Serie: Das 19. Filmfestival "Africa Alive" im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt sowie im Filmforum Höchst, Teil 2/2

 

Robert Matta

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Heute geht es also los, das 19. Festival Africa Alive. Eröffnet wird es mit der Podiumsdiskussion zum Thema "Wie aktuell ist die Idee des Panafrikanismus - 50 Jahre ‚Organisation für Afrikanische Einheit".

 

Das Filmprogramm wird dann erst am Donnerstag, 31. Januar, um 20:15 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums mit einem Umtrunk (ca. 19 Uhr) und dem Film LA PIROGUE (FR/SN/DE 2012, R: Moussa Touré) eröffnet.

 

Da die aktuellen Produktionsbedingungen des afrikanischen Films Schwerpunkt des diesjährigen Festivals sind, wird auch deutlich, daß 50 Jahre nach der Unabhängigkeit der meisten Staaten Afrikas der Generationswechsel im dortigen Filmschaffen größtenteils vollzogen ist. Der von Digitalisierung geprägte Umbruch schlägt sich sowohl ästhetisch als auch inhaltlich nieder. Dabei ist der Zugang zum Filmemachen für afrikanische Regisseure leichter geworden, was unter anderem an der verbesserten globalen Vernetzung liegt.

 

So fördert das Goethe-Institut im Sudan die lokale Filmszene durch Work-shops, aus denen Filmprojekte hervorgehen. Projektleiter Talal Afifi stellt bei Africa Alive am Samstag, 2. Februar, im Filmmuseum und Sonntag,3. Februar, im Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Strasse 46a, die SUDAN FILM FACTORY vor.

 

Ein großes Thema im aktuellen afrikanischen Kino ist die Migration. So erzählen beispielsweise die Filme ESPOIR VOYAGE (FR/BF 2011, R: Michel K. Zongo) MAN ON GROUND (ZA 2011, R: Akin Omotoso) und BAYIRI (BF/FR 2011, R: Pierre Yaméogo) zum einen von der Emigration aus Afrika, zum anderen aber auch von der innerafrikanischen Migration.

 

Der Konflikt um die besetzten Gebiete der Westsahara und die Lebenssituation der Sahrauis ist Gegenstand der Filme WILAYA (ES 2011, R: Pedro Peréz Rosado) und EL PROBLEMA (ES 2010, R: Jordi Ferrer und Pablo Vidal). Auch in Algerien gibt es nach Jahren des Bürgerkriegs wieder ein kritisches Kino, wie Merzak Allouaches El TAAIB - LE REPENTI zeigt.

 

Die Dokumentarfilme AN AFRICAN ELECTION (US/CH 2012, R: Jarreth Merz) über die Präsidentschaftswahlen in Ghana und MUGABE... WHAT HAPPENED? (GB/ZW/ZA 2011, R: Simon Bright) zu denen es im Anschluss jeweils eine Diskussion geben wird, beschäftigen sich direkt mit den jeweiligen politischen Strukturen.

 

Die junge kenianische Regisseurin Beryl Magako stellt am Mittwoch, 6. Februar, ihren Abschlussfilm der Kampala University THE CUT zum Thema Beschneidung vor. Im Anschluss findet ein Gespräch mit der Regisseurin und einer Vertreterin des "Rhein-Main-Fachgremiums gegen FGC/FGM" statt.

 

 

 

Weitere Programmpunkte:

 

Von Donnerstag, 31. Januar bis Sonntag, 10. Februar, wird im Foyer des Filmforum Höchst die Ausstellung "weiß - schwarz - Was wäre wenn...

Neue Perspektiven auf gewohnte Bilder" des Entwicklungspolitischen Netz-werks Sachsen zu sehen sein.

 

Weitere Highlights sind am Dienstag, 29. Januar im Café Wiesengrund (Am Weingarten 14, 60478 Frankfurt) die autobiographisch geprägte Lesung von Antoine Vumilia Muhindo zur Demokratischen Republik Kongo sowie das traditionelle Kinderfest mit der Gruppe Adesa und ihrer neuen Produktion "Die geheimnis-volle Laute von Tetteh Teufelskerl" am Sonntag, 17. Februar in der Brotfabrik (Bachmannstraße 2-4, 60488 Frankfurt).

 

Zum Abschluss präsentiert das "SAMY & BOSCO Trio" aus Madagaskar am Sonntag, 17. Februar in der Brotfabrik die Musik seiner Insel mit ungewöhnlichen Instrumenten wie Röhrenzither, Bambusflöten, Musikbogen und allerlei Perkussion.

 

www.africa-alive-festival.de/