N.N.
Berlin (Weltexpresso) - Magnus betreibt die mäßig besuchte Kneipe FEIERABENDBIER. Seit der Trennung von seiner Ex-Freundin ist er resigniert und einsam. Auch den Kontakt zu seinem Sohn hat er abgebrochen, da er es nicht einsieht, mit dem neuen Lebensgefährten seiner Ex um dessen Anerkennung konkurrieren zu müssen.
Frustriert und ohne Hoffnung auf eine neue Liebe, widmet er seine ganze Aufmerksamkeit seinem Auto, einem deutschen 80er-Jahre-Youngtimer. Autowäsche, Sitze polieren, Werkstattbesuche und Spritztouren bestimmen sein Leben außerhalb der Bar – bis eines Tages das Auto gestohlen wird!
Tilman Strauß, wie würden Sie die Hauptfigur des Films beschreiben?
Magnus Maier hat sich weitestgehend von einem sozialaktiven Leben verabschiedet. Ich ging immer davon aus, dass er nie der offenste, kommunikativste Typ war, dass er aber definitiv seine Identität in seiner kleinen Familie gefunden hatte. Vater, Mutter, Kind. Seine empirisch ausgebildeten Fähigkeiten, sich zu definieren, scheinen darüber auch kaum hinaus zu gehen und so findet er sich, da er diese seine Identität/Familie verloren hat, in der tragischen Situation, sich verhärmt und bitter, verschlossen und verwirrt durch eine lebenserhaltende Routine zu wurschteln.
Magnus Maier hat sich weitestgehend von einem sozialaktiven Leben verabschiedet. Ich ging immer davon aus, dass er nie der offenste, kommunikativste Typ war, dass er aber definitiv seine Identität in seiner kleinen Familie gefunden hatte. Vater, Mutter, Kind. Seine empirisch ausgebildeten Fähigkeiten, sich zu definieren, scheinen darüber auch kaum hinaus zu gehen und so findet er sich, da er diese seine Identität/Familie verloren hat, in der tragischen Situation, sich verhärmt und bitter, verschlossen und verwirrt durch eine lebenserhaltende Routine zu wurschteln.
Fixpunkt in dieser engen und trübsinnigen Lebensrealität ist seine eigene Bar, welche tragischerweise entscheidend zum Bruch mit seiner Exfreundin und Mutter seines Sohnes beigetragen hat. Hier verkehrt er mit den letzten verbleibenden Freunden und Bekannten. Sein bester Freund allerdings, oder auch die neue Frau in seinem Leben, oder eben beides, ist sein Auto. Ein kackbrauner Mercedes 500 SEC. Und mehr ist da nicht. Das bringt seine fleischlichen Freunde auf den Plan, welche, anstatt sich von ihm abzuwenden, ihn triezen, treten und traktieren, bis er in Schwingung gerät und der Panzer um ihn bröselt und knackt. Dabei dürfen wir ihn in „Feierabendbier“ beobachten.
Welche Aspekte der Figur finden Sie auch bei sich selbst wieder?
Alle. Zum Glück in völlig anderer Form. Aber die ewige Suche und das zeitweilige Verzweifeln darüber. Die Flüchtigkeit des Glücks und die Notwendigkeit, immer offen und biegsam zu bleiben, um es finden zu können. Das Hantieren mit Klischees und Substituten. Und auch den leisen, unerhörten Wunsch, ein schönes altes Auto zu fahren. Vor allem, weil es absolut keinen Sinn ergibt.
Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Ich habe den Text gelernt. Das zahlt sich meistens aus.
Alle. Zum Glück in völlig anderer Form. Aber die ewige Suche und das zeitweilige Verzweifeln darüber. Die Flüchtigkeit des Glücks und die Notwendigkeit, immer offen und biegsam zu bleiben, um es finden zu können. Das Hantieren mit Klischees und Substituten. Und auch den leisen, unerhörten Wunsch, ein schönes altes Auto zu fahren. Vor allem, weil es absolut keinen Sinn ergibt.
Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Ich habe den Text gelernt. Das zahlt sich meistens aus.
Stecken die Männer in unserer Gesellschaft in einer Identitätskrise?
Wer sich über die über Jahrhunderte gebildeten patriarchalen Strukturen, Werte und Praktiken definiert, welche glücklicherweise zu bröckeln beginnen oder in diesem Sinne nostalgisch veranlagt ist, der mag da durchaus so seine Probleme haben. Aber von „den Männern“ kann man in diesem Zusammenhang sicherlich nicht sprechen. Magnus Maier allerdings ist schon ein nostalgischer Typ. Möglicherweise auch in diesem Sinne.
Foto:
Der Sterndeuter (2. v. l. Christian Tramitz) erläutert seinen Freundinnen die Konstellation der Sterne und führt alle aktuellen Unbilden auf den „Scheiß-Saturn“ zurück © GAZE Film / Jakob Wiessner
Info:
„Feierabendbier“, D 2017, 113 Minuten. Filmstart 15. März 2018
Regie Ben Brummer, Tilman Strauß, Julia Dietze, Christian Tramitz, James Newton u. a.
Wer sich über die über Jahrhunderte gebildeten patriarchalen Strukturen, Werte und Praktiken definiert, welche glücklicherweise zu bröckeln beginnen oder in diesem Sinne nostalgisch veranlagt ist, der mag da durchaus so seine Probleme haben. Aber von „den Männern“ kann man in diesem Zusammenhang sicherlich nicht sprechen. Magnus Maier allerdings ist schon ein nostalgischer Typ. Möglicherweise auch in diesem Sinne.
Foto:
Der Sterndeuter (2. v. l. Christian Tramitz) erläutert seinen Freundinnen die Konstellation der Sterne und führt alle aktuellen Unbilden auf den „Scheiß-Saturn“ zurück © GAZE Film / Jakob Wiessner
Info:
„Feierabendbier“, D 2017, 113 Minuten. Filmstart 15. März 2018
Regie Ben Brummer, Tilman Strauß, Julia Dietze, Christian Tramitz, James Newton u. a.