f wdkeroffn4. Woche der Kritik, die paralell zur BERLINALE vom 15.-25. Februar stattfindet 

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) - Vorgestern Abend eröffnete offiziell die 4. Woche der Kritik in den Hackesche Höfe Kinos.Wir können nicht dabei sein und veröffentlichen hin und wieder die Rundschreiben des Verbandes der deutschen Filmkritiker, die diese Woche veranstaltet, die sich wohl auch als Kritik an der Festivalleitung der Berlinale versteht - aber nicht nur. 
"Die Regisseurin Ana Urushadze zeigte ihren surrealen Spielfilm „Scary Mother“, der in Locarno für das beste Debüt ausgezeichnet wurde. Im Anschluss debattierten Dana Linssen und Yeşim Tabak mit der Wiener Kult-Autorin Stefanie Sargnagel, dem Regisseur Kleber Mendonça Filho („Neighboring Sounds“, „Aquarius“) und Ana Urushadze auf dem Podium darüber, ob man der Kunst vertrauen kann und ob es einen Unterschied zwischen dem Selbst und der Künstlerpersona gibt. 
Beim darauffolgenden Sektempfang und in unserer Lieblingskneipe „Anna Koschke“ gab es also ausreichend Gesprächsstoff. 

Gestern Abend wagten wir gemeinsam mit Kazuhiro Soda, Markus Nornes und FilmemacherInnen der University of Michigan einen Blick hinter die Kulissen des größten Football-Stadions der USA, ein Jahr vor der Trump-Wahl: The Big House. Auch der Kurzfilm 8th October 2016 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte seines Herkunftslandes: in Ungarn wurde am 8. Oktober 2016 die oppositionelle Zeitung verboten, aus der das Filmmaterial montiert wurde. Wir erwarten eine angeregte Debatte darüber, wie Dokumentarfilm das Politische öffnen und demokratisieren kann.

Apropos: „Koschke“ ist auch der Name der gerade erschienenen 152-seitigen Publikation zur diesjährigen Woche der Kritik, u.a. mit Beiträgen von Jean Luc Nancy, Marie-Pierre Duhamel, Didi Cheeka und dem Theaterkollektiv Forced Entertainment. Zu erwerben ist „Koschke“ jeden Abend im Kinofoyer für 5 Euro.
Noch mehr zu lesen über die Woche der Kritik gibt es im Spiegel, der taz und dem Tagesspiegel.

Bereits am Mittwoch fand unsere Konferenz „Malen nach Zahlen?“ im Cabuwazi Zirkus auf dem Tempelhofer Feld statt. Nach der Debatte schloss der Kurzfilm "Der perfekte Zuschauer“ von Alexandre Koberidze, der im letzten Jahr „Lass den Sommer nie wieder kommen“ bei der Woche der Kritik präsentierte, den offiziellen Teil des Abends in der Kulisse des Zirkuszelts ab.

Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es auf unserem Youtube-Kanal einen ersten Mitschnitt und hier Bilder von angeregten Gesprächen an der Feuertonne und in der Arena. Jan Künemund hat für unseren Blog den Abend reflektiert.

Wir freuen uns auf die kommenden drei Filmabende, bevor wir am Montag eine kurze Verschnaufpause einlegen:

Fr, 20 Uhr 8th October 2016 / The Big House | Debatte: Offen politisch
mit Mathilde Bonnefoy (Filmeditorin: „Citizenfour”, „Lola Rennt”), Elena Meilicke (Filmkritikerin „Cargo”, „Merkur”) // In Anwesenheit von Kazuhiro Soda, Markus Nornes und Rachael Kerr

Sa, 20 Uhr Yet to Rule | Debatte: Strukturen spüren
mit Agnès Godard (Kamerafrau „Let the Sunshine In”, „Beau Travail”), Marie-Luise Angerer (Filmwissenschaftlerin „Ecology of Affect”, „The Body of Gender”) //
In Anwesenheit der Regisseurin Mihaela Popescu

So, 20 Uhr En attendant Avril & Mrs. Hyde | Debatte: Humor und Brüchigkeit
mit Ekkehard Knörer (Filmkritiker „Cargo”, „Merkur”), Eva Löbau (Schauspielerin, „Einsamkeit und Sex und Mitleid”, „Der Wald vor lauter Bäumen”) // In Anwesenheit der Regisseure Serge Bozon und Olivier Godin

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