fm A.I. Artificial Intelligence 02Filmreihe von Sonntag, 1., bis Dienstag, 31. Juli, im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Bereits im Mai war begleitend zu unserer Sonderausstellung eine Auswahl von Science-Fiction-Filmen zu sehen, die Stanley Kubricks 2001: A SPACE ODYSSEY beeinflusst haben oder durch ihn beeinflusst wurden. Im Juli feiert das Kino des Deutschen Filmmuseums die Vielseitigkeit des Genres mit einer Schau großer Filmklassiker. Auch hier finden sich deutliche Bezüge, die die Bedeutung von Kubricks Meisterwerk bezeugen, darunter die direkte Fortsetzung 2010 von Peter Hyams.

Termine:

Sonntag, 1. Juli, 20:15 Uhr und Sonntag, 8. Juli, 17:30 Uhr
SOLJARIS Solaris (UdSSR 1972, R: Andrej Tarkovskij)

Ein Psychologe reist zu einer Raumstation im Orbit des Planeten Solaris, deren Mannschaft merkwürdige Nachrichten schickt. Es stellt sich heraus, dass der Planet aus den Erinnerungen der Besatzungsmitglieder „Gäste“ materialisiert; so begegnet der Psychologe hier seiner toten Frau. Tarkovskijs Adaption des gleichnamigen Romans von Stanisław Lem wurde im Westen teilweise als „Russlands Antwort auf 2001“ vermarktet. Tarkovskij hatte Kubricks Film gesehen und ihn als kalt und flach empfunden; umgekehrt schätzte Kubrick SOLJARIS jedoch sehr.



Freitag, 6. Juli, 18 Uhr und Samstag, 7. Juli, 20:30 Uhr
WESTWORLD (US 1973, R: Michael Crichton)

Die erste Regiearbeit des Science-Fiction-Autors Michael Crichton führt in einen Vergnügungspark der nahen Zukunft, in dem man für 1000 Dollar am Tag zwischen drei Welten (dem alten Rom, dem Mittelalter und dem amerikanischen Westen) wählen kann und sich dort unter lebensähnlichen Robotern bewegt. Peter Martin, die Hauptfigur des Films, entscheidet sich für Westworld. So weit, so amüsant – doch dann beginnen die Fehlfunktionen der Roboter ... Wie alle SF-Bücher und -Filme Crichtons lebt WESTWORLD davon, dass aus präzise recherchierten wissenschaftlichen Fakten ein phantastischer Thriller entsteht.


Mittwoch, 11. Juli, 20:30 Uhr und Freitag, 13. Juli, 18 Uhr
PLANET OF THE APES Planet der Affen (US 1968, R: Franklin J. Schaffner)

Zwei Monate vor 2001 uraufgeführt, wurde PLANET OF THE APES ebenfalls einer der einflussreichsten Science- Fiction-Filme der Filmgeschichte – mit vier direkten Fortsetzungen, zwei anschließenden Fernsehserien und einem Remake von Tim Burton aus dem Jahre 2001 (!). Schule machte auch die Zivilisationskritik, welche in der Geschichte um eine Gruppe von Astronauten angelegt ist. In einer Zukunftswelt finden diese einen Planeten, auf dem die Affen die Herren und die Menschen die Sklaven sind. John Chambers gewann einen Spezial-Oscar® für das Affen-Make-up.


Samstag, 14. Juli, 20:30 Uhr
NINETEEN EIGHTY-FOUR 1984 (GB 1984, R: Michael Radford)

Im totalitären Staat Ozeanien verfolgt der „Große Bruder“ mit Kameras und Mikrofonen jede Bewegung der Untertanen. Winston Smith ist ein kleiner Angestellter im Ministerium für Wahrheit. Seine Aufgabe ist es, alte Nachrichtenmeldungen und Dokumente rückwirkend so zu ändern, dass sie der offiziellen Sichtweise des Staates entsprechen. Sein Leben nimmt eine verhängnisvolle Wendung, als er eine verbotene Liebesaffäre beginnt. Die Neuverfilmung von George Orwells gleichnamigem Roman setzt die Düsternis der dort entworfenen Welt in beklemmender Weise visuell um.


Sonntag, 15.0 Juli, 20:30 Uhr
ALPHAVILLE - UNE ÉTRANGE AVENTURE DE LEMMY CAUTION Lemmy Caution gegen Alpha 60 (FR/IT 1965, R: Jean-Luc Godard)

In der Zukunftsstadt Alphaville ist der freie Gedanke verboten, Kultur und Emotionen sind ausgelöscht. Ein von Professor von Braun erfundener Computer, Alpha 60, ersetzt menschliche Werte durch Versatzstücke nüchterner Wissenschaft und diktatorisch korrumpierter Logik. Geheimagent Lemmy Caution wird beauftragt, Professor von Braun zu töten und Alpha 60 zu vernichten. Godard inszeniert Caution in Anlehnung an die Privatdetektive des Film noir, aber auch als Repräsentanten einer noch nicht von Maschinen kontrollierten „alten Welt“, deren Poesie und Humanität mächtiger sind als jedes Rechensystem.


Mittwoch, 18. Juli, 20:30 Uhr und Freitag, 20. Juli, 18 Uhr
CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND Unheimliche Begegnung der dritten Art (US 1977/98, R: Steven Spielberg)

Nachdem er eine Lichterscheinung am Himmel von Indiana gesehen hat, ist der Elektriker Roy Neary nicht mehr der gleiche wie zuvor: Sein zunehmend merkwürdiges Verhalten entfremdet ihn seiner Familie, insbesondere, als er anfängt, im Wohnzimmer das riesige Modell eines Berges zu bauen. Gleichzeitig verfolgt der Film die Bemühungen eines französischen Wissenschaftlers, mit den Außerirdischen Kontakt aufzunehmen. Mit CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND gelang Steven Spielberg der erste Film über UFOs, der eine wirkliche Erfahrung von Transzendenz vermittelt. Zu sehen ist der Director’s Cut, die dritte Schnittfassung Spielbergs aus dem Jahre 1998.



Donnerstag, 19. Juli, 20:30 Uhr und Samstag, 21. Juli, 20:30 Uhr
BARBARELLA (FR/IT 1968, R: Roger Vadim)

Wissenschaftler Durand-Durand finden und ihn davon abhalten, weiter an der Entwicklung einer Waffe zu arbeiten, die den Weltfrieden bedroht. Der Film bedeutete für Jane Fonda, die bis dahin im Schatten ihres Vaters Henry Fonda stand, den internationalen Durchbruch. Roger Vadims Comicverfilmung zeigt in bunten Pop-Art-Sets, dass Science-Fiction 1968 auch ganz anders aussehen konnte als Kubricks 2001. Zu sehen als Technicolor-Druckkopie.



Mittwoch, 25. Juli, 20:30 Uhr
2010 2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen (US 1984, R: Peter Hyams)
Einführung: Robert Vogel (Rasender Weltraum-Reporter)

Sowohl Arthur C. Clarke, der Autor der literarischen Vorlage, als auch Peter Hyams, der Autor (sowie Kameramann und Regisseur) der Verfilmung, konzipierten ihre Werke als direkte Fortsetzung von 2001: A SPACE ODYSSEY. Im Jahre 2010 macht sich ein Raumschiff mit russischen und amerikanischen Astronauten an Bord auf den Weg Richtung Jupiter, um herauszufinden, was neun Jahre zuvor bei der Mission der „Discovery“ schief gelaufen ist. 2010 beantwortet keine der wirklichen Fragen, die 2001 stellt, und ist viel weniger mystisch, kommt dafür aber im Gewand einer klassischen, technisch kompetenten Space Opera daher.


Dienstag, 31. Juli, 20:30 Uhr
A.I. ARTIFICIAL INTELLIGENCE A.I. Künstliche Intelligenz (US 2001, R: Steven Spielberg)

Nachdem sich Stanley Kubrick 20 Jahre lang mit diesem Vorhaben beschäftigt hatte, nahm sich nach seinem Tod 1999 sein Regiekollege Steven Spielberg des Stoffes an: Im 22. Jahrhundert sind durch die Überflutung weiter Teile der Erde die Ressourcen knapp geworden, weshalb eine Geburtenregulierung eingeführt wird. Eine neue, kindlich aussehende Roboterspezies, Mechas genannt, soll die Lücke füllen und menschliche Gefühle simulieren. Das Set-Design zeichnet sich durch eine Mischung aus aufwändig animierten Computerwelten und Innenräumen in warmen Farbtönen aus.

Foto:
Artificial Intelligence © DIF

Info:
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de

Sonderausstellung:
Kubricks 2001. 50 Jahre A SPACE ODYSSEY
März bis 23. September 2018
2001.deutsches-filmmuseum.de