Blauer Planet2 1Neu auf DVD und Blu-ray ab dem 23. März 2018

Margarete Ohly-Wüst

Frankfurt (Weltexpresso) - Etwa 70% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Vieles in den Weltmeeren und damit auch ihre Bewohner und deren Verhalten sind immer noch unerforscht.

2001 hat BBC Earth die Dokumentation "Unser blauer Planet" erstellt. "Unser blauer Planet II" ist nach 16 Jahren eine Fortsetzung. Durch neueste Tauch- und Unterwassertechnologien besteht jetzt die Möglichkeit in tiefere Gewässer abzutauchen und auch näher an manche Tiere heranzukommen. Außerdem hat sich nicht nur das Wissen über die Ozeane in den letzen Jahren erweitert, sondern auch durch die Verschmutzung der Meere sind ganz neue Probleme aufgetreten.

Die Filme wurden in 7 Episoden von ca. 50 Min. aufgeteilt, die sich jeweils mit bestimmten Themen beschäftigen.

Episode 1: Ein Ozean
Überall in den Ozeanen gibt es Leben. Es werden Beispiele von Spitzbergen und Nord-Norwegen (Atlantisches Walross, Eisbären, Buckelwale) über die Cortés See in Mexiko (Teufelsrochen), Ägypten, Süd Afrika und Neuseeland (Großer Tümmler) bis zum Indischen Ozean (Riesenstachelmakrele) gezeigt.

Episode 2: Die Tiefsee
Die Tiefsee ist eine weitestgehend unbekannte Welt, die bis zu einer Tiefe von über 10 km reicht. Dort herrscht Dunkelheit, sehr hoher Druck und gerade mal 4°C Wassertemperatur. Aber es wird vermutet, dass es dort mehr Leben als sonst auf der Welt gibt. Gezeigt werden u.a. Oktopusse und Seesterne vor der Antarktis, Seespinnen, Taschenkrebse und Pottwale vor den Azoren oder Leuchtgarnelen, Grubenaale und Seekröten vor der amerikanischen Atlantikküste.

Episode 3: Die Korallenriffe
Korallenriffe sind die am stärksten besiedelten Orte der Ozeane. Ein Viertel alle Meeresbewohner leben dort, obwohl die Riffe nur 0,1% der Meeresoberfläche ausmachen. Allerdings sind gerade die Korallenriffe stark gefährdet. Gefilmt werden z.B. Zackenbarsche, Steinkorallen und Kraken im Great-Barrier-Reef vor Australien, Mantarochen vor den Malediven oder der Graue Riffhai in Französisch Polynesien.

Episode 4. Das weite Blau
Das offene Meer ist ein ganz besonderer Lebensraum und es macht 65% der Erdoberfläche aus. Das Meer kann mehrere Kilometer tief sein und das Nahrungsangebot ist beschränkt. Trotzdem leben hier die größten Tiere der Erde. Gezeigt werden z.B. die größten Wale - Pottwale, die es überall in den Weltmeeren gibt, die echte Karettschildkröte oder die Ohrenqualle im Pazifik, der weiße Hai im südlichen Atlantik, die giftige zu den Nesseltieren gehörende Portugiesische Galeere im Atlantik vor den Kanarischen Inseln und leider findet man weltweit auch die gelbe Plastikente, also die Verschmutzung der Meere durch Plastikteile.

Episode 5: Die grünen Meere
In den Unterwasser-Wäldern aus Seegras wird die Hälfte des Sauerstoffs auf der Erde produziert. Der Riesentang kann dort bis zu 50 cm pro Tag wachsen. In den Seegrasfeldern werden u.a. die Riesensepia in Südaustralien, der Gemeine Delfin und der Buckelwal vor Kalifornien oder Seegurken vor der Küste Norwegens vorgestellt.

Episode 6: Die Küsten
Die Küsten der Meere machen etwa 10% der Erdoberfläche aus. Hier verändern sich die Gegebenheiten regelmäßig. Die Tiere müssen deshalb Strategien entwickeln, um dort überleben zu können. Denn mehr als die Hälfte der Weltpopulation lebt weniger als 60 km von einer Küste entfernt. Als Beispiele zeigt die Dokumentation die Königspinguine und den See-Elefant am Rande der Antarktis, Papageientaucher, Lummen und Schmarotzerraubmöwen an den Küsten Norwegens oder den Galapagos-Seelöwen, den Gelbflossen-Thunfisch und der Braunpelikan auf den Galapagos-Inseln.

Episode 7: Unser blauer Planet
Die Ozeane verändern sich rasant. Denn man findet nicht nur Plastik-Reste überall in den Meeren, sogar im arktischen Eis, sondern auch der Säuregehalt des Wassers ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Kann die Überfischung, die Wasserverschmutzung der Ozeane und das Abtauen des Eises in der Arktis und Antarktis noch gestoppt werden?


Blauer Planet2 2"Unser blauer Planet II" ist eine großartige Dokumentation, die versucht die Weltmeere und ihre Bewohner auch für Laien verständlich von möglichst vielen Seiten zu zeigen. Dabei wird nie vergessen, wie gefährdet dieses Ökosystem heute ist.

Hinter der Dokumentation liegen 4 Jahre Produktionszeit und 125 Expeditionen in 39 Länder. Dadurch sind 6000 Stunden Unterwasseraufnahmen entstanden. Denn durch die neuesten Tauch- und Unterwassertechnologien lassen sich die Ozeane heute professioneller erforschen als vor einigen Jahren. Vor allem durch die Möglichkeiten tiefer zu tauchen und dank neuester Filmtechnik gelangen Aufnahmen aus bislang nicht gekannten Unterwasserwelten. Auch wurden Verhaltensweisen der Tiere gezeigt, die bisher noch nicht gefilmt wurden, z.B. wenn Riesenstachelmakrelen fliegende Seeschwalben fangen oder Kleine Schwertwale und Große Tümmler miteinander in Kontakt treten und zusammen in den großen Fischschwärmen jagen.

Dabei zeigt die Serie aber auch die aktuellen Probleme der Weltmeere: von ganzen Meeresabschnitten voller Plastikteile, über die verheerende Korallenbleiche vergangener Jahre und den Auswirkungen, wenn ganze Koralleninseln sterben, bis hin zu den weitreichenden Konsequenzen der sich erwärmenden Ozeane.

Verantwortlich für die BBC Earth Produktion war der Biologe und Taucher James Honeyborne, der schon seit Jahren für die Natural History Unit der BBC arbeitet. Der Soundtrack der Serie wurde von Hans Zimmer geschaffen. Im englischen Original ist Sir David Attenborough die Erzählstimme.

Im Februar/März 2018 zeigte das Erste Programm bereits eine 6teilige gekürzte Fassung der Dokumentation (jede Folge hatte 45 statt 50 Min.).

Die Discs enthalten die originale BBC-Schnittfassung aller 7 Episoden. Die deutsche Sprachfassung wurde speziell für die Home-Entertainment-Version neu erstellt. Zusätzlich kann man die englische Tonspur mit David Attenborough als Erzähler hören. Weiterhin enthalten die Discs zu den ersten sechs Episoden spannende Making-ofs im Umfang von zusammen ca. 50 Minuten, die ebenfalls von David Attenborough (mit deutschen Untertiteln) gesprochen werden; sie sind jeweils zwischen 8 und 11 Min. lang.

Außerdem gehört zum Lieferumfang von DVD, Blu-ray und UHD Blu-ray ein ausführliches 24seitiges farbiges Begleit-Booklet, das zusätzliches Material zu den einzelnen Episoden der Dokumentation enthält.

Insgesamt ist "Unser blauer Planet II" eine spannende und unbedingt sehenswerte Dokumentation über die Ozeane und ihre pflanzlichen und tierischen Bewohner.

Foto 1: Cover der Blu-ray © Polyband Medien GmbH
Foto 2: Riesen Sepia in Seegrasfeldern vor Süd-Australien © Unser blauer Planet II, Polyband Medien GmbH

Info:
"Unser blauer Planet II" ist ab dem 23. März 2018 auf DVD, Blu-ray und 4K Ultra HD Blu-ray im Handel erhältlich. DVD und Blu-ray enthalten jeweils 3 Discs in einem Schuber, die UHD Blu-ray wird mit 6 Discs ausgeliefert. Die Sprachversionen sind in Deutsch und Englisch auf der DVD in Dolby Digital 5.1, auf der Blu-ray in DTS-HD 5.1 und auf den UHD Blu-ray in DTS-HD 7.1 (Deutsch) und Dolby Digital 5.1 (Englisch). Die Discs enthalten keine Untertitel. Das Bildformat der DVD ist 16x9 anamorph (1,78:1), von Blu-ray und UHD Blu-ray 1920x1080 (1,78:1).

Extras auf DVD und Blu-ray sind:
ca. 50 Min. Making of zu den ersten 6 Episoden
ausführliches 24seitiges Begleitbooklet

Unser blauer Planet II (Großbritannien 2017)
Originaltitel: Blue Planet II
Genre: Dokumentation, Natur & Tierwelt
Filmlänge: ca. 358 Min. (6 x 50 + 1 x 58 Min.)
Englischer Sprecher: Sir David Attenborough
Deutscher Sprecher: Christian Schult
Verleih: Polyband Medien GmbH
FSK: Info-Programm