f verloreneBerlinale-Weltpremiere eines neuen deutschen Films

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) - Das spannungsgeladene Familiendrama „Verlorene“ (D 2018, 91 Min.) feiert seine Weltpremiere auf der Berlinale 2018 in der Perspektive Deutsches Kino! Anfang 2019 startet der Film im Verleih von W-film in den deutschen Kinos. Und wer den gerade angelaufenen Film LICHT gesehen hat, wird aufmerken, weil dessen aufsehenerregende Hauptdarstellerin Maria Dragus auch in der "Verlorene"  mitspielt.

In seinem intensiven Kino-Debüt widmet sich Regisseur Felix Hassenfratz dem Tabu-Thema Missbrauch und erzählt von der Sehnsucht nach Liebe gegen alle Vernunft. Ein glaubwürdiger und sensibler Beitrag zur Debatte rund um sexualisierte Gewalt. Der Ensemble-Film ist stark besetzt mit dem deutschen Talent Maria Dragus, der Neuentdeckung Anna Bachmann sowie Clemens Schick und Enno Trebs.

Eine Produktion von Viafilm in Koproduktion mit Rat Pack Filmproduktion Southwest, SWR und WDR. Gefördert durch MFG Baden-Württemberg, Film- und Medienstiftung NRW, Deutscher Filmförderfonds und Kuratorium junger deutscher Film. Im Verleih von W-film, gefördert durch Film- und Medienstiftung NRW.


Berlinale-Screenings

Mo 19.2., 14:00, CinemaxX 5 (Pressevorführung)
Mo 19.2., 19.00, CinemaxX 3 (Weltpremiere mit Filmteam)
Di 20.2., 12.30, Colosseum
Di 20.2., 20.00, CinemaxX 1


Inhalt

Süddeutsche Provinz. Jetzt. Die 18-jährige Maria und ihre jüngere Schwester Hannah leben nach dem Tod der Mutter alleine mit ihrem Vater. Ein fragiles Familiengefüge, das Maria mit aller Kraft zusammenzuhalten versucht – auch um den Preis ihrer eigenen Träume. Als Valentin, Zimmermann auf der Walz, im Betrieb der Familie zu arbeiten beginnt, verliebt sich Maria in ihn. Ein dunkles Geheimnis verhindert jedoch, dass sie ihrer Liebe nachgeben kann. Ein Geheimnis, das sie auch vor ihrer Schwester Hannah verbirgt.


Hintergrund

Eine hohe Dunkelziffer von Missbrauchsfällen wird niemals zur Anzeige gebracht. Oft fehlt den Betroffenen die Sprache für das, was passiert ist. Sie schweigen. Manchmal ein ganzes Leben. Sie sind meist von Gefühlen der Angst und Scham bestimmt. Angst vor Öffentlichkeit. Vor dem Gefühl, selbst Schuld zu sein am Begehren des Anderen. Und nicht zuletzt die Furcht, dass ihnen nicht geglaubt wird. Es existiert rund um das Tabuthema Missbrauch eine fatale ,Schweigespirale‘. Die aktuelle #MeToo-Debatte in Deutschland zeigt, dass Scham auch dann noch vorhanden ist, wenn längst begonnen wurde, über das Thema zu sprechen. Dass ein gesellschaftliches Klima für den offenen Dialog über Missbrauch noch nicht geschaffen wurde. Jede zweite Frau in Deutschland hat bereits sexuelle Belästigung erfahren. Jedes Jahr sind eine Million Kinder und Jugendliche von sexueller Gewalt betroffen. In jeder Schulklasse sitzt mindestens ein Kind, das unerkannt betroffen ist. Wie soll man also eine Sprache finden für etwas, das unsichtbar ist? „Verlorene“ gibt einer Zahl in der Statistik ihr Gesicht zurück. Die Geschichte von Maria.

Foto: 
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