr kompletten Film. Und es ist immer für alle Beteiligten toll und hochmotivierend, bei diesen Prozessen dabei sein zu dürfen.
Stand für Sie immer fest, dass Sie DREI ZINNEN produzieren würden? Wann kamen Sie an Bord? Wie hat Jan Zabeil Ihnen das Projekt präsentiert? Was hat Ihnen daran gefallen?
Ja, bei DREI ZINNEN war ich von der ersten Idee Jans, etwas über dieses Thema machen zu müssen, dabei, also noch bevor auch nur eine einzige Zeile geschrieben war. Es war ja zwar Jans zweiter Film, aber sein erstes Drehbuch. Wir haben sehr sehr viel über die Figuren gesprochen. Es wurde eine unglaublich intensive Reise.
Wie würden Sie Jan Zabeils Entwicklung seit seinen Anfängen als Regisseur beschreiben? Hat er sich verändert? Wie gestaltet sich die Arbeit mit ihm?
Jan arbeitet viel, auch neben seinen eigenen Filmen. Als ausgebildeter Kameramann hat er tolle Möglichkeiten. Er hat dadurch bereits sehr viel Erfahrung und wusste bei DREI ZINNEN genau, worauf es ihm ankommt. Zum Beispiel war ihm die zwischenmenschliche Konstellation des Teams am Set unheimlich wichtig. Er war bei jeder Teamentscheidung sehr darauf bedacht, wen er mitnehmen möchte und was er von den Leuten erwarten können musste. Und das war gerade bei einem Bergdreh außerordentlich wichtig. Seine Bemühungen führten zu unglaublich DREI ZINNEN 10 konzentrierter Arbeit am Set, bei der aber alle sehr fl exibel waren, denn wir mussten auf jeden Wetterumschwung reagieren können. Es waren die besten Dreharbeiten, die ich je erlebet habe. Jan ist ein großartiger Teamplayer, aber vor allem auch ein herausragender Teamleader.
Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Umsetzung von DREI ZINNEN? War es ein Projekt, das sich leicht produzieren ließ?
Ja und nein. Wir brauchten viel Zeit für Buch und Finanzierung. Und bei der Finanzierung gab es auch ein paar Rückschläge. Beides hoffen wir in Zukunft schneller hinzubekommen. Trotzdem war es ein fl üssiger Prozess, der nie ins Stocken geriet und bis heute andauert.
In welche Phasen waren Sie besonders involviert?
Das fällt mir wirklich schwer zu sagen. Ich war während der kompletten Dreharbeiten vor Ort und täglich sehr involviert. Abends haben wir die Muster diskutiert, morgens je nach Wetterlage gemeinsam entschieden in welcher Reihenfolge gedreht wird. Aber Jan und ich hatten bereits am Buch zusammen viel gefeilt, dann wieder im Schnitt. Wir hatten lange Schnittzeiten und intensive und konstruktive Auseinandersetzungen dabei.
Alexander Fehling als Hauptdarsteller war gesetzt. Aber wie bringt man einen internationalen Star wie Béré- nice Bejo dazu, bei einem so ungewöhnlichen deutschen Film mitzuwirken?
Sie hat das Buch gelesen und war begeistert. Zu unserem Glück gehört auch, dass sie eine wunderbar offene, höchst interessierte Filmfanatikerin ist – ein Traum. Alexander war früh ein wichtiger Kollaborateur, auch inhaltlich. Aber vor allem seine Arbeit mit dem gerade neun Jahre alten Arian Montgomery war ausschlaggebend für das Gelingen des Films. Die beiden waren so aufeinander abgestimmt, und daran haben Alexander und Jan lange gearbeitet, und ich wüsste keinen Schauspieler, der sich auf vergleichbare Weise so in seine Rollenarbeit kniet wie Alexander.
Wie haben Sie die Drehorte für DREI ZINNEN gefunden – die Natur spielt ja eine weitere Hauptrolle in dem Film?
Jan kennt die Gegend sehr gut und dann spielte die Tatsache, dass die IDM (Südtiroler Filmförderung) interessiert war, durchaus auch eine Rolle. Location Scout Veronika Kaserer hat über Monate etliche Hütten etc. in der Gegend besichtigt, viele zusammen mit Jan. Die Motive und die Prämisse, alles on location zu drehen, hatten für ihn höchste Priorität.
Gab es einen Punkt während der Entwicklung oder des Drehs, an dem Sie wussten: Wir haben’s – das wird genau der Film, den wir uns vorgestellt haben?
Es gab diese tollen Muster, trotzdem ist das Thema sehr komplex und nicht per se ein Filmstoff. Dazu entwickelt sich die Geschichte kaum über die Dialoge. Ich hatte große Hoffnungen, aber erst beim ersten Rohschnitt, den ich sehen durfte, war ich komplett überzeugt und sehr glücklich. Wir haben dann allerdings noch sechs Monate geschnitten.
Was sind seine besonderen Qualitäten?
Jan arbeitet zu Beginn sehr aus dem Bauch, wobei er sich so viele Freiheiten wie möglich erkämpft und auch eigene Freiräume im Kopf offen hält, um dann nach und nach alles bis ins Kleinste zu durchdringen. Das führt am Ende dann zu einem komplexen und sehr kompletten Film. Und es ist immer für alle Beteiligten toll und hochmotivierend, bei diesen Prozessen dabei sein zu dürfen.
Stand für Sie immer fest, dass Sie DREI ZINNEN produzieren würden? Wann kamen Sie an Bord? Wie hat Jan Zabeil Ihnen das Projekt präsentiert? Was hat Ihnen daran gefallen?
Ja, bei DREI ZINNEN war ich von der ersten Idee Jans, etwas über dieses Thema machen zu müssen, dabei, also noch bevor auch nur eine einzige Zeile geschrieben war. Es war ja zwar Jans zweiter Film, aber sein erstes Drehbuch. Wir haben sehr sehr viel über die Figuren gesprochen. Es wurde eine unglaublich intensive Reise.
Wie würden Sie Jan Zabeils Entwicklung seit seinen Anfängen als Regisseur beschreiben? Hat er sich verändert? Wie gestaltet sich die Arbeit mit ihm?
Jan arbeitet viel, auch neben seinen eigenen Filmen. Als ausgebildeter Kameramann hat er tolle Möglichkeiten. Er hat dadurch bereits sehr viel Erfahrung und wusste bei DREI ZINNEN genau, worauf es ihm ankommt. Zum Beispiel war ihm die zwischenmenschliche Konstellation des Teams am Set unheimlich wichtig. Er war bei jeder Teamentscheidung sehr darauf bedacht, wen er mitnehmen möchte und was er von den Leuten erwarten können musste. Und das war gerade bei einem Bergdreh außerordentlich wichtig. Seine Bemühungen führten zu unglaublich DREI ZINNEN 10 konzentrierter Arbeit am Set, bei der aber alle sehr fl exibel waren, denn wir mussten auf jeden Wetterumschwung reagieren können. Es waren die besten Dreharbeiten, die ich je erlebet habe. Jan ist ein großartiger Teamplayer, aber vor allem auch ein herausragender Teamleader.
Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Umsetzung von DREI ZINNEN? War es ein Projekt, das sich leicht produzieren ließ?
Ja und nein. Wir brauchten viel Zeit für Buch und Finanzierung. Und bei der Finanzierung gab es auch ein paar Rückschläge. Beides hoffen wir in Zukunft schneller hinzubekommen. Trotzdem war es ein fl üssiger Prozess, der nie ins Stocken geriet und bis heute andauert.
In welche Phasen waren Sie besonders involviert?
Das fällt mir wirklich schwer zu sagen. Ich war während der kompletten Dreharbeiten vor Ort und täglich sehr involviert. Abends haben wir die Muster diskutiert, morgens je nach Wetterlage gemeinsam entschieden in welcher Reihenfolge gedreht wird. Aber Jan und ich hatten bereits am Buch zusammen viel gefeilt, dann wieder im Schnitt. Wir hatten lange Schnittzeiten und intensive und konstruktive Auseinandersetzungen dabei.
Alexander Fehling als Hauptdarsteller war gesetzt. Aber wie bringt man einen internationalen Star wie Béré- nice Bejo dazu, bei einem so ungewöhnlichen deutschen Film mitzuwirken?
Sie hat das Buch gelesen und war begeistert. Zu unserem Glück gehört auch, dass sie eine wunderbar offene, höchst interessierte Filmfanatikerin ist – ein Traum. Alexander war früh ein wichtiger Kollaborateur, auch inhaltlich. Aber vor allem seine Arbeit mit dem gerade neun Jahre alten Arian Montgomery war ausschlaggebend für das Gelingen des Films. Die beiden waren so aufeinander abgestimmt, und daran haben Alexander und Jan lange gearbeitet, und ich wüsste keinen Schauspieler, der sich auf vergleichbare Weise so in seine Rollenarbeit kniet wie Alexander.
Wie haben Sie die Drehorte für DREI ZINNEN gefunden – die Natur spielt ja eine weitere Hauptrolle in dem Film?
Jan kennt die Gegend sehr gut und dann spielte die Tatsache, dass die IDM (Südtiroler Filmförderung) interessiert war, durchaus auch eine Rolle. Location Scout Veronika Kaserer hat über Monate etliche Hütten etc. in der Gegend besichtigt, viele zusammen mit Jan. Die Motive und die Prämisse, alles on location zu drehen, hatten für ihn höchste Priorität.
Gab es einen Punkt während der Entwicklung oder des Drehs, an dem Sie wussten: Wir haben’s – das wird genau der Film, den wir uns vorgestellt haben?
Es gab diese tollen Muster, trotzdem ist das Thema sehr komplex und nicht per se ein Filmstoff. Dazu entwickelt sich die Geschichte kaum über die Dialoge. Ich hatte große Hoffnungen, aber erst beim ersten Rohschnitt, den ich sehen durfte, war ich komplett überzeugt und sehr glücklich. Wir haben dann allerdings noch sechs Monate geschnitten.
Welchen Stellenwert hat DREI ZINNEN im Portfolio Ihrer Produktionsfirma Rohfilm? Was macht ihn zu einem „Rohfi lm“? Wir möchten besondere Filme schaffen, und DREI ZINNEN ist einer der besondersten Filme überhaupt. Haben Sie damit gerechnet, dass DREI ZINNEN international einen derartigen Aufschlag haben würde – Weltpremiere in Locarno, Amerikapremiere in Toronto, Eröffnungsfi lm in Hof? Jain! Gehofft und gespürt schon, aber ich habe gelernt, meine Erwartungen im Zaum zu halten. Filme produzieren ist schon ein vertracktes Geschäft und nicht immer schaffen es die besten Projekte, aber zum Glück dürfen wir immer wieder mal dabei sein. Und DREI ZINNEN ist mein persönliches Highlight.
Foto: © Verleih
Info:
DARSTELLER
Aaron Alexander Fehling
Lea Bérénice Bejo
Tristan Arian Montgomery
STAB
Regie & Drehbuch Jan Zabeil
Kamera Axel Schneppat
Foto: © Verleih
Info:
DARSTELLER
Aaron Alexander Fehling
Lea Bérénice Bejo
Tristan Arian Montgomery
STAB
Regie & Drehbuch Jan Zabeil
Kamera Axel Schneppat